Eine in vier Richtungen vorgespannte, patentierte PVC-Folie soll eine Lebensdauer von mindestens 30 Jahren garantieren
Oft ist es schwierig, etwas genau zu beschreiben, das gefühlt schon immer da war, keinerlei Wartung bedarf und auch nach Jahrzehnten einwandfrei seinen Zweck erfüllt. So ist es auch mit den Best-Hall-Planenhallen der steirischen Holzindustrie Pabst. Zwischen 2000 und 2010 errichtete das Familienunternehmen elf stützenfreie Planenhallen für die Lagerung von Schnittholz, Hobelware sowie Rohlamellen für die BSH-Fertigung. Seither schützen die mit spezieller PVC-Folie bespannten Stahlkonstruktionen die kammergetrockneten Hölzer vor Witterungseinflüssen, ohne aufgrund von Wartungs- oder Instandhaltungsarbeiten in Erinnerung gerufen zu werden.
„Entscheidend war die Tatsache, dass die Hallen bei Bedarf relativ einfach überstellt werden können und keine Betonfundamentierung notwendig ist“, erinnert sich Geschäftsführer Reinhard Pabst und spricht damit gleich zwei zentrale Vorteile der Planenhallen gegenüber alternativen Bauweisen an.
Seit dem Jahr 2000 setzt die Johann Pabst Holzindustrie auf Planenhallen des finnischen Herstellers Best-Hall © Günther Jauk
Für die Montage entwickelte Best-Hall spezielle Anker, die es ermöglichen, großformatige Hallen ohne einbetonierte Fundamente zu befestigen. „Das spart Zeit und schont ebenso die Geldbörse unserer Kunden, was ohnehin einer der zentralen Vorteile unserer Planenhallen ist“, erläutert Marcus Green, der das finnische Unternehmen in Österreich vertritt.
Vorgefertigt in Finnland, erfolgt die Aufstellung einer 1500 m²-Halle in rund zwei Wochen, wobei der Kunde lediglich eine asphaltierte Grundfläche bereitstellen muss.
Als weiteren Vorteil der Planenhallen nennt Günter Macher, er zeichnet bei Pabst für Technik und Investitionsprojekte verantwortlich, die Flexibilität: „Wir konnten die Lagerkapazitäten immer genau dort errichten, wo sie auch benötigt wurden.“ Konkret verteilen sich diese auf elf 660 bis 2160 m² große Hallen an drei Standorten in Obdach und Zeltweg.
Glatte Oberflächen
Bei der Rahmenkonstruktion kommt es laut Green auf zwei Faktoren an: Stabilität und Oberflächenqualität. Deshalb setzt Best-Hall auf Rohrprofile aus dem hochfesten Baustahl S420 und entwickelt seine Oberflächenbeschichtung ständig weiter. Ausgehend vom Aufstellungsort, kalkulieren die Finnen für jedes Projekt die entsprechende Wind- und Schneelast, wobei stützenfreie Spannweiten bis 80 m standardmäßig erhältlich sind – und das bei bis zu 700 kg/m2 Schneelast.
„Zu raue Oberflächen, wie sie etwa bei der Feuerverzinkung entstehen, können auf Dauer der Folie schaden“, erläutert Green. Früher setzte Best-Hall deshalb auf eine Epoxidharzbeschichtung, heute auf pulverbeschichtete Stahlkonstruktionen. „Damit sind unsere Rahmen glatt wie eine Autokarosserie und zudem ausgesprochen unempfindlich gegenüber Montageschäden“, betont Green.
Hochwertige Folie
Best-Hall passt die Hallengröße flexibel an die Bedürfnisse des Kunden an. Die Hallen sind ohne Betonfundamente im Boden verankert und können bei Bedarf auch versetzt werden © Pabst
Mindestens genauso viel Entwicklungsarbeit wie in den Rahmen steckte Best-Hall auch in die patentierte PVC-Folie. Bei dieser wird das Gewebe vor Aufbringung der PVC-Schicht nicht nur, wie sonst üblich, in Quer-, sondern auch in Längsrichtung vorgespannt. Durch diese zweidimensionale Spannung ist die aufgetragene PVC-Schicht >>laut Green dreimal so dick als bei herkömmlichen Folien, was wiederum die Lebensdauer der Hallen deutlich erhöht. In Kombination mit den glatten Stahlrahmenkonstruktionen beziffert Best-Hall die Lebensdauer der Folien mit mindestens 30 Jahren.
Für Hallen mit bis zu 100 mal 50 m Grundfläche liefern die Finnen die Planen für Wand und Decke in einem Stück, was neben einer kurzen Montagezeit auch die potenzielle Fehlervermeidung zum Vorteil hat. Für einen natürlichen Tageslichteinfall führt Best-Hall die Folie zudem im Dachbereich lichtdurchlässig aus.
Wie am ersten Tag
Ein wesentliches Kriterium bei der Lagerung von Schnittholz und Brettschichtholz-Lamellen ist für Pabst ein konstantes Raumklima. „Die Holzfeuchtigkeit darf sich bei der Lagerung auf keinen Fall verändern“, betont Macher. Hierfür stattet Best-Hall seine Hallen mit Ventilatoren aus, die wiederum mit einem Barometer verbunden sind. „Somit können wir das Klima der ansonsten vollkommen wind- und wasserdichten Hallen regulieren und Kondenswasserbildung vermeiden“, informiert Macher über die Vorteile des Systems.
Knapp 15 bis 25 Jahre nach der Aufstellung erfüllen die Best-Hall-Hallen ihren Zweck wie am ersten Tag: „Wir haben bislang noch keine Mängel verzeichnet – und das ohne jegliche Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten.“