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Franz Wimmer (li.) und Marcel Koubek von Baljer & Zembrod machten Chancen für den verstärkten Einsatz von Wurzelreduzierern in Tschechien aus © Forstassessor Peter Liptay

Markt mit Nachholbedarf

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 02.11.2009 - 16:57
Erwartungsgemäß fiel die Ausstellerzahl auf der internationalen Fachmesse für Maschinen, Werkzeuge, Einrichtungen und Materialien für die Holz verarbeitende Industrie geringer aus als vor zwei Jahren. Trotzdem zeigten sich die ausstellenden Unternehmen von den Besucherzahlen positiv überrascht. Aufgrund der Wirtschaftskrise tendierte der Stellenwert der Messe allerdings vom direkten Verkaufsort zu einer Imageplattform hin. Beim Kauf waren die Betriebsinhaber spürbar zurückhaltender als in der Vergangenheit, war von vielen Seiten zu erfahren. Trotzdem wurde die Messe weitgehend als gute Gelegenheit betrachtet, sich am tschechischen Markt zu zeigen und Neuheiten zu präsentieren.

Markt für Wurzelreduzierer

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Franz Wimmer (li.) und Marcel Koubek von Baljer & Zembrod machten Chancen für den verstärkten Einsatz von Wurzelreduzierern in Tschechien aus © Forstassessor Peter Liptay

Franz Wimmer, geschäftsführender Gesellschafter von Baljer & Zembrod, Timelkam, machte bei den tschechischen Sägewerken Nachholbedarf bei der Weiterverarbeitung oder bei Wurzelreduzierern aus. In Tschechien hatte Baljer & Zembrod im Frühjahr für das neue Sägewerk von Less & Timber in Čáslav eine komplette Rundholzplatz-Mechanisierung mit Wurzelreduzierer und Entrindungsmaschine installiert. Der Sägebetrieb wurde im März aufgenommen. „Unsere Anlage ist auf eine Leistung von etwa 250.000 bis 300.000 fm/J und für Starkholz ausgelegt”, erzählte Wimmer. Vermessung und Sortierung erfolgen elektronisch.

„Wir bieten eine komplette Produktpalette an”, bestätigte Ing. Marcel Koubek von der Baljer & Zembrod-Niederlassung in Brünn. „In Tschechien und in der Slowakei haben wir viel zu tun.” Baljer & Zembrod stellen ein Komplettpaket zu Sonderpreisen für Wurzelreduzierer mit Funkfernsteuerung zur Stapler-, Kran- oder Laderbeschickung zur Verfügung. „Allgemein ist die Nachfrage nach Wurzelreduzierern hoch - nicht nur in Tschechien”, erklärte Wimmer.

Der auf der Messe in Brünn gezeigte Wurzelreduzierer WRPS bewältigt Stämme mit bis zu 100 cm Durchmesser und ist für Betriebe mit 3000 bis 10.000 fm/J Einschnitt gedacht. „Leichte Bedienung und geringer Stromverbrauch zeichnen die Anlage aus”, berichtete Wimmer. „Für leistungsstarke Reduzieranlagen bieten Baljer & Zembrod eine große Produktpalette bis zum superschnellen WRPS Star.”

CNC-Einstiegsmodell

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Die Optimat BHX 050, ein CNC-Bearbeitungszentrum mit geringem Platzbedarf, zeigten Michael Kruse (li.) und Volker Gagesch von der Homag-Gruppe © Forstassessor Peter Liptay

Eine bewusst klein gehaltene CNC-Maschine für die vertikale Bearbeitung im Möbelbau stellte die Homag-Gruppe, Schopfloch/DE, aus. Der Optimat BHX 050 - Teil einer neuen Generation von CNC-Bearbeitungszentren - wurde als Einstiegsmodell für kleinere und mittlere Betriebe heuer im Mai auf der Ligna in Hannover vorgestellt und anschließend in den Markt eingeführt. „Wir verbinden hohe CNC-Bohrkompetenz mit geringem Platzbedarf und einem optimalen Preis-/Leistungsverhältnis”, betonte Michael Kruse, Exportverkaufsleiter der zur Homag-Gruppe gehörenden Weeke Bohrsysteme, Herzebrock-Clarholz/DE. Zwölf produzierende Unternehmen gehören der Homag-Gruppe an. Bisher konnte man schon einige Modelle des neuen Bearbeitungszentrums in Tschechien absetzen. Die BHX 50 wird über die Woodwop-Software mit werkstattorientierter Programmierung gesteuert, wie alle CNC-Maschinen in der Homag-Gruppe.

