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Mothermik bietet MHKW-Anlagen für 150 bis 250 kW elektrische Nennleistung © Dr. Johanna Kanzian

Einfache Bedienung

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian aus Augsburg/DE | 29.09.2005 - 00:00
Hoher Wirkungsgrad, komfortables Heizen und einfache Bedienung – damit konnten die Heizkessel-Hersteller anlässlich der Messe IHE Holzenergie, Renexpo und Reconstrukt vom 22. bis 25. September in Augsburg/DE punkten.Motoren-Heizkraftwerksanlagen – erste Installationen. Als mittelständiges Unternehmen entwickelt Mothermik, Pfalzfeld/DE, ausschließlich Motorenheizkraftwerksanlagen (MHKW). Das Unternehmen verfügt über eine Reihe von Eigenentwicklungen und Patenten. „Die vollautomatische Mothermik-Holzverstromungsanlage, mit ebenfalls vollautomatisch angelegter Holzzufuhr, ist neu und bisher einzigartig am Markt“, berichtet Geschäftsführer Jan H. Kramb.
Mehr als zehn Jahre Entwicklungsarbeit stecken in der neuen, MHKW-Anlagentechnik. Ziel war die Entwicklung eines vollautomatischen Komplettsystems zur Verstromung von Holzbrennstoffen. Ein eigens entwickelter Holzvergaser und die zugehörigen Komponenten, wie Gas- und Wasseraufbereitung, Holzlogistik inklusive Trocknung sowie die Anpassung der Mothermik-Zündstrahl-Motorentechnik ermöglichen den Dauerbetrieb.Schlüsselfertige Anlagen. Der Lieferumfang für schlüsselfertige Anlagen umfasst: Vergasungsreaktor, MHKW-Anlagen ab einer elektrischen Leistung von 250 kW, Gas- und Wasseraufbereitung, Steuerung für MHKW und Vergaser, Abgaswärmetauscher, Trocknungseinrichtung. Die ausgestellte Anlage wurde verkauft und wird im Oktober in Oberfranken (Bayern) montiert. „Der Markt wird aufgehen“, schätzt Kramb.
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Mothermik bietet MHKW-Anlagen für 150 bis 250 kW elektrische Nennleistung © Dr. Johanna Kanzian

Zusatz zur Fernwärme. Das auf der Messe ausgestellte Holzgaskraftwerk, nach dem Reduktionsverfahren von Kuntschar & Schlüter, Wolfshagen-Ippinghausen/DE wird zur Fernwärme Neumarkt nach Österreich geliefert, berichtet der Fachplaner für Holzvergasungssysteme DI Walter Sailer. Eine Anlage ist in Fulda/DE bereits in Betrieb. Weitere Holzgaskraftwerke nach dem System Kuntschar werden demnächst in Bayern, Baden-Württemberg, Nord-Rhein-Westfalen und Brandenburg errichtet.
Kuntschar & Schlüter stellt seit 25 Jahren Blockheizkraftwerksanlagen(BHKW) für alle motorgeeigneten Brennstoffe her. Es wird ein komplettes Holzgaskraftwerkssystem vom Hackguttrockner, Holzvergaser, Gasbehandlung, Motorenheizkraftwerk samt Steuerung bereitgestellt. Die BHKW-Holzgaskraftwerksmodule sind eine eigene Entwicklung und entsprechen den nationalen und internationalen Sicherheits-Gesundheitsanforderungen, die nach der EG-Maschinenrichtlinie 98/37 für Inverkehrbringen und Inbetriebnahme erforderlich sind. Mit der CE-Kennzeichnung des Kuntschar-Holzgaskraftwerkssystem ist die Vorraussetzung für eine behördliche Genehmigung in der EU gegeben. Dazu wurden jahrelange Versuche mit verschiedenen Motoren durchgeführt und modifiziert, sodass hohe Motornutzungsstunden beziehungsweise Standzeiten erreicht werden.
„Das im Reduktionsvergaser gewonnene Holzgas wird im trockenen Reinigungsverfahren, also ohne Gaswäsche, preisgünstig gereinigt und mit 100% Holzgas ohne Zündstrahl oder Fremdenergie zu Ökostrom und Biowärme im BHKW-Holzgaskraftwerk umgewandelt. Die Vorteile der BHKW-Technologie sind ein hoher erreichbarer elektrischer Wirkungsgrad von bis zu 36% sowie geringe Investitions- und Instandsetzungskosten“, erläutert Sailer.
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Wartungsarme Heizkessel am KWB-Messestand in Augsburg © Dr. Johanna Kanzian

Komfortabel und wartungsfreundlich. „Die Nachfrage speziell nach Holzheizungen, ist enorm gestiegen“, berichtete Hans Huber, Technischer Vertriebsleiter von KWB-Bayern anlässlich der Messe IHE in Augsburg.
Vor allem der TDS-Powerfire findet derzeit guten Absatz. „Er ist eine kleine Revolution hinsichtlich Abbrandregelung und verwendbaren Brennstoffes“, so Huber. Von Pellets bis zu nassem Hackgut kann alles eingesetzt werden. Die Heizung ist wartungsfreundlich und komfortabel.
Als Testsieger in Deutschland, der Stiftung Warentest wurde kürzlich der Pelletskessel der Serie 10 bis 30 kW gekürt. Der Holzpelletkessel USP S erhielt die Note 2,4 und erreichte somit die beste Bewertung von zehn getesteten Heizanlagen. Besonders hervorgehoben wurde bei der Bewertung die geringe Umweltbelastung, die Sicherheit und gute Verarbeitung des Pelletkessels. Weitere Pluspunkte seien die umfangreiche Bedienungsanleitung und die einfache Wartung. „Neben dem Umweltschutzgedanken sind vor allem auch die Krisensicherheit, Preisstabilität und Komfort wichtige Faktoren, warum sich immer mehr Konsumenten für eine Holzpelletheizung entscheiden“, erläutert Huber.Stirlingtechnologie am Vormarsch. „Wir haben die erste Kleinserie realisiert“, berichtet Mawera-Geschäftsführer Claus Steurer. Kernmärkte sind Österreich, Deutschland und Italien. Besonders in Deutschland wird die Stirlingtechnologie stark gefördert, so sind bis zu 18 Cent/kW möglich.
Bei Ökowärme in Reichraming wurde eine Anlage in Betrieb genommen. Die eingesetzte Biomasse-KWK-Technologie auf Stirlingmotorbasis wurde im Rahmen einer Forschungs- und Entwicklungskooperation von Bios Bioenergiesysteme, Graz, Mawera, der Technischen Universität Dänemark und dem Austrian Bionergy Centre, Graz, entwickelt.Hohe Rauchgas-Temperaturen. Die dem KWK-Modul vorgeschaltetete Unterschubfeuerung wird mit Waldhackgut beschickt. Da für einen effizienten Betrieb des Stirlingmotors relativ hohe Rauchgastemperaturen (1300° C) erforderlich sind, sind an die Gestaltung des Feuerraumes hohe Anforderungen gestellt. Dem KWK-Modul ist eine neu entwickelte Hochtemperatur-Brennkammer vorgeschaltet. Die aus dem Feuerraum austretenden Rauchgase geben einen Teil der Wärme im Erhitzer-Wärmetauscher des KWK-Moduls an das Arbeitsmittel des Stirlingmotors (Helium) ab und übertragen damit die erforderliche Arbeitsleistung auf den 35-kW-Motor.