Binderholz Timber

Erstmals Expansion außerhalb Europas

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 24.08.2020 - 10:32
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Matteo, Reinhard, Franz und Hans Binder (v. li.) © Binderholz Gruppe

Binderholz setzte sich gegen Mercer und Mayr-Melnhof Holz durch und erhielt den Zuschlag bei 61 Mio. US-$, wie Binderholz in einer Aussendung schreibt (s. Beitrag „Binderholz erwirbt Klausner Lumber One“). Mit dem Closing der Transaktion rechnet Binderholz Anfang Oktober.

Für die Binderholz-Gruppe sei dieser Schritt ein weiterer Meilenstein in der Firmengeschichte, heißt es. Erstmals wird Binderholz außerhalb Europas produzieren. Der Standort im Zentrum von Florida liegt laut Binderholz „in einem der besten Wuchsgebiete für die in den USA stark nachgefragte Holzart Southern Yellow Pine“. „Dadurch ist eine hohe Rundholzverfügbarkeit bei einem in den vergangenen Jahren äußerst stabilen Preisniveau gegeben. Zudem zählt der Osten der USA zu den bevölkerungsreichsten Gebieten in den Staaten, sodass auch absatzseitig die entsprechende Nachfrage vorhanden ist“, informiert Binderholz.

CEO Reinhard Binder erläutert die strategischen Beweggründe, wie folgt: „Wir sehen den amerikanischen Massivholzmarkt als strategischen Ziel- und Wachstumsmarkt für die Binderholz-Gruppe. Die USA sind der mit Abstand größte Holzverbraucher der Welt – bei einem steigenden Bedarf. Nach Gründung der Binderholz Timber Inc., Atlanta/US, in 2019 und einem konsequenten und erfolgreichen Marktaufbau werden die USA in 2020 mit über 450.000 m³ gehobelten Produkten und einem Umsatz von rund 170 Mio. € zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für Binderholz. Der Kauf einer eigenen Produktionsstätte auf dem mit Abstand größten Weltmarkt für Massivholz war daher der nächste logische Schritt. Wir wollen unser erfolgreiches Geschäftsmodell auch in den USA weiterentwickeln.“

Das erworbene Sägewerk Klausner Lumber One LLC hat eine jährliche Einschnittskapazität von über 1 Mio. m³ Rundholz und eine Weiterverarbeitungskapazität von über 500.000 m³ an Schnittholz und Hobelware. Die Produktion am Standort in Florida soll spätestens gegen Ende 2020 wieder aufgenommen werden. Mit dieser Übernahme werden künftig in den Werken der Binderholz-Gruppe pro Jahr knapp 7 Mio. fm Rundholz in den dann acht Sägewerken in Österreich, Deutschland, Finnland und den USA verarbeitet. Von den 4 Mio. m³ Schnittholz sollen annähernd 3 Mio. m³ Massivholzprodukte hergestellt. Insgesamt betreibt die Gruppe 13 Standorte.

Über die Binderholz Timber und deren Mitarbeiter verfügt die Binderholz-Gruppe schon jetzt über ein sehr gutes Netzwerk und Kundenkontakte in den USA. In den vergangenen Jahren konnte das Unternehmen über die Binderholz Bausysteme zahlreiche Projekte in den USA abschließen. Mit dem Erwerb einer eigenen Produktionsstätte in den USA werde Binderholz die Präsenz in diesem Markt weiter verstärken sowie die Internationalisierung und Diversifizierung markt- und produktionsseitig kontinuierlich vorantreiben, heißt es.

Trotz Corona konnte die Binderholz-Gruppe in 2020 unter Einhaltung sämtlicher Hygiene- und Sicherheitsstandards die Produktion an allen Standorten voll auslasten und so den Mitarbeiterstand nicht nur halten, sondern ausbauen. Mit der getätigten Investition wird Binderholz den Umsatz auf deutlich mehr als 1,3 Mrd. €/J ausbauen.