Will bald übersiedeln: István Hutton hat die Pläne für die neuen Produktionsanlagen bereits fertig © Robert Kittel
Manchmal gelinge es sogar, echte „Problemkinder“ in den Griff zu bekommen, schmunzelt Hutton, so wie die Quattrosäge eines Sägewerkes im Sauerland, die von unerklärlichen Blattbrüchen geplagt wurde. „Die Anforderungen des Kunden waren recht bescheiden, er wollte nur weniger Risse am Zahngrund. Wir haben uns gedacht, diese Anlage muss doch eigentlich viel mehr leisten können“, erzählt Hutton. Zunächst habe man Maschine, Arbeitsbedingungen und Qualitätsanforderungen untersucht und dann für den Kunden ein spezielles Bandsägeblatt entwickelt: „Die Kunden glauben oft nicht, dass wir mehr Leistung aus der Maschine holen können. Sie sind dann überrascht, wenn es funktioniert“, grinst Hutton. Der Säger im Sauerland war jedenfalls verblüfft. Nicht nur, dass wie gefordert die Rissbildung praktisch aufgehört hatten, es konnte sogar die Vorschubgeschwindigkeit um 20 % erhöht und der Standweg verdoppelt werden. Und – er muss nicht mehr 50 Blätter jährlich neu beschaffen.
„Bandsägen sind Präzisionsinstrumente“
Hutton ist überzeugt: „Bandsägen sind längst zu Präzisionsinstrumenten geworden.“ Wer bei einem rumänischen Bandsägehersteller etwas in der Art einer Dorfschmiede erwartet, muss sich eines Besseren belehren lassen – Metamob stellt seine Produkte auf mehr als 20 Iseli- und Vollmer-Fertigungsmaschinen modernster Bauart her. Diese sehr präzisen Maschinen hat man noch dazu „getunt“ um die Qualität weiter zu verbessern. Vorrichtungen wie die CNC-gesteuerte Schränkeinrichtung oder eine automatische, optische Zahnvermessung sind Eigenentwicklungen. Auch das hauseigene Stellitierverfahren, über das sich Hutton verständlicherweise ausschweigt, hat man selbst entwickelt: „Durch dieses Verfahren werden unsere Bandsägen langlebiger …“ deutet er immerhin an. Die ERP-Software, mit der man vom Rohmaterial über die Fertigung bis hin zu Instandsetzungen jede einzelne Säge dokumentiert, sei eine auf den Punkt gebrachte Eigenentwicklung, man leiste sich sogar zwei fest angestellte Software-Entwickler: „Die beiden sind mit den zahlreichen guten Verbesserungsvorschlägen aus dem Team und den Fertigungsanlagen, die wir dann daraus entwickeln, gut beschäftigt“, schmunzelt Hutton. In der hauseigenen Werkzeugbauabteilung werden die dazu nötigen Maschinenteile professionell hergestellt. Und so hängen an vielen Fertigungsmaschinen zusätzliche Computer und Vorrichtungen, die alle nur dem Zweck dienen, bessere Bandsägen zu produzieren: „Wir machen nur Bandsägen, aber die so gut als möglich“, ist der Chef sichtlich stolz.ISO-zertifizierte Qualität
Geschweißt: Die thermische Behandlung der Schweißungen erfolgt besonders sorgfältig, um Versprödungsbrüche zu minimieren © Robert Kittel
Hutton hat Metamob seinerzeit mit seinem Vater und dem Schwiegervater gegründet. Sein Vater Gyula, der 54 Jahre als Maschinen- und Werkzeugbauer tätig war, ist trotz Rente täglich als graue Eminenz in der Firma anzutreffen: „Seine enorme Erfahrung als Maschinenbauer und seine Materialkenntnisse helfen uns bei der Entwicklung.“ Die Unabhängigkeit von Metamob sei ein Vorteil, meint er: „Wir müssen den Kunden nichts andrehen, sondern können das für ihre Zwecke optimale Material auswählen.“
Sägeinstandsetzung vom Hersteller
Erfahren: Selbst hoffnungslose Fälle bekommen die erfahrenen Instandsetzer oft wieder in den Griff © Robert Kittel
Und fasst sein Credo zusammen: „Solide Qualität, Maßarbeit und Service – das ist es, was man von unseren Bandsägen erwarten darf …“