Kurzer Ausflug in die Topologie: Wir leben in einer dreidimensionalen Welt. Objekte haben nicht nur eine Länge und Breite, sondern auch eine Höhe – das gilt ebenfalls für Seitenbretter. Deren dreidimensionale Form im Sägewerk zu messen, ist aber alles andere als einfach. Vor allem im Querdurchlauf behalf man sich bislang mit mehreren Punktlasersensoren, unter denen das Brett durchläuft. Der Laser misst die Höhe (erste Dimension), während sich das Brett bewegt (zweite Dimension). Die entstehenden Profile geben wieder, wie die Ware alle 30 oder 50 cm aussieht. Ob dazwischen die Waldkante wilde Wellen schlägt, ist aber unbekannt. Das ist nun vorbei.
Limab stellt mit dem neuenBoardProfiler ein System mit zweidimensionalem Sensor vor. Dabei wird anstatt eines Punktes eine Laserlinie (erste und zweite Dimension) projiziert, während sich das Brett bewegt (dritte Dimension). So wird die Oberfläche komplett vermessen. Das funktioniert in Bruchteilen von Sekunden, wie am Limab-Stand der Klagenfurter Holzmesse eindrucksvoll bewiesen worden ist.
Limab stellt mit dem neuenBoardProfiler ein System mit zweidimensionalem Sensor vor. Dabei wird anstatt eines Punktes eine Laserlinie (erste und zweite Dimension) projiziert, während sich das Brett bewegt (dritte Dimension). So wird die Oberfläche komplett vermessen. Das funktioniert in Bruchteilen von Sekunden, wie am Limab-Stand der Klagenfurter Holzmesse eindrucksvoll bewiesen worden ist.
Das 3D-Modell am Laptop
„Der neue ‚ProfiCura‘-Scanner hat einen Messbereich von 60 cm“, erklärt Michael Karlsson, als er in Klagenfurt nach einem Demonstrationsbrett griff. Der gebürtige Schwede ist Limab-Niederlassungsleiter in Puchheim bei München. Das Brett, anhand dessen er die Funktionsweise erklärte, ist typische Seitenware: grob gesägt mit Waldkante und Ästen. Als Karlsson es durch die Laserlinie führt, richtet sich die Aufmerksamkeit auf den nebenstehenden Laptop. Dort wird die Messung sofort in ein 3D-Modell umgerechnet und angezeigt.1000 Mal pro Sekunde messen
Die ProfiCura-Einheit projiziert eine Laserlinie, die sich öffnet (grafisch dargestellt) und über eine effektive Messlänge von 60?cm verfügt © DI Johannes Plackner
„Mit zwanzig Sensoren kann man bei 6 m-Brettern jeden Millimeter genauestens aufnehmen“, erklärt Karlsson. Zwanzig deshalb, weil für die Dickenbestimmung je zehn über und unter dem Warenstrom montiert werden. Um Verschmutzungen vorzubeugen, können die Sensoren in einen Behälter, der an den Sensorstellen Öffnungen hat, eingebaut werden. In der Hülle herrscht Überdruck. Die an den Sensoren ausströmende Luft verhindert das Eindringen von Staub und Spänen.
Entlang der 60 cm langen Laserlinie werden 700 Punkte vermessen. Das ergibt eine Auflösung von unter 1 mm. „Inselwaldkanten“, wie es sie bei gekrümmten Blochen gibt, werden zuverlässig erkannt – auch bei Anlagen, die minütlich bis zu 300 Bretter kappen und sortieren.
Trimmen, besäumen und hobeln
Vor einem Besäumer montiert, sorgt der BoardProfiler für die optimale Ausbeute. Dabei kann entweder im Quer- oder im Längsdurchlauf gescannt werden. In letzterem Fall reicht meist ein Sensor mit 60 cm Arbeitsbreite. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Erkennung von Schüsselung vor der Hobelmaschine. Dabei wird der BoardProfiler im Querdurchlauf montiert.Gerade bei teurem Rundholz ist jedes Zehntelprozent Ausbeute umso wichtiger. Das braucht exakte Sägemaschinen und eine ebensolche Messung.