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Schneider investiert 30 Mio. €

Ein Artikel von DI Antonio Fuljetic (für Timber-Online bearbeitet) | 21.01.2010 - 10:29
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Das vom Holzkurier zur "Holzindustrie 2009" gewählte Holzwerk Gebr. Schneider, Eberhardzell/DE, beginnt Mitte Februar am Unternehmenssitz mit dem Bau eines Dämmstoffplatten-Werkes. Dieser Mischbetrieb ist auf eine Produktion von 250.000 m³/J ausgelegt. Über den Produktionsanteil von flexiblen und druckfesten Platten will man derzeit keine Aussagen machen.
30 Mio. € werden investiert, wobei das Grundstück und Gebäude 5 Mio. € und die Anlagen 25 Mio. € kosten. Die Anlagenmontage soll im Mai beginnen und die Inbetriebnahme der nach dem Trockenverfahren arbeitenden Anlage ist für Dezember 2010 vorgesehen. Der Nachfrage angepasst soll die Produktion kontinuierlich gesteigert werden. Vorgesehen ist die Produktion im Dreischichtbetrieb.

Im Dezember des Vorjahres wurde mit Dieffenbacher, Eppingen/DE, ein Liefervertrag über die wesentlichen Anlagenteile geschlossen. Nach fast zweijähriger Vorbereitungsphase wurde die Anlage so konzipiert, dass ohne Umbau- oder Umrüstarbeiten sowohl flexible als auch druckfeste Holzfaserplatten produziert werden können. Es können einlagige Plattenstärken von 20 bis 240 mm in Rohdichten zwischen 35 und 200 kg/m³ produziert werden. Bei optimalem Produktionsablauf beträgt der Faserdurchsatz 7000 kg atro/h.
Der Rohstoffbedarf soll zum Großteil über Hackschnitzel aus dem eigenen Sägewerk und der Weiterverarbeitung gedeckt werden. Darüber hinaus ist auch der Einsatz von Rundholzsortimenten angedacht. Wärme und Energie liefert das eigene, 2004 am Standort in Betrieb genommene Biomasse-Kraftwerk.

Schneider beabsichtigt einen Großteil der Dämmstoffproduktion zunächst über sein bestehendes Vertriebsnetz direkt zu vermarkten, hierzu ist auch eine Ausweitung der Vertriebsaktivitäten vorgesehen. Einen kleineren Teil will das Unternehmen intern weiterverarbeiten. Hierzu wird parallel zum Bau des Dämmstoffwerkes eine kleine Produktionsanlage zur Herstellung von Sandwichelementen installiert. Auf der Anlage werden verleimte Großflächenelemente bereits ab Werk mit Holzfaserdämmstoff versehen, die dann als Halbfertigprodukte auf den Markt gebracht werden.

Schneider produzierte bisher vor allem konstruktive Hölzer. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 auf 50 Mio. € gesteigert werden. Insgesamt wurden 160.000 m³ Holzprodukte hergestellt und abgesetzt. Durch die Produktionserweiterung soll der Jahresumsatz bis 2012 um rund 30 Mio. € gesteigert werden. Der Personalbestand wird sich von 200 Mitarbeitern auf etwa 250 erhöhen.
Neben dem Bau des Dämmstoffwerkes wird ein weiterer Durchlauftrockner installiert. Ferner wird die KVH-Produktion um eine zweite Produktionsanlage sowie eine weitere Kommissionierungsanlage erweitert. Das Investitionsvolumen hierfür liegt bei rund 3 Mio. €.