„Mit steigenden Löhnen wächst in Tschechien die Nachfrage nach Hightech”, erläuterte Kruse. „Die EU ist mit ihren Subventionen ein wichtiger Faktor bei der Finanzierung. Ein großer Teil der von tschechischen Unternehmen gekauften Maschinen wird mit EU-Mitteln gefördert”, verriet er.

In Brünn zeigte man auch eine neue Holzma-Plattenaufteilsäge mit patentiertem Power-Concept. Damit können gleichzeitig zwei Plattenstreifen quer aufgeteilt werden.

Wachstumsmarkt für Abbundmaschinen

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Anfragen nach deutscher Abbundtechnik: Wolfgang Klotz (re.) und Ing. Gotfried Zelenka berieten die Interessenten © Forstassessor Peter Liptay

Hundegger, Hawangen/DE, feierte heuer seine Ausstellungspremiere auf der Wood-Tec. „Die Messe verläuft gut, es gibt Interessenten mit Potenzial - besonders aus Polen, Tschechien und der Slowakei” lautete die Einschätzung von Wolfgang Klotz, Vertriebsleiter für Osteuropa.

„Tschechien ist sicher nicht unser größter Markt, aber er wächst kontinuierlich. Die Ausbildung in der Holztechnik hat hier noch nicht den Standard wie in Deutschland, doch wird stark daran gearbeitet”, schilderte Klotz. Im Mittelpunkt des Hundegger-Messeauftrittes standen die Maschinen SPM 2, SC 3 und das Hundegger-Montagepult. Die SPM 2 wird im Fertighausbau und Holzrahmenbau zum Zuschneiden von Massivholz, OSB, Span-, Sperrholz, Gipskarton- und anderen Platten verwendet. Flächige Bauteile mit 5 bis 120 mm Dicke können computergesteuert gesägt, gefräst, gebohrt und beschriftet werden.

Zur platzsparenden, stehenden Wandfertigung dient das Hundegger-Montagepult. Zeitgleiches Arbeiten auf beiden Seiten ist möglich (etwa vorne dämmen und hinten nageln oder klammern), ohne dass ein Wenden der Wand erforderlich ist. Vor allem durch ihre hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit besticht die SC 3 Speed-Cut zum Zuschneiden von Holzrahmenbauteilen, mit der sich auch bohren, fräsen, schlitzen, markieren und beschriften lässt. Das um 360° schwenkbare Sägeaggregat erlaubt die vollautomatische Ausführung aller Quer-, Längs- oder Winkelschnitte mit einer Neigung von 0° bis 90°.

Verkaufserfolg

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Über den Verkauf einer Blockbandsäge BN 110 konnte sich Josef Zenz bereits am zweiten Messetag in Brünn freuen (im Bild die BN 140 Z) © Forstassessor Peter Liptay

Mit seiner Mobilsäge Wimmer BN 140 Z war Josef Zenz, Geschäftsführer von Zenz, Gars-Inn/DE, aus Bayern auf die Wood-Tec gereist. In Tschechien und der Slowakei wird Zenz von Baljer & Zembrod Brünn vertreten.

Für ihn verlief die Messe am Brünner Freigelände erfolgreich: Bereits am zweiten Tag konnte er eine Blockbandsäge Wimmer BN 110 an einen tschechischen Kunden verkaufen. „Dies war nicht die erste Säge, die wir heuer in Tschechien abgesetzt haben”, war Zenz zufrieden. „Die Nachfrage in Tschechien geht mehr in Richtung stationärer als mobiler Sägen. Kunden sind vor allem Sägewerke und kleine Betriebe der Möbelindustrie, die den Zuschnitt übernommen haben.” Die auf Basis von jahrelanger Praxis im Lohnschnitt entwickelte BN 110 mit 110 mal 130 cm Durchlass schneidet bei vielen Betrieben im Dreischichtbetrieb bis 12.000 fm/J ein. Die Zuschnittsäge BN 140 Z mit 140 mal 155 cm Durchgang ist als Ergänzung zum Gatterbetrieb konzipiert. Stabilität erhält sie durch den starken Doppelträger-Grundrahmen.

