Im vergangenen Jahr mussten wir Preissteigerungen bei der Biomasse von 25% in Kauf nehmen”, berichtete Geschäftsführer Ing. Hermann Unsinn, von seinen Erfahrungen beim Betrieb des Biomasse-Heizkraftwerkes in Kufstein, anlässlich des VDI-Seminars Energetische Biomasseverwertung am 7. und 8. Februar in Salzburg.
„Die Verfügbarkeit der Rinde ist derzeit am Markt sehr begrenzt. Ich hoffe nicht, dass wir in Zukunft nur mehr Hackgut bekommen, denn das kann sich langfristig kein Mensch leisten”, formulierte Unsinn überspitzt.
Für heuer können die Tiroler die Preissteigerungen noch nicht genau prognostizieren, sie lagen bis vor kurzem bei 20%. „Kyrill und der milde Winter haben aber zu einer Abflachung der überhitzten Preise beigetragen. Die teilweise überzogenen Preisforderungen einiger Marktteilnehmer haben der Branche insgesamt geschadet”, so Unsinn.
Betrieb in Timelkam. Ebenfalls von den ersten Betriebserfahrungen der Biomasseanlage in Timelkam berichtete DI Johann Köttl, Energie AG, Timelkam. Die Brennstoffwärmeleistung der Anlage beträgt 50 MWth. Die elektrische Leistung liegt bei maximal 15 MW. Die Anlage läuft seit 1. Dezember 2005 in Vollbetrieb. „Der Großteil der Optimierungsarbeiten an der Kesselanlage konnte nach kurzer Zeit abgeschlossen werden. Die Brennstofflogistik erforderte deutlich mehr Zeitaufwand. Um die geforderte Austragsleistung aus den Brennstoff-Silos zu erreichen, mussten nach der Inbetriebnahme einige Änderungen vorgenommen werden. Die Brennstoffe zeigten jahreszeitlich bedingte unterschiedliche Eigenschaften, was speziell für unzerkleinerte Rinde zutrifft. Teilweise traten Verstopfungen an den Übergabestellen auf”, so Köttl.
Wärmeschiene Bischofshofen/St. Johann im Pongau. „Die Inbetriebnahme des Heizkraftwerkes Bischofshofen inklusive der Ökostromanlage erfolgte im November 2006”, erläuterte Ing. Arnold Fellinger, SWH, Purkersdorf. Im Endausbau wird der Wärmebedarf des Fernwärmenetzes bei 40 Mio. kWh liegen, bei einer Leitungslänge von 20.000 km.
„Die Verfügbarkeit der Rinde ist derzeit am Markt sehr begrenzt. Ich hoffe nicht, dass wir in Zukunft nur mehr Hackgut bekommen, denn das kann sich langfristig kein Mensch leisten”, formulierte Unsinn überspitzt.
Für heuer können die Tiroler die Preissteigerungen noch nicht genau prognostizieren, sie lagen bis vor kurzem bei 20%. „Kyrill und der milde Winter haben aber zu einer Abflachung der überhitzten Preise beigetragen. Die teilweise überzogenen Preisforderungen einiger Marktteilnehmer haben der Branche insgesamt geschadet”, so Unsinn.
Betrieb in Timelkam. Ebenfalls von den ersten Betriebserfahrungen der Biomasseanlage in Timelkam berichtete DI Johann Köttl, Energie AG, Timelkam. Die Brennstoffwärmeleistung der Anlage beträgt 50 MWth. Die elektrische Leistung liegt bei maximal 15 MW. Die Anlage läuft seit 1. Dezember 2005 in Vollbetrieb. „Der Großteil der Optimierungsarbeiten an der Kesselanlage konnte nach kurzer Zeit abgeschlossen werden. Die Brennstofflogistik erforderte deutlich mehr Zeitaufwand. Um die geforderte Austragsleistung aus den Brennstoff-Silos zu erreichen, mussten nach der Inbetriebnahme einige Änderungen vorgenommen werden. Die Brennstoffe zeigten jahreszeitlich bedingte unterschiedliche Eigenschaften, was speziell für unzerkleinerte Rinde zutrifft. Teilweise traten Verstopfungen an den Übergabestellen auf”, so Köttl.
Wärmeschiene Bischofshofen/St. Johann im Pongau. „Die Inbetriebnahme des Heizkraftwerkes Bischofshofen inklusive der Ökostromanlage erfolgte im November 2006”, erläuterte Ing. Arnold Fellinger, SWH, Purkersdorf. Im Endausbau wird der Wärmebedarf des Fernwärmenetzes bei 40 Mio. kWh liegen, bei einer Leitungslänge von 20.000 km.
Das Heizkraftwerk Bischofshofen wurde mit einem ORC-Prozess ausgeführt. Die Biomassekesselanlage 1 hat eine Leistung von 5 MW, der Kessel 2 wurde mit 2 MW ausgeführt. Die elektrische Leistung des ORC-Moduls liegt bei 800 kW. Zur Rauchgasreinigung wird ein Elektrofilter und eine Rauchgaskondensation zur Entschwadung eingesetzt. Die Investitionskosten für das Fernwärmenetz, Wärmeübergabe-Stationen, Hochbau, KWK-Anlage und Anlagenkosten betrugen 14,8 Mio. €.
