„Ziel des Vergleichs ist es, dass ein neuer Eigentümer die Immobilie durch das Konkursverfahren erwirbt, die Anlagen betreibt und Mitarbeiter anstellen kann“, sagte Glynn Rollins, der Anwalt des Countys. Nun muss ein Bundesgericht den Vergleich genehmigen.
Klausner wurde laut rrspin.com vom ehemaligen Gouverneur Perdue 2012 als ein „wirtschaftliches Entwicklungsprojekt angekündigt, das 350 Arbeitsplätze im Bezirk Halifax bringen würde und eine Investition von 130 Mio. US-$“.
Es kam anders: Aus Dokumenten, die im Rahmen einer Zivilklage des Bezirks eingereicht wurden, geht hervor, dass „Klausner Lumber 2 am 16. März alle seine Angestellten entlassen und das Gebäude unbeaufsichtigt gelassen hat“.
Klausner wollte auch in Enfield „mit europäischer Technik, hoher Ausbeute den im Überfluss vorhandenen lokalen Rohstoff verwerten, wovon die Bevölkerung stark profitieren würde", heißt es in den Dokumenten.
Angeblich investierte Klausner „über 166 Mio. US-$, um die Anlage von Grund auf aufzubauen und zu versuchen, sie in Betrieb zu nehmen". Wörtlich heißt es auf der US-Nachrichtenseite: „Diese Gelder wurden durch Darlehen und Kapital von Aktionären und verbundenen Parteien sowie durch eine indirekte Investition ausländischer Investoren aufgebracht, die das EB-5-Programm für ausländische Investoren in Anspruch nahmen.“
Das County Halifax stellte 7,76 Mio. US-$ in Form von direkten und indirekten Zuschüssen, Unterstützung und Infrastruktur zur Verfügung. Die Erwartung war, dass Klausner eine Einschnittskapazität von 250 Mio. bft Schnittholz (rund 400.000 m3/J Schnittholz auf 2-by-4-Äquivalent) produzieren und etwa 350 Arbeiter beschäftigen würde.
Der Sägewerksbau begann 2014. Nach mehreren Rückschlägen und Verzögerungen kam es laut rrspin.com zu einem Liquiditätsengpass. „Darüber hinaus schienen die mit dem Schuldner verbundenen ausländischen Parteien eigene finanzielle Probleme zu haben.“ Diese Unternehmen, die Klausner Nordamerika Beteiligungs GmbH und die Klausner Trading International GmbH, mussten am 15. April Insolvenzverfahren beantragen.
Vom County erhielt Klausner laut dem US-Nachrichtenportal 430 Acres (174 ha) Land, welches das County mit einer am 6. Januar 2014 eingereichten Urkunde für das Sägewerksgelände erwarb. Laut Holzkurier-Informationen waren es knapp 50 ha.
Da Klausner laut rrspin.com jedoch keine monetäre Gegenleistung für das Grundstück bezahlte, behielt sich der Landkreis ein künftiges Eigentumsrecht vor, falls Klausner den Bau und die Inbetriebnahme seiner Sägewerksanlage nicht innerhalb von 24 Monaten ab dem Datum der Eintragung der Urkunde abschließen und in Betrieb nehmen würde.
„Da der Schuldner im Laufe der Jahre nicht in der Lage war, seinen Verpflichtungen nachzukommen, forderte der Landkreis formell der US-Bezirk formal die Wirtschaftsförderung zurück“, berichtet rrspin.com.
Die COVID-19-Pandemie „in Verbindung mit der anhaltend prekären finanziellen Lage Klausners führten schließlich am 16. März zur Sägewerksschließung“. An diesem Tag entließ Klausner alle Mitarbeiter, die „Sägewerksanlage blieb unbeaufsichtigt“.
Seither versucht der Bezirk, sich die Rechte am Grundstück zu sichern und die eingesetzten Mittel rückerstattet zu bekommen.
Nun kam es zur Übereinkunft, die einen Verkauf oder eine Reorganisation ermöglicht. Klausner und der Bezirk haben sich darauf geeinigt, den Besitz zusammen mit bestimmten persönlichen Gegenständen für einen Mindestpreis von 11 Mio. US-$ zu verkaufen. Gelingt das nicht, können Klausner und der Bezirk ihr jeweiliges Eigentum zu eigenen Bedingungen verkaufen.
Klausner Lumber 2 suchte am 10. Juni um Gläubigerschutz („Chapter 11“) an. Das nächste Hearing gibt es am 20. August am Gericht in Delaware.