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Geschäftsführer von Danubia Wood Trading: Andreas Reiterer, Dr. Gernot Maier und Max Luger (v. li.) © Danubia Wood Trading

Danubia Wood Trading

Wachstum dank Marktwissens und Portfolios

Ein Artikel von Gerd Ebner | 14.12.2023 - 14:13

Unternehmensgründer und heute Dritteleigentümer von Danubia Wood ist Dr. Gernot Maier. Der Forstakademiker mit umfangreiche Holzindustrieerfahrung hatte 2008 am Beginn der Selbstständigkeit die Unternehmensidee, ein internationales Holzhandelsunternehmen mit Einkaufsschwerpunkt entlang der Donauländer zu gründen.

Gesucht, gefunden: internationale Holzindustrieerfahrung

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Das Team in Wien: Von hier aus erfolgt im Wesentlichen die Abwicklung der Geschäfte © Danubia Wood Trading

„Für ein professionelles Unternehmen mit raschem Wachstum bedarf es Profis aus der Branche, mit Netzwerken und einschlägigen Erfahrungen“, dachte sich Maier und so fanden sich die heutigen Mitgesellschafter Max Luger und Andreas Reiterer im Jahr 2016.

Deren Einstieg markierte eine Neuausrichtung des Unternehmens mit einer Drittelbeteiligung aller drei Gesellschafter sowie eine Aufteilung von Verantwortungsbereichen im Unternehmen.

Das Unternehmen nannte sich, der Philosophie folgend, Danubia Wood Trading GmbH mit drei Geschäftsfeldern: Handel mit Rundholz, Schnittholz und festen Holzbrennstoffen.

Weltweit tätig

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Das Team in Mumbai: In Mumbai hat man auch ein Lager für bis zu 60 Container © Danubia Wood Trading

Internationaler Schnittholzhandel heißt für Danubia Wood nicht nur, mitteleuropäisches Nadelschnittholz weltweit zu handeln. „Wir kaufen auch in Skandinavien, dem Baltikum oder Südamerika – und verkaufen Nadel- und Laubschnittholz auf den Weltmärkten“, erläutert Reiterer. Heuer werden es an die 100.000m3 Schnittholz sein.

Danubia Wood setzt sich zum Ziel, Unternehmen den Eintritt in Exportmärkten zu ermöglichen, unabhängig ob mit 10.000 fm Jahreseinschnitt oder Großsägewerke. „Mit uns geht es einfacher“, erklärt Luger. „Wir treten in den meisten Fällen wie lokale Kunden auf. Wir organisieren die Frachten, alle nötigen Dokumente – also die gesamte Dienstleistung – und übernehmen auch das Ausfallsrisiko für unsere Lieferanten. Um mit uns im Überseegeschäft erfolgreich zu sein, muss man lediglich die Verladung ab Werk, mit Lkw oder Container durchführen – den Rest machen wir.“

„Wir konzentrierten uns von Anfang an auf die etwas schwieriger absetzbaren Produkte, wie Hauptwarenausschuss oder Seitenware. Das schafft nur jemand, der die Märkte kennt und das Maximale herausholt“, so Reiterer.

Marktkenntnis ist wichtig. Sonst ist der Spotpreis von heute, der Marktpreis von morgen.


Max Luger

Holzhandel war immer ein people business – das wird auch immer so bleiben.


Andreas Reiterer

Mit unserem Produktportfolio und unserer Internationalität unterscheiden wir uns von anderen


Gernot Maier

Schnittholz ist nicht gleich Schnittholz

„Der Hauptwarenausschuss von Lieferant X ist anders als der von Y. Marktferne Händler oder derzeitige Onlineplattformen können daher kaum unseren Service abbilden. Man braucht Holzwissen und Kontakte, um die richtigen Lieferanten zu den richtigen Kunden zu bringen“, ist Reiterer überzeugt. Eine weitere Facette wäre die Zahlungssicherheit. „Mit uns ist selbst der Export nach Indien sicher und pünktlich“, streicht Reiterer hervor. „Wir haben über 100 Kunden in Indien – das streut das Risiko. Weiters können wir bis zu 60 Container in unserem Lager in Mumbai zur regionalen Verteilung unterbringen“.