Dampf-Turbosätze. „Bei der Auswahl der Turbosätze ist es für die Optimierung wichtig, das Jahres- und Tages-Lastprofil zu kennen und eine gute Prognose über den Wärme- und Strombedarf zu haben”, erläuterte Dr. Kristin Abel-Günther, MAN Turbo, Hamburg/DE. Es reiche für eine optimale Auslegung nicht aus, den Maximal-Lastpunkt zu kennen, sondern die Betrachtung des gesamten Betriebsfeldes sei wichtig. Ein Optimierungspotenzial biete darüberhinaus auch die richtige Auswahl der Entnahme- und Anzapfdrücke, die einen erheblichen Einfluss auf die Stufengruppen der Maschine haben können.
Anspruchsvolle Rauchgasreinigung. „Durch die inhomogene Zusammensetzung des Brennstoffes Biomasse ist die Rauchgas-Reinigung für diese Anlagen erheblich anspruchsvoller als die für andere Projekte. Eine ausreichende Eingangskontrolle der Biobrennstoffe wird überwiegend nicht durchgeführt. Deshalb können einige Inhaltsstoffe der Biomasse insbesondere Chlorwasserstoff und Zink, feine und leichte Flugasche zu außergewöhnlichen Belastungen der Abgasreinigung führen”, so der Sachverständige für Luftreinhaltung Dr.-Ing. Wolf Schulteß,
Karlsruhe/DE. Die Folge seien Verstopfungen und Verlegungen der Filter, erhöhte Filterwiderstände mit Defiziten der Absaugung, vorzeitiger Verschleiß der Filtermedien, Korrosionen und Glimmbrände.
Unterschiedliche Vergütungssätze. Die Stromvergütung für das Beispiel 50% Rinde und 50% Waldhackgut liegt laut Seeger Engineering, Hessisch Lichtenau/DE, in Deutschland bei 103 €/MWh, in Österreich bei 131 € MWh und vergleichsweise in Tschechien bei 97 €/MWh. Sein Fazit: Die Wirtschaftlichkeit von Biomasse-Heizkraftwerken hängt stark von der Förderung ab. Die Förderungsart sowie
-höhe ist in Europa sehr unterschiedlich. Eine Angleichung werde angestrebt, sei jedoch zunächst nicht zu erwarten.
Die Seminarleiter Univ.-Prof. Dr. Rainer Marutzky, Wilhelm-Klauditz-Institut, Braunschweig/DE, und Mag. Günter Dussing, Abt. Umweltschutz, Land Salzburg, konnten 50 Teilnehmer begrüßen.
Dampf-Turbosätze. „Bei der Auswahl der Turbosätze ist es für die Optimierung wichtig, das Jahres- und Tages-Lastprofil zu kennen und eine gute Prognose über den Wärme- und Strombedarf zu haben”, erläuterte Dr. Kristin Abel-Günther, MAN Turbo, Hamburg/DE. Es reiche für eine optimale Auslegung nicht aus, den Maximal-Lastpunkt zu kennen, sondern die Betrachtung des gesamten Betriebsfeldes sei wichtig. Ein Optimierungspotenzial biete darüberhinaus auch die richtige Auswahl der Entnahme- und Anzapfdrücke, die einen erheblichen Einfluss auf die Stufengruppen der Maschine haben können.
Anspruchsvolle Rauchgasreinigung. „Durch die inhomogene Zusammensetzung des Brennstoffes Biomasse ist die Rauchgas-Reinigung für diese Anlagen erheblich anspruchsvoller als die für andere Projekte. Eine ausreichende Eingangskontrolle der Biobrennstoffe wird überwiegend nicht durchgeführt. Deshalb können einige Inhaltsstoffe der Biomasse insbesondere Chlorwasserstoff und Zink, feine und leichte Flugasche zu außergewöhnlichen Belastungen der Abgasreinigung führen”, so der Sachverständige für Luftreinhaltung Dr.-Ing. Wolf Schulteß,
Karlsruhe/DE. Die Folge seien Verstopfungen und Verlegungen der Filter, erhöhte Filterwiderstände mit Defiziten der Absaugung, vorzeitiger Verschleiß der Filtermedien, Korrosionen und Glimmbrände.
Unterschiedliche Vergütungssätze. Die Stromvergütung für das Beispiel 50% Rinde und 50% Waldhackgut liegt laut Seeger Engineering, Hessisch Lichtenau/DE, in Deutschland bei 103 €/MWh, in Österreich bei 131 € MWh und vergleichsweise in Tschechien bei 97 €/MWh. Sein Fazit: Die Wirtschaftlichkeit von Biomasse-Heizkraftwerken hängt stark von der Förderung ab. Die Förderungsart sowie
-höhe ist in Europa sehr unterschiedlich. Eine Angleichung werde angestrebt, sei jedoch zunächst nicht zu erwarten.
Die Seminarleiter Univ.-Prof. Dr. Rainer Marutzky, Wilhelm-Klauditz-Institut, Braunschweig/DE, und Mag. Günter Dussing, Abt. Umweltschutz, Land Salzburg, konnten 50 Teilnehmer begrüßen.
VDI-Seminar-Facts
Thema: Energetische BiomasseverwertungTeilnehmer: 50
Nächster Termin: Februar 2008
Veranstalter: VDI-Wissensforum, Düsseldorf/DE