"Wir bieten ein Vollsortiment für den Holzhandel: vom 14 m-Bauholz, über die Leimhölzer BSH, KVH, Duo, Trio bis hin zum Profilholz in Fichte und Lärche. Für eine so breite Aufstellung war Flexibilität in der Produktion ganz oben auf unserer Forderungsliste“, präzisiert Ladenburger.
Eigenversorgung
Ein Großteil der Produktion des neuen Werkes sollen in die eigene Weiterverarbeitung gehen. Als einer der größten KVH-Produzenten Deutschlands ist KVH-Rohware eines der wichtigsten Sortimente. „Der Bedarf unserer Weiterverarbeitung bestimmt die Schnittprogramme im Sägewerk“, erläutert der technische Betriebsleiter Johannes Kroiß. 300 bis 1000 fm werden nun die Losgrößen sein, die in Kerkingen eingeschnitten werden.Da man vom Waldbesitz Stämme von 10 bis 45 cm Stärke angeboten bekommt, mussten diese Dimensionen auch vom neuen Sägewerk verarbeitbar sein. Rundholz in Rinde kauft man in Längen von 3 bis 20 m.
„Die Microtec-3D-Messung am Eingang der Sägehalle ermittelt die wahre Stammform“, erläutert Linck-Projektverantwortlicher Norbert Ott. Aus diesen Daten berechnet die Linck-Software Bogen und Ausrichtung.
Aktiv bogenfolgend
Bei Ladenburger folgt nun ein VM 50-Spaner, dessen Stufenmesserkopf mit seinen sechs Messern das Model erzeugt. Nach der Stammdrehung folgt der zweite Spanereinzug, der mit einer Modeloptimierung ausgerüstet ist. „Das Model wird nicht mittig ausgerichtet, sondern je nach Form auch außermittig, diagonal oder gegebenenfalls aktiv bogenfolgend“, erläutert Ott die technischen Finessen. Die Daten für die Model-Ausrichtung werden aus der 3D-Rundholzmessung übernommen.3D-Messung in Linie
Den folgenden Nachschnittspaner verlässt ein waldkantiges Kantholz, das nun so von der Drehvorrichtung gedreht wird, dass im Falle des bogenfolgenden Nachschnitts der Bogen nach oben zeigt. Davor ist aber noch die zweite 3D-Messung installiert. Diese ermittelt die wertoptimalen Dimensionen für die zwei mal zwei Seitenbretter. „Bei definierter Stärke der Seitenbretter können die Breite und Lage angepasst werden“, erklärt man die Linck-Lösung.Die Computerlösung wird von zwei Profilier- und einem Kreissägeaggregat umgesetzt. Die Profilierung ist in Kerkingen so ausgeführt, dass acht Köpfe (pro Ecke ein liegender und ein stehender Kopf) die Bearbeitung vornehmen. Das sorgt für eine ausrissfreie Oberfläche.
Die bis zu vier Seitenbretter werden abgetrennt und der Kantling nochmals um 90° umgelegt, ehe die finale Bearbeitung erfolgt. Simultan wird die Seitenware ab- und die Hauptware aufgetrennt: bis zu fünfstielig variabel.
Kreuzschnittmöglichkeit
Bei einem Unternehmen mit so starker KVH-Ausrichtung findet sich in der Sägelinie noch eine Horizontalkreissäge für die Kreuzholz-Erzeugung. Deren vertikale Sägewellen können mit einer oder mehreren Sägen bestückt werden. Und: Auf jeder Sägewelle ist ein zusätzlicher höhenverstellbarer Sägekopf angebracht, der mit einem Sägeblatt bestückt werden kann. Die maximale Kreuzholzdimension beträgt 160 mal 160 mm.Das Sägewerk schnitt im Juli das erste Brett. „Genau ein Jahr nach dem Spatenstich“, berichtet Ladenburger über den raschen Start. Er hat damit einen Ersatz für das 18 Jahre alte Sägewerk in Aufhausen gefunden, das für 200.000 fm/J ausgelegt war, aber über 450.000 fm/J einschnitt. Wie viel man 2009 in Kerkingen einschneiden wird, „bestimmt der Markt. Wir werden uns dem voll anpassen“. Derzeit fährt man zweischichtig.
Linck-Linie Ladenburger/Kerkingen
Kapazität:1 Mio. fm/JLänge:2,5 bis 6,2 m
Durchmesser: 10 bis 45 cm (max. 60 cm)
Vorschub:50 bis 160 m/min