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Der ehemalige VDS-Vorsitzender Hans-Günther Sturm gibt die Schließung des Sägewerkes in Herbrechtingen bekannt © DI Gerd Ebner

Sägewerk Matthäus Sturm schließt

Ein Artikel von DI Johannes Plackner | 28.09.2011 - 17:40
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Der ehemalige VDS-Vorsitzender Hans-Günther Sturm gibt die Schließung des Sägewerkes in Herbrechtingen bekannt © DI Gerd Ebner

Das Sägewerk Matthäus Sturm, Herbrechtingen/DE, wird die Produktion weitestgehend einstellen. Der Großteil der über 60 Mitarbeiter wird entlassen. Übrig bleiben wird nur mehr eine Rumpfmannschaft für „sporadischen Sägebetrieb“ wie Geschäftsführer Hans-Günter Sturm gegenüber Timber-Online erklärt. Grund für den Schritt sei das in Süddeutschland schwierige Umfeld für Nadelholz-Sägewerke. Sturm habe lange auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen gehofft: konstante Rundholzpreise und Preiserhöhungen auf der Absatzseite. Als bei den letzten Quartalsgesprächen das Gegenteil eintrat, traf man die Entscheidung „da nicht mehr mitzumachen“.

Viele Beschäftigte arbeiten seit Jahren und Jahrzehnten für Sturm. Entsprechend lange sind die Kündigungsfristen. Die Schließung werde daher weit bis ins kommende Jahr dauern. Zuletzt wurden 150.000 fm/J eingeschnitten. Bekannt ist das Unternehmen für festigkeitsgeprüfte BSH- und KVH-Lamellen. Die Sägelinie (Wurster&Dietz-Spaner) bleibt „zunächst“ vor Ort. Würden sich die Rahmenbedingungen bessern, kann sich Sturm eine Wiederinbetriebnahme vorstellen.

Mit der Schließung bricht ein Lieferant für German Pellets weg, der am selben Standort eine Pelletsproduktion betreibt. Auch das Herbrechtinger Biomasse-Heizkraftwerk muss künftig auf die Sägenebenprodukte verzichten. Für beide Betriebe sei Sturm aber nur „einer von vielen“ Lieferanten gewesen, so Sturm. Er rechnet mit keinen Problemen für die beiden Abnehmer.

Keine Konsequenzen soll es für die Holzindustrie Lenzing geben, welche seit 1989 zu Sturm gehört.