Eine komplett neue Holzumschlagmaschine von Liebherr, produziert im Herstellerwerk Kirchdorf an der Iller/DE, ist seit Kurzem im Säge- und Palettenwerk Konrad Brunner, Zwettl, im Einsatz. Bereits seit 2003 arbeiten die beiden Unternehmen zusammen: Der neue LH 26 M ist mittlerweile die dritte „gelbe“ Holzumschlagmaschine bei Brunner. „Zuvor hatten wir andere Fabrikate, mit denen wir nicht mehr glücklich waren. Darum sind wir auf Liebherr umgestiegen“, erklärt Brunner-Geschäftsführer Walter Minihold beim Holzkurier-Besuch. Nicht nur die Maschinen arbeiten tadellos: „Wir sind auch mit dem Service und den Reparaturarbeiten sehr zufrieden. Das sind wichtige Punkte für uns“, sagt Minihold. Darum gab es für ihn bei der Anschaffung einer neuen Holzumschlagmaschine keine andere Alternative. Die beiden Fahrer waren zudem in die Entscheidung eingebunden und haben sich ebenfalls für Liebherr ausgesprochen.
Maßgeschneidert
Mit ein Grund dafür war, dass Liebherr eine maßgeschneiderte Spezialmaschine für das Sägewerk konzipierte, welche es in dieser Form bisher nicht gab: „Die Kombination aus Ober- und Unterwagen haben wir erstmals ausgeliefert“, sagt Jürgen Lindner, Regionalverkaufsleiter Materialumschlagtechnik im Liebherr-Werk Kirchdorf an der Iller. „Trotz der Größe von Liebherr, zum Jahresende 2018 beschäftigte die Gruppe weltweit 46.169 Mitarbeiter, sind wir dennoch ein familiengeführtes Unternehmen und können zu einem gewissen Grad flexibel auf die Kundenwünsche eingehen“, unterstreicht Lindner. Der Unterwagen des neuen LH 26 M Holzfahrer misst 3 m Breite und hat dadurch eine enorme Standfestigkeit ohne zusätzliche Abstützung. Das ist für das Sägewerk Brunner besonders von Vorteil, da die Gassen zwischen den Poltern beziehungsweise bei der Rundholzsortierung sehr eng sind. Zudem verfügt die neue Fahrmaschine über spezielle Schwerlastachsen. Eine weitere Besonderheit des LH 26 M bei Brunner ist, dass man im Fahrbetrieb arbeiten kann. „Die Maschine muss beim Greifen beziehungsweise Heben der Lasten nicht abgestützt werden. Das spart Zeit“, führt Liebherr-Verkaufsrepräsentant Herbert Kreillechner aus.
Für mich kam keine andere Maschine als Liebherr in Frage.
Effizientes Kraftpaket
Das Einsatzgewicht des LH 26 M beträgt 24 t ohne Greifer oder Anbauwerkzeug. Die Reichweite des Auslegers inklusive des 1 m²-Greifers beträgt 12 m. Damit gelangt die Fahrmaschine problemlos auf eine Polterhöhe von 9 m. „Liebherr ist ein Full-Liner in der Holzindustrie, selbst die Anbauwerkzeuge werden in Kirchdorf produziert. Wir liefern die Maschinen vom Reifen bis zum Greifer – alles aus einer Hand“, hebt Lindner hervor. Zudem hat Liebherr die Kompetenz der Antriebstechnik selbst in der Hand. Apropos Antrieb: Der LH 26 M bei Brunner hat einen 115 kW starken Motor der Abgasstufe IV/Tier 4f und benötigt in diesem speziellen Einsatz pro Stunde etwa 6,5 l Diesel. „Deutlich weniger als unser Vorgängermodell“, bestätigt Minihold. Weniger Dieselverbrauch bedeutet auch weniger Stickoxidausstoß. Die neue Maschine ist mit dem Liebherr-Power Efficiency (LPE) System ausgeführt: Dieses optimiert das Zusammenspiel der Antriebskomponenten in Hinblick auf den Wirkungsgrad.
Bei der Besichtigung des LH 26 M im Einsatz verweist Lindner auf einige weitere Besonderheiten: Die Fahrerkabine ist mit einem robusten Gitter geschützt, ebenso sämtliche LED-Scheinwerfer. Die Holzumschlagmaschine verfügt über eine Anhängerkupplung, welche sich in der Höhe verstellen lässt. Da Brunner für einen raschen Holzumschlag im Hängerbetrieb arbeitet, ist das besonders von Vorteil. Das maximale Gesamtgewicht von Anhänger mit Ladung beträgt 40 t. Die Maschine hat neben dem Lenkrad zusätzlich eine Joysticklenkung. Bei der Maschinenkonzeption setzt Liebherr neue Maßstäbe in Sachen Komfort und Wartungsfreundlichkeit für den Fahrer, ebenso wird auf eine sichere Zugänglichkeit für die Wartungsarbeiten geachtet. „Aufgrund der Zusammenstellung von Ober- und Unterwagen eignet sich der neue LH 26 M besonders für kleine und mittelständische Sägewerke mit engen Platzverhältnissen“, verdeutlicht Lindner. Das wird im Arbeitsbetrieb noch klarer: Schwenkt der Fahrer den Oberwagen, ragt er vorne auch im steilsten Winkel nicht über den Unterwagen hinaus.
Brunner schneidet 55.000 fm/J Starkholz, welches man mit Gatter und Kreissäge zu Schnittholz für die Industrie sowie Bauholz auftrennt. Das zweite Standbein betrifft die Palettenproduktion: Diese beziffert Minihold mit 700.000 Stück pro Jahr. „Wir fertigen nur Sonderpaletten und -kisten für die exportorientierte Großindustrie.“
Konrad Brunner
Standort: Zwettl
Gegründet: 1936
Geschäftsführer: Walter Minihold
Mitarbeiter: 48
Einschnitt: 55.000 fm/J
Produkte: Schnittholzdimensionen für Industrie und Holzbau; Paletten
Paletten: 700.000 Stück pro Jahr; nur Sonderpaletten und -kisten
Export: 40 % (DE, IT, CZ)