Die Stämme werden stärker
Sämtliche Querschnitte hinter dem Gatter gelangen bei Zahnd zur neuen Optimes-Line von EWD © DI (FH) Martina Nöstler
Mit der alten Besäumanlage ist man – auch aufgrund der gestiegenen Menge – an die Grenzen gestoßen. Außerdem war die Maschine mit nur drei Achsen und der geringen Schnitthöhe zu unflexibel für den vielfältigen Einschnitt geworden. Zwei Mitarbeiter mussten die Ware hinter dem Gatter auseinander sortieren und starke Model wurden mit dem Gatter fertig geschnitten.
Mit Erfahrung gepunktet
Gemischte Zuführung: Die Schwarten werden mittels Klappe händisch ausgeschieden ... © DI (FH) Martina Nöstler
„Die Optimes-Line von Zahnd ist sehr universell“, weiß Marc Issner, der mit seinem Unternehmen Issner Industrie eine EWD-Vertretung aus dem benachbarten Elsass, die auch das Unternehmen Zahnd in der Schweiz betreut. „Alle Dimensionen – von der Schwarte bis zur Hauptware – gehen jetzt direkt hinter dem Gatter zur automatischen Besäumanlage. 30 Bretter pro Minute schafft die Maschine maximal, die Vorschubgeschwindigkeit beträgt bis zu 240 m/min. Werden starke Hölzer geschnitten, lässt sich die Geschwindigkeit per Knopfdruck reduzieren.
Uwe Kärcher, Projektleiter bei EWD, weiß aus der Planung eines typischen Gattereinschnitts von Zahnd zu berichten: „Durchgeführt wird etwa ein Scharfschnitt für Bohlen von 50 bis 120 mm und für Seitenware mit 27 mm. Die Bohlen werden mit der Optimes-Line ein- bis fünfstielig variabel aufgetrennt. Mit Fixeinhang sind bis zu sieben Stiele möglich. Die Bretter werden ein- bis dreistielig besäumt.“
EWD erneuerte hinter dem Gatter die komplette Mechanisierung. Die Haupteinschnittmaschine bekam einen neuen Motor mit 200 kW verpasst. Zwei Vereinzelungsstufen bringen die Ware Stück für Stück zum Bediener, der direkt am Maschinentisch vor der Optimes-Line steht. Ein Rollengang richtet das Holz auf die Nulllinie aus. Der Bediener schleust mittels einer Klappe die Schwarten in Richtung Entsorgung aus, bevor die Ware dem Automatikbetrieb übergeben wird.
Zwei Kappsägen (eine Null- und eine Endsäge) sorgen für saubere Stirnseiten. Die Rohbrettlänge beträgt 3 bis 6 m. Die Hauptlänge gibt Zahnd mit 4 m an.
Der Besäumer schafft sie alle
... der Rest wird Stück für Stück - und hinsichtlich Menge oder Wert optimiert – bis zu siebenstielig aufgetrennt © DI (FH) Martina Nöstler
Danach geht es in den Einzugsbereich vor der Vermessung. „Die Anlage kann die Bohlen und Bretter auch asymmetrisch ausrichten. Dies geschieht entweder aufgrund der Daten aus der Vorvermessung oder aufgrund der Stärke der Schnittware“, erklärt Issner. Dementsprechend wird diese am Zentriertisch ausgerichtet.
Holt das Beste heraus
Der BKO 6 schafft sie alle - Schnitthöhen bis 120 mm sind für den Besäumer kein Problem © DI (FH) Martina Nöstler
Die hinter der BKO 6 folgende, automatische Spreißelabscheidung lässt sich auf maximal 640 mm auseinanderfahren. Im Anschluss wird automatisch gemäß der zwei Sortierwerke bei Zahnd separiert: die Hauptware nach rechts, die Seitenware nach links.
Schneller Besäumer
Seit mittlerweile fünf Jahren ist auch einer der schnellsten Besäumer von EWD bei Zahnd installiert: die OptiDrive-Line mit dem Einzug Opti550. Mit dieser Anlage wird die gesamte Seitenware aus der Reduzierkreissägen-Linie automatisch besäumt. Die maximale Leistung gibt man bei EWD mit 60 Stück pro Minute an, der Durchschnitt liegt bei 45 Stück pro Minute.Freud und Leid
Zahnd ist mit seinen Anlagen von EWD sehr zufrieden und kann damit auf die Marktanforderungen optimal eingehen.Ein Dorn im Auge ist ihm aber die Situation für die Säger, besonders für die Bauholzsäger, in der Schweiz: „Der schwache Euro gegenüber dem Schweizer Franken macht der Industrie das Leben schwer“, bedauert er. Dadurch drängen Unternehmen aus Deutschland und Österreich vermehrt mit ihren Produkten in die Schweiz.
Scierie Zahnd
Gegründet: 1904Standort: Rueyres/CH
Geschäftsführer: Thierry, Claude und Laurent Zahnd
Mitarbeiter: 40
Einschnitt: 140.000 fm/J
Holzarten: 70 % Fichte, 30 % Tanne
Absatz: 30 % Schweiz (an Händler und Weiterverarbeiter), 70 % Export (überwiegend Italien und Frankreich)