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Zukunft Biomasse-Kompetenz-Zemtrum: Die Mawera-Zentrale in Hard © Mag. (FH) Hubert Burböck

Expansion auf Schiene

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 20.02.2007 - 00:00
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Zukunft Biomasse-Kompetenz-Zemtrum: Die Mawera-Zentrale in Hard © Mag. (FH) Hubert Burböck

"Wr könnten heuer doppelt soviel verkaufen - unsere Kapazität ist voll ausgeschöpft”, umreißt Geschäftsführer MBA Claus Steurer, Mawera Holzfeuerungsanlagen, Hard, die positive Problematik des Vorarlberger Anlagenbauers.

Expansion und Stärkung durch neuen Eigentümer. Mit Ende des Jahres wurde Mawera an den deutschen Heiztechnik-Hersteller Viessmann, Allendorf/DE, verkauft und soll als eigenständiges Unternehmen mit 160 Mitarbeitern erhalten bleiben „Unter dem Dach einer starken Firmengruppe sehen wir Potenzial in der Entwicklung - vor allem aber im Vertrieb”, ist Steurer überzeugt. Viessmann ist in 35 Ländern vertreten und laut Plan sollen alle Anlagen über 200 kW von Mawera kommen.
„Wir haben uns die Entscheidung des Verkaufs nicht leicht gemacht”, erinnert sich der Geschäftsführer. „In unserem Bereich sind alle Hersteller mittelständisch ohne industriellen Fertigungsansatz aus Handwerksbetrieben herausgewachsen. Da mussten wir feststellen, dass uns für die Zukunft das Potenzial zum Wachstum fehlt”, ist Steurer von der Richtigkeit des Schrittes überzeugt.
Wirtschaftlich sei Mawera gut aufgestellt und die Nachhaltigkeit gesichert, was man mit einer Umsatz-Verdoppelung auf 30 Mio. € in den vergangenen drei Jahren dokumentierte.
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Hackgut-Feuerungs-Anlage mit 440 kW in der Landwirtschaftsschule Hohenems © Mawera

Biomasse-Kompetenzzentrum in Hard. Mawera soll in Zukunft zum Biomasse-Kompetenz-Zentrum der Viessmann-Gruppe (7200 Mitarbeiter) ausgebaut werden. Der Fokus soll dabei auf alternative biogene Brennstoffe sowie auf kombinierte Lösungen etwa mit Solartechnologie gelegt werden.
„Wir sehen die Zukunft in der Entwicklung von energetischen Komplettpaketen, die aus einer Hand angeboten werden”, gibt man sich zuversichtlich.

Markt boomt. Das 1975 von Alfred Steurer gegründete Unternehmen beschäftigt sich mit der Fertigung von Holzfeuerungsanlagen im Leistungsbereich von 100 kW bis 13 MW. „Die größten Zuwächse verzeichnen wir bei den Großanlagen mit Kraftwärmekopplung (KWK)”, erläutert der Geschäftsführer. „Wir hatten heuer bis Februar die Kapazität fünf KWK-Anlagen zu bauen, obwohl wir bis zu 20 hätten absetzen können”, sieht man sich in Hard in der Technologie bestätigt.
Bei Mawera habe man schon früh Trends erkannt und sich auch bei den Märkten diversifiziert. Neben Holzfeuerungsanlagen führt man Silo- und Bunkeraustragungen als auch Zerkleinerungs-Maschinen. „Dass der KWK-Markt in Österreich abflaut haben wir schon früh erkannt.” Die Boommärkte sind laut Steurer vor allem Deutschland und Frankreich sowie Osteuropa: „Die osteuropäischen Länder werden in einigen Jahren unsere Schwerpunkt-Märkte darstellen”, gibt man sich überzeugt.

Vollautomatisch und Gesamtlösungen. Mit dem Austrian Bioenergy-Center (ABC), Graz, arbeitet Mawera derzeit an drei Projekten zur Grundlagenforschung. „Wir erwarten weitere feuerungstechnische Fortschritte vor allem bei alternativen biogenen Brennstoffen”, verrät Steurer. Auf der regeltechnischen Seite setzt man in Hard auf Gesamtpakete wie Fernwärmenetze.