„Wir arbeiten schon lange mit Weinig und deren Tochtergesellschaften, wie eben Raimann und Luxscan, zusammen“, eröffnet Marcel Bergmann, Projektleiter in Aschaffenburg, beim Holzkurier-Gespräch. Aufgrund von Kundenbesuchen erachtete Geschäftsführer Ralf Pollmeier diesen Schritt als notwendig. Die Kunden seien oft nicht entsprechend eingerichtet, um den notwendigen Zuschnitt durchzuführen. Außerdem kann Pollmeier mit den eigenen Anlagen ausschließlich gute Ware verschicken, lautet die Begründung. Gesagt, getan. In Creuzburg läuft seit rund drei Jahren eine Anlage für den Fixbreitenzuschnitt von geschliffenen Buchenlamellen. Bereits dort entschied sich Pollmeier für die Technologie von Raimann und Luxscan. Nachdem die Zusammenarbeit tadellos klappt, lag es nahe, auch in Aschaffenburg wieder auf das Können der beiden Weinig-Töchter zurückzugreifen. Raimann war für das Projekt als Generalunternehmen verantwortlich. „Damit haben wir nur einen Ansprechpartner und es gibt keine Schnittstellenprobleme“, erklärt Bergmann.
„Durch die neue Anlage erhalten unsere Kunden ausschließlich Ware in hoher Qualität.“
Marcel Bergmann, Projektleiter bei Pollmeier
Marcel Bergmann, Projektleiter bei Pollmeier
Vollautomatischer Zuschnitt
Eine Vakuumentstapelung vereinzelt im ersten Schritt die getrockneten und geschliffenen Buchenstapel lageweise © Martina Nöstler
„Beim Rollengang im Bereich der Zuführung ist Platz für drei Pakete. Hinzu kommt das Paket, welches sich bereits in der Produktion befindet“, erklärt Raimann-Prokurist Enrico Baier. Die Entstapelung erfolgt mittels Vakuumhebegerät. Dieses legt die getrockneten, geschliffenen Buchenbretter auf einen Quertransport. Eine Fallstufe vereinzelt die Lage. Im Längstransport erfolgt die Übergabe von einem Rollengang auf ein Band. „Dieses fährt ruhiger, mit weniger Vibrationen“, erklärt Baier. In diesem Bereich befreit eine spezielle Bürste die Holzoberfläche noch von Spänen oder Staub, denn diese könnten das Scanergebnis verfälschen.
Einwandfreie Detektion der Holzmerkmale
Beim Scanner fiel die Wahl auf einen CombiScan Evo 200 R der Weinig-Tochter Luxscan. „Der CombiScan betrachtet die Bretter von oben und unten, jeweils mit Farb- und Laserkameras“, bemerkt Jörn Dittgen. Er ist für den Verkauf bei Luxscan zuständig. Die Kameras positionieren sich automatisch mithilfe von Servomotoren. Luxscan garantiert damit für jedes Brett die bestmögliche Bildqualität und Auflösung. „Diese Option ist für jeden CombiScan Evo jederzeit verfügbar. Dadurch wird der Scanner zu einer zukunftssicheren Investition“, informiert Dittgen. Der Combiscan Evo vermisst das Brett, erkennt sämtliche relevanten Holzfehler und auch – je nach Einstellung – eine unsauber geschliffene Brettoberfläche. Außerdem erfasst der Scanner alle Produktionsdaten von der Eingangslänge bis hin zur Ausbeute. Binnen Sekundenbruchteilen ermittelt die Software die bestmögliche Auftrennlösung in Abhängigkeit von Wert- oder Mengenausbeute.Hinter dem CombiScan Evo gelangen die Hölzer über einen Querförderer in Richtung Raimann-Vielblattkreissäge. In diesem Bereich lassen sich die Bretter bei Bedarf wenden, damit sie sauber an den Anschlag gefahren werden können. Beim Längseinzug installierte Raimann einen Drucker, mit dem bereits vor dem Auftrennen die Qualität auf die einzelnen Lamellen gedruckt wird. Die Raimann KR 610 M verfügt über sechs verstellbare Sägeblätter sowie über das bewährte SafetyPlus-System mit dem Kevlarvorhang. Die Vielblatt-Kreissäge erzeugt einen verleimfähigen Schnitt „mit einer Genauigkeit von ±0,1 mm“, wie Baier betont. Die KR 610 M ist bei Pollmeier auf Holzdimensionen von 19 bis 50 mm Stärke sowie 1,6 bis 3,4 m Länge ausgelegt. Hinter der Säge gelangen die geschnittenen Lamellen auf ein 30 m langes Transportband. Von dort ziehen bis zu vier Mitarbeiter die Ware ab und stapeln diese.
Perfekte Abwicklung
Raimann lieferte zudem die gesamte Sicherheitstechnik. Besonders zufrieden ist Bergmann, dass die Freiburger auf Sonderwünsche eingegangen sind: „Wir wollten etwa spezielle Kabelkanäle, bei denen sich der Reinigungsaufwand reduziert.“ Außerdem gibt es Siebdruckplatten, um die Vibrationen zu minimieren. Dies ist vor allem für die Mitarbeiter von Vorteil. Ende Juni begannen die Montagearbeiten, seit Anfang September ist die Zuschnittanlage in Betrieb – zur vollen Zufriedenheit der Betreiber und der Lieferanten.Pollmeier Aschaffenburg
Geschäftsführer: Ralf PollmeierMitarbeiter: 180
Einschnitt: 300.000 fm/J im Zweischichtbetrieb
Holzart: 100 % Buche
Produkte: sämtliche Dimensionen für die Möbelindustrie, den Gestell- und Treppenbau, geschliffen und besäumt