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Rudolf Freidhager, Vorstandsvorsitzender Bayerische Staatsforste (BaySF) © Rudolf Freidhager

„Holzpreise werden weiter steigen“

Ein Artikel von Rudolf Freidhager | 01.02.2011 - 18:00
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Rudolf Freidhager, Vorstandsvorsitzender Bayerische Staatsforste (BaySF) © Rudolf Freidhager

Bezüglich des Absatzmarktes 2011 rechnen wir mit einer anziehenden Nachfrage und im Zuge dessen auch mit einem Anstieg des Holzpreises, der noch weiteres Steigerungspotenzial hat. Dies kann auf die zunehmende Nutzung von Holz als Energieträger in Deutschland und Europa, vor allem aber auf die Nachfragesteigerung der Holz verarbeitenden Industrie zurückgeführt werden, die wieder zur alten Stärke zurückgefunden hat.

Die Bayerischen Staatsforsten erwarten daher in diesem Jahr insgesamt keine Absatzprobleme. Dies gilt besonders für Nadelholz. Ganz im Gegenteil. Das Angebot wird unter der Nachfrage liegen. Für die Nadelholz-Sägeindustrie bleibt der Rundholzeinkauf eine Herausforderung. Beim Industrieholz erwarten wir zudem eine stark angespannte Versorgungssituation. Während die Bayerischen Staatsforsten im normalen Umfang Frischholz einschlagen werden, ist zu hinterfragen, ob sich der Privatwald weiterhin zurückhalten wird. Zudem ist der zwangsbedingte Einschlag von Schadhölzern 2010 weiter zurückgegangen, was wir auch für heuer wieder erwarten.

Die Situation für die Abnehmer verschärft sich zusätzlich durch die starke Nachfrage nach Energieholz. Aufgrund des langen Winters blieb diese sehr stabil. Die Bayerischen Staatsforsten werden daher mit einem Einschlag von 5,1 Mio. fm den nachhaltig möglichen Hiebsatz realisieren, auch, wenn wir die Absatzmöglichkeiten für das Laubholz, vor allem für die Buche, weniger optimistisch sehen.

Nach einer gedrosselten Produktion in den vergangenen Jahren kann man davon ausgehen, dass es bei steigender Nachfrage eine Produktionserhöhung geben wird, die aber mangels Rohstoffverfügbarkeit nicht über das Niveau von 2007 hinausgehen wird. Solange sich die Situation nicht ändert, wird der Markt, vor allem von Nadelrundholz, von einem nennenswerten Nachfrageüberhang und einem heftigen Preiswettbewerb um den knappen Rohstoff gekennzeichnet sein.