Serienreife
Blick auf die Anlage: Im Vordergrund das entstapelte Schnittholz mit der Ausschleusung der krummen Werkstücke zur Optimierkappsäge OptiCut S?150, dahinter der Powermat 2000 © Weinig
In Dabel/DE, unweit von Schwerin, entstand auf einem ehemaligen Kasernengelände ein Produktionswerk mit Lagerhallen und Verwaltungskomplex. Herzstück ist der Ort, wo in großen Druckbehältern vorgetrocknetes, gestapeltes Schnittholz mit einer bis auf etwa 110° C erhitzten Wachsmischung durchtränkt wird. Erst dann ist es „Dauerholz“.
Keine Alternative bei Gesamtkonzepten
Technischer Leiter Peter Weller (re.) zeigt Weinig-Kommunikationsleiter Klaus Müller den Scanner ein Einsatz © Weinig
In Bezug auf den idealen Lieferanten hatte man klare Vorstellungen: „Wenn ich ein Gesamtkonzept haben will, gibt es keine Alternative zu Weinig“, sagt Peter Weller, der technische Leiter von Dauerholz, im Rückblick. Anfang 2011 fanden die ersten Gespräche statt. Dann wurde in intensiver Zusammenarbeit mit den Weinig-Technikern eine maßgeschneiderte Anlage entworfen und alle Schnittstellenfragen abgearbeitet. Die Installation der Fertigungslinie erfolgte Ende 2011, im Januar 2012 liefen bereits die ersten Aufträge. Die verkettete Anlage umfasst eine Hobel- und Profiliermaschine Powermat 2000 mit PowerCom-Steuerung, eine OptiCut 450 Quantum Highspeed-Optimierkappsäge, eine Krümmungskappsäge Dimter-OptiCut S150, einen Scanner CombiScan+ 200 C sowie ein Keilzinkenanlage Ultra TT 2000. Zudem investierte Dauerholz in eine Werkzeugschleifmaschine Rondamat 980. „Wir wollten den gesamten Prozess hier im Hause haben und auch bei der Werkzeugvorbereitung autark von Zulieferern sein“, begründet Weller die Entscheidung.
Optimierung ist das Um und Auf
Die Werkzeugvorbereitung, wie hier das Nachschärfen der Keilzinkenfräser, erledigt man bei Dauerholz selbst © Weinig
Einen Anteil an diesem Erfolg hat auch der neue Kehlautomat Powermat 2000. Er ist mit schwimmenden Vertikalspindeln ausgestattet, die durch ihre flexible Lagerung der natürlichen Krümmung des Holzes bei großen Längen folgen. Einschläge am Werkstückanfang und -ende werden auf diese Weise vermieden und ein Finishhobeln mit weiterer Spanabnahme ist nicht erforderlich. „Ein sehr ressourceneffizientes Verfahren, weil krummes Holz in großen Dimensionen in der Hobelmaschine nicht ausgedrückt werden kann“, sagt Weller überzeugt. Das ausgehobelte Holz wird auf seinem weiteren Weg zur Krümmungskappung ausgeschleust und dann der Anlage wieder zugeführt. Nach der Vermessung und Qualitätssortierung durch den Scanner richtet die Mechanisierung die Werkstücke mit der Sichtseite nach oben aus und befördert sie zum Keilzinken. „Wir produzieren auf der Anlage Längen bis zu 6,1 m“, erklärt Weller. Highlight des Bearbeitungsschrittes ist die berührungslose Leimangabe. Ein Kooperationspartner des Weinig-Keilzinkenspezialisten Grecon wurde hier hinzugezogen. Mit gutem Erfolg, denn das Verfahren verringert laut Weller die Reinigungszeit um zwei Drittel.
Lieferant hat alle Erwartungen erfüllt
Mit einer Verfügbarkeit von rund 95 % hat die Weinig-Anlage die Erwartungen der Dauerholz AG voll erfüllt. „Unsere gesteckten Ziele – Rüstzeitminimierung, maximale Wertschöpfung und Minimierung der Kappverluste – konnten wir ohne Einschränkung erreichen und teilweise sogar übertreffen“, sagt Weller.Und, dass die Großinvestition ihren Preis wert ist, macht der technische Leiter noch an einem anderen Beispiel deutlich: „Mittlerweile hat der Markt unser Produkt akzeptiert – nicht zuletzt durch die gute Resonanz der Endverbraucher, die Dauerholz sehr attraktiv finden. Bei Nachfragen zur Qualität weisen wir darauf hin, dass wir auf einer Weinig-Anlage produzieren. Damit ist dann meist alles gesagt“, betont er lachend.