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Michael Brandstätter ist unter anderem für die Schnittwarensortierung und -beurteilung zuständig © DI (FH) Martina Nöstler

Arbeitserleichterung

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 12.08.2008 - 00:13
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Michael Brandstätter ist unter anderem für die Schnittwarensortierung und -beurteilung zuständig © DI (FH) Martina Nöstler

Mit 800.000 € inklusive aller baulichen Maßnahmen beziffert Ing. Andreas Brandstätter die Investitionssumme. „Für unseren Kleinbetrieb ist das eine große Summe“, führt er aus. Die Investition sei aber notwendig geworden, da zuvor die gesamte Haupt- und Seitenware händisch sortiert und gestapelt werden musste.

Gutes Konzept für engen Raum

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Querschnitte bis 120 mal 420 mm können in der neuen Sortieranlage eingeteilt werden © DI (FH) Martina Nöstler

Brandstätter hat sich für eine Sortier- und Stapelanlage samt Fremdaufgabe von Mayrhofer, Wenigzell, entschieden. „Das Unternehmen hat uns ein gutes Konzept vorgelegt“, meint Brandstätter und verweist auf die relativ engen Platzverhältnisse. Die Maschinen mussten zum Teil in einer bestehenden Halle untergebracht werden, die nur knapp 6 m hoch ist. „Das ist unter anderem der Grund, warum wir uns für Fallboxen und keine horizontalen Etagen entschieden haben“, begründet Brandstätter. Außerdem hat Mayrhofer bereits beim Umbau des Rundholzplatzes vor einigen Jahren gute Arbeit geleistet. Weiters stammen die Mechanisierung und der Spannwagen vor dem Gatter aus der steirischen Maschinenschmiede. Die Steuerung der Anlage hat Microtec, Brixen/IT und Linz, geliefert. Für die baulichen Tätigkeiten und Elektroinstallationen hat Brandstätter auf regionale Unternehmen zurückgegriffen.
Seit zwei Monaten ist die Anlage nun in Betrieb. Michael Brandstätter, der Bruder des Sägewerksbesitzers, zeigt sich mit der Installation sehr zufrieden. „Es ist für uns eine wesentliche Arbeitserleichterung“, freut er sich. Zuvor sortierten bis zu fünf Mitarbeiter die Ware, jetzt kann die Anlage mit zwei Personen bedient werden.

Große Querschnitte möglich

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Zungenstapelung für die Lagenbildung – die Lattenlegung erfolgt noch händisch © Mayrhofer

Die Ware kommt aus der Sägehalle auf einen Querpuffer und wird über eine Entzerrstufe vereinzelt. Michael Brandstätter übernimmt die Beurteilung und Klassifizierung der Ware. Zum Zurückkappen der 3 bis 5 m langen Bretter ist ein Trimmer im Einsatz: Ab einer Länge von 3 m wurde alle 50 cm eine Kreissäge installiert. Die Dimensionen werden mit 18 mal 80 bis 120 mal 420 mm benannt. Brandstätter hat elf Möglichkeiten zur Einteilung: acht Boxen mit hydraulischem Hub, zwei Fallboxen sowie eine Ausschussbox.
Die Lattenlegung bei der Paketierung erfolgt noch händisch. „Wir können die Anlage aber um eine automatische Lattenlegung erweitern“, erläutert Brandstätter. Dies wäre eine Option, wenn im Sägewerk die Einschnittleistung erhöht werden soll. Der Inhaber denkt mittelfristig an die Investition in eine Bandsäge. Die Steuerung sei auf jeden Fall bereits auf eine höhere Leistung ausgelegt. Die Stapel- und Paketieranlage schafft 30 bis 70 Bretter pro Minute. An die 20.000 m3/J können damit verarbeitet werden. Brandstätter kann im Sägewerk Rundholz bis 10 m Länge schneiden. Für das Auftrennen steht neben dem Gatter eine Nachschnittkreissäge zur Verfügung. Verkauft wird überwiegend nach Italien oder an regionale Zimmereibetriebe und Holzhändler.

Brandstätter

Inhaber: Ing. Andreas Brandstätter; Geschäftsführer in 6. Generation
Mitarbeiter: 12
Einschnitt: 12.000  fm/J
Holzarten: Fichte, Tanne
Export: über 80 % nach Italien