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Vorstands-Vorsitzender Hundsdörfer, Geschäftsführer Fahrenschon, USA-Geschäfsführer Riehle, Produktmanager Frackenpohl (v. re.) © DI (FH) Martina Nöstler

Highspeed-Zuschnitt

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 22.01.2007 - 00:00
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Vorstands-Vorsitzender Hundsdörfer, Geschäftsführer Fahrenschon, USA-Geschäfsführer Riehle, Produktmanager Frackenpohl (v. re.) © DI (FH) Martina Nöstler

Wir haben die wahrscheinlich schnellste Kapp-Anlage der Welt entwickelt”, mit diesen Worten präsentierte Walter Fahrenschon, Geschäftsführer von Dimter, Illterissen/DE, stolz eine Hochleistungs-Linie anlässlich der Zuschnitt-Tage von 8. bis 12. Jänner in Illertissen. 350 Besucher konnten die Welt-Neuheit in den Produktionshallen von Dimter besichtigen und sich von der Leistung überzeugen lassen. Die Anlage wurde vergangene Woche zu einem Erzeuger für Profilleisten in die USA ausgeliefert.
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Vorführung in den Dimter-Werkshallen: Zuführung der gescannten Ware auf drei Etagen zu den drei OptiCut 450 Quantum © DI (FH) Martina Nöstler

Ein Scanner - drei Kappsägen. Das besondere Highlight der Anlage ist, dass ein Scanner die gesamte Rohware mit einer Geschwindigkeit von 300 m/min scannt und auf drei Kappsägen Typ OptiCut 450 Quantum verteilt. „Es war für uns eine große Herausforderung, die Kappsägen beständig mit Ware zu versorgen. Die Datenübermittlung aus dem Scanner ist aufwändig und muss zur richtigen Säge weitergeleitet werden”, erläuterte Fahrenschon die Komplexität.
Ein Querförderer, der als Wippe ausgeführt ist, bringt die gescannte Ware auf drei Etagen zu den Kappsägen. Hier besteht die Möglichkeit, Ware, die nicht gekappt werden soll, auf der vierten (untersten) Ebene aus der Produktion auszuschließen. Vor jeder Kappsäge befindet sich eine Pufferstrecke: Eine Lichtschranke erkennt, ob genügend Ware für die Kappsäge vorhanden oder Nachschub erforderlich ist.
Die OptiCut 450 Quantum verfügen über den patentierten Abfallschacht, der sich je nach Größe der Reststücke variabel öffnen und schließen lässt. Ausgangsseitig wurden jeweils zwei Abwurfstationen - beispielsweise für Kurzlängen für die Keilzinkung - angeordnet. Im Anschluss erfolgt die automatische Abstapelung der Ware bis zu einer Länge von maximal 2,75 m. Dimter garantiert bei dieser Anlage 60 Bretter pro Minute bei 3 m langer Ware. Während der Vorführung wurde mit 69 Bretter pro Minute ein neuer Rekord erreicht.
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Schematische Darstellung der Highspeed-Linie: mit einem Scanner können bis zu fünf Kappsägen versorgt werden © Weinig

Hemmnisse. „Viele Kunden sind im Umgang mit Scannern noch sehr gehemmt”, meinte Fahrenschon. Darum hat man sich Peer Verfürth, Scan Solutions, Bergheim/DE, ins Boot geholt: Der einzige unabhängige Berater soll den Kunden bei der Scannerwahl zur Seite stehen und bei Technologie-Fragen helfen. „Ich bin seit 16 Jahren in der Scanner-Branche tätig. Meine Aufgabe ist es, für die Kunden die bestmögliche Lösung für ihre Anlage herauszufiltern”, betonte Verfürth.
„Unsere Linien lassen sich mit den Scannern von allen gängigen Herstellern wie Luxscan, Microtec oder Innovativ Vision betreiben”, ergänzte Fahrenschon. Techniker von allen drei Unternehmen standen während der Zuschnitt-Tage den Besuchern Rede und Antwort.

Lego-Prinzip. Bei Dimter ist man dazu übergegangen, sämtliche Anlagen-Elemente im Baukasten-Prinzip aufzubauen. Damit sei auch ein nachträgliches Umrüsten und Erweitern von bestehenden Anlagen möglich. „Mit modularen Konzepten können wir den Kunden erprobte, standardisierte Produkte liefern. Wir müssen heute bereits an morgen denken”, brachte es Fahrenschon auf den Punkt.

Dimter-Facts

Gegründet: 1954
Muttergesellschaft (seit 1993): Weinig, Tauberbischofsheim/DE
Geschäftsführer: Walter Fahrenschon
Mitarbeiter: 200
Umsatz: 42,4 Mio. € (2006)
Geschäftsfelder: automatische Kappsägen, Optimiersägen, komplette Zuschnitt-Linien, Verleimpressen für Platten und Kanteln
Produktion 2006: 499 Kappsägen, 50 Plattenpressen