Ben La Grange, ehemaliger Finanzvorstand der Steinhoff International Holdings, Amsterdam/NL, wurde am Freitag vergangener Woche von der Johannesburger Börse (JSE) zu einer Geldstrafe von knapp 190.000 € verurteilt. Laut einer Erklärung der JSE soll er zudem zehn Jahre lang kein Amt in börsennotierten Unternehmen ausüben dürfen. Das berichtet die Nachrichtenplattform Bloomberg. Steinhoff war zeitweise der weltweit zweitgrößte Möbelhändler.
Die Entscheidung gegen La Grange steht im Zusammenhang mit dem Finanzskandal der Steinhoff Holding. Er hatte in dessen Rahmen die Börsenzulassungsregeln verletzt. Die ausgesprochene Strafe bezieht sich darauf. Die geringe Höhe ist die Folge von La Granges Kooperation mit der ermittelnden JSE.
Verfahren gegen weitere Steinhoff-Führungskräfte dauern noch an. Auch in Deutschland müssen sich zwei Personen vor Gericht verantworten. Gegen den ehemaligen Steinhoff-Geschäftsführer Markus Jooste hat die JSE noch keine Sanktionen angekündigt.
Der Skandal zusammengefasst
Zwischen 2009 und 2017 hat Steinhoff fiktive und unregelmäßige Einnahmen in Höhe von 6,5 Mrd. € verbucht. Das stellte PricewaterhouseCoopers International im Zusammenhang mit dem Börsengang des Möbelhändlers fest. Laut dem Portal Weser-Ems-Wirtschaft wurde schon seit 2015 über Unregelmäßigkeiten in den Steinhoff-Bilanzen berichtet. Über eine Sammelklage mit Bezug auf den Skandal berichtete der Holzkurier im August 2018. Die Signa Holding, Innsbruck, erwarb im Juni 2018 von Steinhoff die Möbelhandelsketten Kika und Leiner. Die POCO-Einrichtungshäuser wurden im Dezember 2018 von XXXLutz, Wels, übernommen.