Mit dem Besucheraufkommen war Zenz zufrieden: „Bei den früheren Ausgaben der Wood-Tec strömten oft morgens viele Besucher aufs Gelände und der Andrang flaute im Lauf des Tages stark ab. Dies war heuer nicht so.”

„Ansprüche an zügiges Arbeiten steigen”, führte Zenz weiter aus. „Die vorhandenen Billigsägen - vor allem ältere Modelle - sind nicht mehr in der Lage, die gewünschte Qualität zu produzieren, sodass diese jetzt durch unsere Technik ersetzt werden.”

Premiere mit patentiertem Lagersystem

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Patentierte Kragarmregale präsentierte Ohra auf der Wood-Tec © Forstassessor Peter Liptay

Schwerlastregale für die Holzindustrie präsentierte Ohra, Kerpen/DE, der als einziger Regalhersteller auf der Messe präsent war. „Wir sind zum ersten Mal auf der Wood-Tec, weil wir unsere Kunden direkt ansprechen können”, sagte Klaus Raaf, stellvertretender Verkaufsleiter bei Ohra. Das Unternehmen nutzte die Messe auch, um einen Handelspartner für den Direktvertrieb zu finden. Die Ohra-Regale werden besonders gerne für die Lagerung von Holzplatten eingesetzt. Möbel- oder Küchenhersteller, Händler und Baumärkte gehören zum Kundenkreis. „Wir passen Profilstärke, Längenmaße und Gewichtsaufnahme an Kundenwünsche an”, versicherte Raaf. „Bis 20 m können wir in die Höhe gehen, die Traglasten können bis 2500 kg pro Arm betragen.” Die Armlänge schwankt zwischen 400 und 2500 mm.

Die Ohra-Kragarmregale verfügen über eine patentierte Klemmverbindung, bei der sich die Arme schnell in der Höhe versetzen lassen. Anders als bei verschraubten Armen kann es nicht zu Verbiegungen an Regal beziehungsweise Armen kommen, wenn der Stapler dagegen stößt.

„Tschechien ist für uns ein wichtiger Wachstumsmarkt”, analysierte Raaf. „Viele haben sich hier noch nicht so sehr mit der Lagerproblematik auseinandergesetzt, es gibt noch Nachholbedarf. Die Lagertechnik erfordert eine logistische Basis und führt dann zur Effizienzsteigerung und Kostenersparnis.”

Komplettsortiment inklusive Service

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Dünnschicht-Plattenaufteilung-Kreissägeblätter zeigten Hatzmann (li.) und Husenica © Forstassessor Peter Liptay

Ein Komplettsortiment von Präzisionswerkzeugen zur professionellen Holz-, Holzwerkstoff- und Kunststoff-Bearbeitung war am Leitz-Stand zu bestaunen. „Nach einem schwierigen 1. Halbjahr verspüren wir in der zweiten Jahreshälfte einen Aufwärtstrend”, informierte Ing. Petr Husenica, Geschäftsführer Leitz Tschechien und Slowakei. Vorgestellt wurde die Leitz-Riffeltechnik, die zu glatten Oberflächen und damit zur Reduzierung des Ausschusses führt. „Gerade bei Fensterkanteln kann der Werkzeugauslauf zu Ausrissen führen”, erklärte Husenica. Das Vorfräsen mit Riffelprofil führt zu weniger Ausrissen und einer besseren Passgenauigkeit.

Als weitere Neuheit präsentierte man Dünnschicht-Plattenaufteil-Kreissägeblätter. „Die Verringerung der Schnittbreite von 4,8 mm auf 3,8 mm führt zu 20% Leistungseinsparung”, berichtete Robert Hatzmann, Verkaufsleiter Osteuropa von Leitz, Riedau. „Die Kreissäge kann mit weniger Leistung angetrieben werden und arbeitet energieeffizienter.” Hatzman unterstrich auch die Bedeutung der Serviceleistungen von Leitz. Dazu gehören die Werkzeugwartung, Schärfleistungen und die Begleitung von der Angebotslegung bis zum Ausscheiden der Werkzeuge.

Wood-Tec

Ort: Brünn/CZ
Dauer: 20. bis 23. Oktober
Fläche: 11.200 m2
Aussteller: 252 aus 14 Nationen
Besucher: 30.000 (einschließlich Besuchern der Medical Fair)