Ökowärme meldet Konkurs an

Ein Artikel von DI Gerd Ebner (für Timber-Online.Net bearbeitet) | 15.10.2005 - 00:00
Mit Schulden von 14 Mio. € müssen laut KSV drei von vier Gesellschaften der Ökowärme Konkurs anmelden: zwei mit Sitz in Reichraming, eine in Amstetten.
Für die Ökowärme Biomasse Contract GmbH erscheine nach eigenen Angaben eine außergerichtliche Sanierung noch möglich, so der KSV.

280 Gläubiger laut KSV. Wie verlautet wurde die Pellets-Produktionsleistung nicht erreicht und damit auch Förderungen nicht ausgezahlt. Die Aktiva wurden mit 6,7 Mio. € beziffert. 280 in- und ausländische Gläubiger sind betroffen.
Das Ökowärme Pelletierwerk mit Sitz in Ybbs (Bezirk Melk) in Niederösterreich wurde Anfang 2003 errichtet. Es zählt zu den modernsten Europas und ist nach Auskunft des Kreditschutzverbandes - mit einer Produktionsmenge von 95.000 t/J Pellets - das größte und leistungsstärkste dieser Art in Österreich.

Rohstoff vom Säge- und Hobelwerk. Die Anlage wird im Industrieverbund betrieben. Als Rohstoff-Partner liefert Stora Enso Timber, Ybbs, jährlich 25.000 t Hobel- und 77.000 t Sägespäne direkt per Förderer zur Pelletierung, woraus bis zu 98.000 t Ökopellets gepresst werden.
Für die Insolvenz gibt es laut Geschäftsleitung mehrere Ursachen, meldet die APA: Investitionsüberschreitungen von 900.000 € mussten aus dem nicht vorhandenen Cashflow finanziert werden. Die tatsächliche Pellets-Produktionsleistung hielt mit den ursprünglichen Planwerten nicht Schritt. Förderungen waren an prognostizierte Erzeugungsleistungen geknüpft.

Optimismus. Die Zukunft der Unternehmensgruppe sei vorerst ungewiss, erklärte KSV-Insolvenzexperte Kurt Haendel im APA-Interview: „Die Eigentümerseite ist zuversichtlich, die Unternehmen im Rahmen der Konkurse mit positiven Ergebnissen weiterführen zu können."