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Der neue Rundholzplatz des größten Sägewerkes Norwegens © Microtec

Moelven

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Ein Artikel von Gerd Ebner | 02.05.2019 - 09:52
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Betriebsleiter Berg: „Wir suchten für den Rundholzplatz eine moderne und zukunftssichere Lösung“ © Moelven

„Im Planungsprozess dachten wir mehr an Daten als an Stahl. Welche Informationen können wir über unseren Rohstoff gewinnen, damit wir die Wertausbeute optimieren. Wir wollten eine Lösung, die wir niemals bereuen“, nennt Knut Berg weitere Entscheidungs-Parameter. Der L-förmige Rundholzplatz wurde von Nordautomation installiert. „Microtec und Nordautomation haben sehr gut zusammengearbeitet. 18 Monate nach Beginn der Planungsarbeiten konnten wir trotz des Parallelbetriebs mit dem alten pünktlich im Dezember 2018 starten“, erinnert sich Berg.

Verwendung entscheidet über Box

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Logeye der 300er-Serie: Bei Moelven ist die Topausführung installiert © Microtec

Der neue Platz hat 60 statt 38 Boxen. Relevanter für Moelven ist aber, dass nicht mehr nach Dimension, sondern nur nach Verwendungszweck sortiert wird. Von Microtec wurde ein Logeye 302 DC installiert, die höchste Ausbaustufe der Logeye-Reihe.

Die Stämme werden mit einer Geschwindigkeit von maximal 180 m/min analysiert. Und zwar mehrfach: Die 3D-Dimensionserfassung erfolgt per Doppellasertriangulation. Der Logeye verfügt über Farbkameras zur Unterrinde- und Unterschnee-Messung. „Beides ist in Våler nötig und für beides gibt es die schwedische Eichzulassung“, betont Microtec-Marketingleiter Marco Bernardi.

Röntgen liefert Stammdetails

Die Schlüsselkomponente des Logeye bildet aber der Röntgenscanner zur automatischen Qualitätsübernahme sowie Absortierung der Stämme nach Qualitätsparametern. Die Mehrkosten für die Röntgenvariante beziffert Berg mit „wenigen Hunderttausend Euro“. Das sei nicht viel in Relation zu dem, was es Moelven an Wertausbeute bringt.

Drei Jahre wird es dauern, bis Moelven das System voll im Griff hat. „Jeden Stamm hinsichtlich des besten Endprodukts und des geringsten Restholzes zu sortieren, ist etwas gänzlich anderes, als rein nach Durchmesser – das gilt es zu testen. Wir machen Vorhersagen, die wir dann real an der Linck-Linie im Einschnitt umsetzen. Eventuell muss man dann die Parameter am Logeye nachjustieren. So werden wir besser und besser“, so Berg. Die Zeitdauer schreckt nicht, wenn man weiß, dass Moelven Fichte und Kiefer nun in 110 Boxen sortieren kann – die alle getestet werden müssen.

Jeder bekommt bestmögliches Produkt

Leimholzproduzenten sowie die Fenster- und Plattenindustrie zählen zu den Hauptkunden des Werkes. „Die liebten schon bisher, was wir produzierten. Ich denke, wir können das künftig noch steigern“, sagt Berg voraus. „Wie wissen nun, wo im Stamm welche Äste sind. Die Jahrringbreite ist bekannt, genauso wie die Lage des Kerns. So können wir optimale Produkte erzeugen.“

Vermessen wird in Rinde, da erst direkt vor der Sägelinie entrindet wird. Vor dem Einschnitt wird dann nochmals gemessen. So hat man die unmittelbare Kontrolle. „Es hat sich in den vier Monaten seit dem Start gezeigt, dass die neue Messung deutlich genauer ist. Das bringt uns eine höhere Ausbeute als zuvor“, schwärmt Berg.

Moelven Våler

Einkauf: Hedmark/NO
Stammdimensionen: 4,6 m Länge (Durchschnitt), 12 bis 47  cm (Zopfdurchmesser)
Holzarten: Fichte (65 %), Kiefer (35 %)
Produktion: 195.000 m3/J Nadelschnittholz
Märkte: Skandinavien (70 %), Export (30 %)
Kundenklientel: Fenster-, Platten-, Leimholzindustrie