Das Leithändler-System von Egger, St. Johann, hob er als positives Beispiel hervor. Die jüngsten Schwierigkeiten eines deutschen Holzwerkstoffherstellers, der nicht auf den Fachhandel setzte, sind für ihn ein weiterer Beweis.
Die Reduktion der Läger und ein effizienteres Logistiksystem sind Möglichkeiten der Kostensenkung. Lobend erwähnte Habisreutinger die aktuelle Umsetzung der standardisierten Artikelstammdaten, an denen auch der Gesamtverband intensiv mitarbeitet.
Den Wohnungsmarkt sieht er gesättigt, das frühere Niveau ist nicht mehr erreichbar. „Wir reden daher nicht mehr von Bedarfsdeckung am Bau, sondern von Bedarfsweckung”, erläutert der Verbandsvorsitzende.
Triebfeder sei auch der Außenhandel mit +8% heuer und erwarteten +6% im Jahr 2002. Hinsichtlich der Baukonjunktur sieht Börner erst für 2004 einen markanten Aufschwung. Geringe Eigenkapitaldecke. Probleme ortet Börner in der geringen Eigenkapitalausstattung des deutschen Mittelstandes. Durchschnittliche 20% seien gegenüber den USA mit 80% gering, ein Auseinanderdriften bei der Kreditvergabe werde die Folge sein. Motto: gute Kapitalausstattung, bessere Kreditrahmen.
Die Baugenehmigungen sind heuer zum Erliegen gekommen - dramatische Worte wählte der engagierte Handelsunternehmer Thomas Wolf, Mühl, Berlin, um die Entwicklung am Bau im ersten Halbjahr zu beschreiben. In Westdeutschland sanken die Genehmigungen für Einfamilienhäuser um weitere 19%, im Osten erfolgte ein Einbruch um 26%. Mehrfamilienhäuser: -20% beziehungsweise -33%. 2002 erwartet er einen weiteren Rückgang um 10 bis 20%. „Es müssen dringend Kapazitäten abgebaut werden. Das Markt-Volumen wird künftig nicht mehr 500 sondern nur noch 400 Mrd. DM/J betragen.
Helfen müsse auch die Industrie. Wenn sie mittelständige Abnehmer wolle, müsse sie diese auch unterstützen - etwa im Marketing. Höhere Ausgaben für Werbung sind für Wolf ein weiterer Weg zum Erfolg. Rettet Zertifikat Urwald? Zwar waren mit FSC und PEFC beide Zertifizierungsorganisationen am Branchentag vertreten, die heißen Diskussionen und merkliches Interesse an der Thematik gehörten in Wiesbaden aber der Vergangenheit an. Für Aufsehen sorgte allerdings eine Greenpeace-Demonstration am Freitag-Morgen vor den Rhein-Main-Hallen, auf der mit überlebensgroßen Tier-Figuren auf die letzten verbliebenen Urwaldreste auf der Erde hingewiesen wurde.
Dr. Jürgen Schrader, Geschäftsführer Gesamtverband Holz, bot darauf hin Oliver Salge, Greenpeace Deutschland, Gelegenheit, am Branchentag zu sprechen. Dieser nannte als Möglichkeit zur Urwaldrettung die Zertifizierung. FSC zog er dabei der „Mogel-Packung” (Salge) PEFC vor.