Die Holztrocknung sei einer der wichtigsten Produktionsschritte im Sägewerk, bei dem viel gewonnen, aber ebenso viel verloren werden könne, ist man bei der Rubner Holzindustrie in Rohrbach an der Lafnitz überzeugt. „Wir haben verstanden, dass eine hochwertige Schnittholztrocknung die Basis für gute Weiterverarbeitungsprodukte für uns und unsere Kunden darstellt. Außerdem wollen wir in Hinblick auf Logistik und Treibstoffkosten nicht unnötig Wasser durch die Gegend fahren“, erläutert Geschäftsführer Albert Weissensteiner.
Vor diesem Hintergrund beschloss das Unternehmen, mit einem Rundholzeinschnitt von 370.000 fm/J massiv in die Schnittholztrocknung zu investieren. „Da wir viel Seitenware mit der immer gleichen Dimension trocknen wollten, kam für uns eigentlich nur ein Kanaltrockner infrage“, informiert der technische Leiter, Rene Karner, und ergänzt, dass man dabei neben Mühlböck auch andere Anbieter am Schirm hatte.
Die oberösterreichischen Trocknungsspezialisten sind in Österreich in erster Linie für energiesparende Frischluft-Abluft-Kammern bekannt, realisieren seit einigen Jahren aber auch erfolgreich Kanaltrocknerprojekte, beispielsweise in Deutschland, Nordamerika, Skandinavien sowie im Baltikum. Bei der Rubner Holzindustrie stellte Mühlböck bereits vor einigen Jahren zehn bestehende Kammern unterschiedlicher Hersteller auf eine einheitliche Steuerung um und betreut diese seither.
Der Erste in Österreich
Dass Rubner 2017 schließlich in den ersten Mühlböck-Kanal in Österreich investierte, lag in erster Linie am Wärmerückgewinnungssystem des Typs 1003. „Damals war die thermische Energie bei uns am Standort ein Engpass. Heute sind wir in Anbetracht der hohen Energiekosten doppelt froh über diese energiesparende Lösung“, betont Weissensteiner.
Konkret orderte die Rubner Holzindustrie einen Kanaltrockner des Typs Dynamic 1003 Premium mit Vor-, Haupt- und Nachtrocknungszone. Dabei kommt die gesamte Menge an thermischer Energie für die Vortrocknung aus der Haupt- und Nachtrocknung. Es wird keine zusätzliche Energie für die Vortrocknung benötigt. Dadurch ist ein energieeffizienter Betrieb der Anlage möglich – die Energieeinsparung beziffert man bei Mühlböck je nach Anwendung im Vergleich zu klassischen Systemen mit bis zu 50 %.
„Der Kanal brachte bereits unmittelbar nach dem Start gute Ergebnisse“, berichtet der Trocknungsverantwortliche, Manuel Schlögl, der in erster Linie die gute Zusammenarbeit mit Mühlböck schätzt: „Natürlich gab es anfangs die Notwendigkeit von Anpassungen und Optimierungen, aber das Mühlböck-Team und insbesondere Projektleiter Christian Grilz haben immer nach Lösungen gesucht und diese auch rasch gefunden.“
Aus diesen Gründen orderte die Rubner Holzindustrie bereits 2019 einen weiteren Kanaltrockner desselben Typs mit ebenfalls 30.000 m3 Jahresleistung. Allerdings hat diese Anlage weniger Pufferzonen am Ende des Trockners, da man sich an die begrenzten Platzverhältnisse anpassen musste.
Leise Kammern
2022 folgte in zwei Etappen die Errichtung von zehn Frischluft-Abluft-Kammern des Typs 1306 Pro. „Damit können wir jetzt mehr als unseren aktuellen Einschnitt trocknen und haben zudem den optimalen Mix aus Flexibilität und Kapazität“, zeigt sich Weissensteiner zufrieden, der die Trocknungskapazität des Standortes mit 270.000 m³/J beziffert. Die dafür benötigte thermische Energie stammt von einem ebenfalls neu errichteten Biomasseheizkraftwerk, der Strom größtenteils von einer 2,4 MWp starken Photovoltaikanlage.
Beim Typ 1306 Pro verbaut Mühlböck ein aktives Zu- und Abluftsystem. Dabei wird die über den Wärmetauscher erwärmte Luft – im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen – vollständig zum Trocknen verwendet. Daraus ergibt sich eine Energieeinsparung von bis zu 25 %, abhängig von Außentemperatur und Charge.
Ein weiteres zentrales Thema war der Schallschutz. „Um unsere Anrainer bestmöglich vor Schallemissionen zu schützen, haben wir diesbezüglich alles, was notwendig und sinnvoll ist, umgesetzt“, erläutert Weissensteiner. Hierzu zählt neben den von Mühlböck eingebauten schalldämmenden Elementen bei allen Zu- und Abluftöffnungen auch eine Schallschutzwand an der gesamten Rückseite der Kammern (s. Bild oben). Da die Schallbelastung für Mühlböck in den vergangenen Jahren zunehmend ein wichtiges Thema wurde, erarbeiteten die Oberösterreicher einen Maßnahmenpool, aus dem die Kunden je nach Anforderungen schöpfen können.
Versprechen gehalten
Wenige Wochen nach der Inbetriebnahme der jüngsten Kammern ist man bei der Rubner Holzindustrie mit der Gesamtleistung von Mühlböck ausgesprochen zufrieden. „Alle Termine wurde eingehalten und die versprochenen Werte, egal, ob Trocknungszeit, Energieaufwand oder Qualität, wurden mehr als nur erreicht“, verdeutlicht Schlögl und Weissensteiner ergänzt: „Auch wenn unsere Investitionen in diesem Bereich jetzt abgeschlossen sind, bleibt uns Mühlböck in Zukunft als wichtiger Partner erhalten.“