Gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: Martin Neeb, Gregor und Werner Krenzer sowie Valentin Huppertz (v. li.) © DI (FH) Martina Nöstler
„Mit dem Kurzholzplatz sehen wir uns für die sich ändernden Marktgegebenheiten gerüstet“, informiert DI Gregor Krenzer, der im Unternehmensverbund für die technischen Belange zuständig ist.
In Biebergemünd wird ausschließlich Schnittholz für die eigene Palettenfertigung am Hauptsitz in Poppenhausen-Abtsroda/DE geschnitten. Die Einschnittleistung liegt bei etwa 200.000 fm/J. Diese Menge war auch die Vorgabe für den neuen Kurzholzplatz.
Beim Ausrüster fiel die Wahl auf Holtec, Hellenthal/DE (s. Link unten). „Wir haben mit Holtec, das auch den Langholzplatz lieferte, bereits zusammengearbeitet und blicken auf positive Erfahrungen zurück. Daher fiel die Wahl erneut auf das Unternehmen aus der Eifel“, erklärt Martin Neeb. Er wickelt den Rundholzeinkauf für die Werke in Biebergemünd und Dorndorf ab.
Komplette Projektabwicklung
Neuer Kurzholzplatz von Holtec bei Krenzer Paletten am Standort Biebergemünd/DE © DI (FH) Martina Nöstler
Eingekauft wird das gesamte Nadelholz-Spektrum (Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche, Douglasie) im Umkreis von etwa 130 km über alle Waldbesitzerarten. Das Durchmesser-Spektrum reicht bis 3a, der Zopfdurchmesser liegt bei minimal 13 cm. Krenzer bezieht Stämme mit 2,4 m, 3,6 m und 5 m sowie Langholz.
Geräusch- und wartungsarm
Zuteilung nach der Aufgabe: Vereinzelung, Kran, Einzug zur Entrindungsmaschine © DI (FH) Martina Nöstler
Schwere Ketten, die an einer Brücke befestigt sind, gewährleisten, dass das Rundholz in annähernd gerader Position der Vereinzelung zugeführt wird. Bei der Stammzuteilung setzt Krenzer auf das Chainless-System mit doppelt wirkendem Stufenschieber von Holtec. Der von Holtec gewählte Ansatz verzichtet auf den Einsatz von Ketten, Kettenrädern, mechanischen Gleitflächen und hydraulischen Verbrauchern. Diese Komponenten unterliegen naturgemäß Verschleiß, verbunden mit hohen Wartungs- und Schmierstoffkosten. Stattdessen werden alle Bewegungen in Rotationsbewegungen umgeleitet, die elektrisch erzeugt werden. „Durch den Verzicht auf mechanische Gleitflächen und das Ausführen aller Drehbewegungen in gelagerten Elementen wird die Geräuschbelastung deutlich minimiert“, berichtet Huppertz.
Die Stämme werden auf einen geräuscharmen Muldenbandförderer in den Längstransport übergeben. Das Rundholz wird durch eine neuartige Entrindungsmaschine von Nicholson gefördert: Der A8HYD verfügt nun über hydraulisch verstellbare Walzen. Die Abwicklung mit Nicholson hat Krenzer selbst in die Hand genommen, die Verkabelung und Anbindung an die Anlage stammt jedoch von Holtec. Im Längsdurchlauf passieren die Stämme noch ein Splittersuchgerät von Cassel, Dransfeld/DE.
Hinter dem Metallsuchgerät befindet sich die 3D-Vermessung von Jörg Elektronik, Oberstaufen/DE. Joro-3D scannt die Stammkontur und ermittelt Ovalität, Abholzigkeit und Krümmung. Die integrierte Elektronik erlaubt laut Hersteller Vorschubgeschwindigkeiten bis 240 m/min.
Robuste Ausführung
Die Abschnitte werden in 52 Boxen entlang des Kettenförderers absortiert. Am Ende des Sortierblockzuges befindet sich eine Sonderbox: In diese gelangen etwa Bruchstücke oder Irrläufer, die die Anlage nicht zuordnen kann. Besonders stolz ist man bei Holtec auf die Boxenausführung. „Sie bestehen aus 20 mm starkem Stahl, der mit Beton ausgegossen ist. Die solide Konstruktion war eine Forderung von Krenzer“, erklärt Huppertz. Der Stahl gibt den Boxen die Form, der Beton die nötige Masse. Die Öffnungen für die Bagger wurden nur gerade so breit ausgeführt, dass der Greifer mit etwas Spielraum genau hineinpasst.Hohe Palettenkapazität
An allen drei Standorten beschäftigt Krenzer etwa 300 Mitarbeiter, darunter auch 65 Lkw-Fahrer, denn: Das Rundholz wird mithilfe eigener Rundholzfahrzeuge in den Sägewerken angeliefert und die fertigen Paletten durch die eigenen Lkw zum Kunden transportiert.Das in den beiden Sägewerken erzeugte Schnittholz dient als Rückfracht für die eigenen Lkw. Das Produktspektrum bei Krenzer umfasst neben Euro-Paletten fast sämtliche Typen von Chemiepaletten sowie verschiedene Industriepaletten in den Standardmaßen. Der größte Teil wird technisch getrocknet, um den permanent zunehmenden Qualitätsanforderungen gerecht werden zu können. Mit den eigenen Sägewerken können etwa 50 % des benötigten Schnittholzbedarfes abgedeckt werden. Der Rest wird am freien Markt bezogen.
Der Absatz erfolgt großteils bundesweit etwa an verschiedene Industrien wie zum Beispiel Lebensmittel- und Pharmaindustrie, Chemieindustrie, aber auch Baustoff-, Elektronik- und Zulieferindustrie.
Krenzer Paletten
Gegründet: 1924Geschäftsführer: Werner Krenzer
Standorte: Poppenhausen-Abtsroda/DE (Stammwerk), Biebergemünd/DE und Dorndorf/DE
Mitarbeiter: etwa 300 in der Gruppe Standort Biebergemünd
Areal: 8 ha
Mitarbeiter: 30
Einschnitt: 200.000 fm/J
Produktion: ausschließlich Palettenware für das Stammwerk in Poppenhausen-Abtsroda