Pellets per Zug, Lkw, wenn es passt, auch mal im Schiff

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An die 9000 Lkw-Einheiten Ware wurden heuer transportiert © Danubia Wood Trading

Der Preis ist aber nur ein Aspekt. „Eine funktionierende Logistik und gut ausgebildete Mitarbeiter“ seien laut Maier weiterer Aspekte. „Pellets lassen sich wirtschaftlich per Zug und Lkw nur bis knapp südlich von Rom transportieren – für Lieferungen nach Süditalien verwenden wir Container aus dem Baltikum“, merkt Luger als ein weiteres Beispiel an.

„Mit uns arbeiten viele Großsägewerke, weil auch diese nicht auf jedem Markt eigenständig vertreten sein können oder wollen“, bestätigt Luger. So aufgestellt, kann man umgekehrt den Kunden viele unterschiedliche Sortimente anbieten.

Als Beispiel für „optimierte Produkt- und Marktsteuerung sowie verkürzte Transportwege nennt man ad hoc die Vermittlung von bulgarischen Briketts an einen rumänischen Kunden.

Zwei neue Verkäufer

2024 will man weiterwachsen. „Heuer haben wir eine gewisse Leistungsgrenze erreicht, die mehr Personal erfordert“, meint Maier. Seit Kurzem hat man Johannes Kraushofer mit im Team, der speziell neue Überseemärkte für Danubia Wood aufbauen soll. Mit Pellets ist man ebenfalls seit 2009 im Geschäft. In den turbulenten Vorjahren nahm man alle Höhen und Tiefen mit. 2022 war auch bei Danubia Wood ein Rekordjahr. „Heuer kamen einige neue Produzenten bei uns hinzu“, verrät Luger. Auch deshalb will man den 2,9 Mio. t-Markt Italien 2024 aktiver angehen. Dafür holte man Giovanni Papaccio an Bord, der bereits seit über einem Jahrzehnt im italienischen Pelletsmarkt tätig ist.

2018 ist man in den Rundholzhandel voll eingestiegen. Innerhalb Europas wird das meiste Rundholz nach Österreich verkauft. „Im Vorjahr betrugen die Mengen bereits über 100.000 fm/J Rundholz, das per Bahn oder Container zu den Kunden gelangten“, so Maier.

Flexibilität auch künftig gefragt

Der Spezialist für anspruchsvolle Sortimente will das auch in Zukunft bleiben. „Wir bieten zuverlässige Absatzmöglichkeiten in verschiedenen Märkten, auch in schwierigen Zeiten“, meint Maier, der überzeugt ist, „dass man künftig noch flexibler sein muss. In Europa ändert sich die Ressource und das Angebot ist rückläufig. Mit Unternehmen wie unserem erhält man einen umfangreichen Markteinblick. Ob Waldbesitzer, Industrie oder Brennstofferzeuger, wir möchten weiterhin als zuverlässiger Partner für unsere Lieferanten und Kunden gelten“, schließt er, wohl wissend, dass es ähnliche Unternehmen nicht allzu häufig gibt.

Danubia Wood Trading

Unternehmensgründung: 2008 (Dr. Maier)

Geschäftsführende Gesellschafter: Dr. Gernot Maier, Max Luger und Andreas Reiterer

Umsatz: 50 Mio. € (2022)

Mitarbeiter: 23 (8 in Mumbai)

Standorte: Wien, Mumbai

Volumina: 100.000 m3/J Schnittholz; 110.000 fm/J Rundholz, 70.000 Brennstoffeinheiten (Pellets, Briketts)

Einkaufsländer: 16

Anzahl Lieferanten: über 100

Verkaufsländer: 21

Produkte: Rund-, Schnittholz, Sägenebenprodukte, Holz-Brennstoffe