Das Bauunternehmen Gebrüder Schütt in Landscheide erzeugt seit Jahrzehnten das Brettschichtholz selbst und ist damit Deutschlands nördlichstes BSH-Werk. Als Spezialist für Objekt- und Hallenbau braucht Geschäftsführer Tillmann Schütt große Dimensionen.
Nach über zwanzig Jahren wurden nun die Keilzinkung, die Hobelanlagen und die BSH-Pressen erneuert. Schütt orderte eine vollautomatische Presse für gerade Bauteile und ein halbautomatisches Pressbett für gebogene Binder. Diese stammen von Minda, einem Ausrüster, mit dem Schütt seit Jahrzehnten zusammenarbeitet.
Auf diesen Auftrag sind die Westfalen stolz. Denn, was sich heute so logisch in die Halle schmiegt, war alles andere, als einfach auf den vorhandenen 89 mal 50 m unterzubringen. Herausfordernd waren der unebene Marschlanduntergrund und die vergleichsweise niedrige Halle. „Hier an der Elbe haben wir keinen festen Boden. Wir müssen damit rechnen, dass sich die Maschinenfundamente absenken. Daher sind alle Bauteile justierbar gelagert“, erklärt Schütt.
Nach über zwanzig Jahren wurden nun die Keilzinkung, die Hobelanlagen und die BSH-Pressen erneuert. Schütt orderte eine vollautomatische Presse für gerade Bauteile und ein halbautomatisches Pressbett für gebogene Binder. Diese stammen von Minda, einem Ausrüster, mit dem Schütt seit Jahrzehnten zusammenarbeitet.
Auf diesen Auftrag sind die Westfalen stolz. Denn, was sich heute so logisch in die Halle schmiegt, war alles andere, als einfach auf den vorhandenen 89 mal 50 m unterzubringen. Herausfordernd waren der unebene Marschlanduntergrund und die vergleichsweise niedrige Halle. „Hier an der Elbe haben wir keinen festen Boden. Wir müssen damit rechnen, dass sich die Maschinenfundamente absenken. Daher sind alle Bauteile justierbar gelagert“, erklärt Schütt.
Bis zu 3,5 m Überhöhung möglich
Minda-Verkaufsleiter Klaus Drewniok führt vor, wie der Pressdruck aufgebracht wird © DI Johannes Plackner
Ein Mitarbeiter zeichnet die Holzfehler an. Dann übernehmen Kappanlage und Kompaktkeilzinke von Howial. Nach Aushärtelager und Rex-Lamellenhobel, überwiegt wieder das Minda-Blau. Links steht die Bogenpresse. Dort lässt sich bis zu 40 m langes BSH erzeugen. Bis zu 2,3 m sind die Binder hoch. Das Pressbett erlaubt zusätzlich 3,5 m Überhöhung.
Satellit stellt 100 Stützen ein
Beim Werksrundgang liegen zwei Satteldachbinder ruhig im Pressbett. Zuvor passierte jedoch Folgendes: Die Pressensteuerung holt sich die Bindergeometrie direkt aus der Cadwork-Planungssoftware. Dann kommt der Satellit. „Das ist ein beweglicher Hydraulikstempel. Er fährt unter die Anschlagstützen und lockert sie, indem er ein Tellerfederpaket hebt. Der Satellit platziert den Anschlag und lässt wieder los“, erklärt Drewniok. Für die 100 Stützen dauert das rund 20 min. „Früher haben vier Mann eineinhalb Stunden dafür gebraucht“, vergleicht Schütt.Sobald die Presse eingestellt ist, werden die Lamellen vorbereitet. Der Melaminharzleim wird nach dem Lamellenhobel auf die Fläche gegossen. Über einen Kran werden die Lagen dann auf das Pressbett gelegt und vorgeformt. Bis zu 30 cm breite Binder haben Platz. Ist einer nicht über 25 cm breit, haben gleichzeitig zwei Exemplare Platz. Nach dem Legen kommt der Seitendruck. Dazu hievt Schütt einfach eine Stahlschiene auf die Lamellen. Abschließend gehen zwei Mitarbeiter mit je einem Zugzylinder zu den einzelnen Presszungen, bringen den Pressdruck an und fixieren die Zungen mit Stahlkeilen.
Seitendruckmethode auf der Geraden
Gerade Binder bis 18?m Länge und 2?m Höhe erzeugt Schütt ebenfalls auf einer neuen Minda-Presse - abgetrepptes Pressen ist ab einer Binderhöhe von 70?cm möglich © DI Johannes Plackner
Interessant ist auch der seitliche Pressdruck. Seit einiger Zeit verbaut Minda ein System, wo die beiden Hydraulikzylinder, an denen die Seitendruckschiene befestigt ist, exakt den gleichen Weg zurücklegen. „Die bisher nötige Höhenverstellung der Seitendruckzylinder bei geänderter Binderhöhe entfällt“, erklärt Drewniok.
Mindener Neuheitenschau auf der Ligna
Die links vorgestellten BSH-Pressen sind nur ein Teil des umfangreichen Sortiments von Minda. Im Vordergrund des Ligna-Messeauftritts stehen heuer die vielfältigen Neu- und Weiterentwicklungen.Quasi als Appetitanreger werden im Folgenden die wichtigsten Innovationen des nordrhein-westfälischen Maschinenbauers kurz vorgestellt.Keine moderne und leistungsfähige BSH- oder KVH-Produktion kommt ohne Flexibilität und Automatisierung aus. Selbst kleinste Losgrößen müssen wirtschaftlich erzeugt werden –egal, ob es sich um BSH-Stangenware, gebogene oder abgetreppte Leimbinder, Duo-/Triolam oder KVH handelt. Die Kapazität der Hersteller variiert zwischen 5000 und 150.000 m3/J und benötigt doch eine flexible Produktion mit kurzen Rüstzeiten. Gleichzeitig muss der Holzeinsatz optimiert werden. Das spricht für eine Gütesortierung mit nachfolgendem Mehretagenlager. Minda hat dafür ein flexibles Regallagersystem entwickelt. Dort können zahlreiche Qualitäten und Querschnitte bereitgehalten werden. Wenn kurzfristig ein Auftrag hereinkommt, greift die Mechanisierung einfach die entsprechenden Lamellen ab und der Binder ist rasch fertig.Die Steuerungs- und Visualisierungssoftware (eine Minda-Eigenentwicklung) zeigt den Ablauf übersichtlich an. Der Herstellungsprozess läuft damit voll automatisiert ab. Die Software dient zudem als flexible Schnittstelle zum Produktplanungssystem.