Die Investitionskosten in das Biomasseheizkraftwerk betrugen 5,3 Mio. €. Der Kessel hat eine Leistung von 5 MW. "Eigentlich war ursprünglich eine Holzvergaser-Anlage geplant. Nach näherer Betrachtung erschien uns diese Technik aber noch zu unausgereift", so Jungwirth.
Gute Erfahrungen gemacht
"Bei unseren bereits bestehenden Biomasseheizungen in Hauzenberg und Wegscheid haben wir gute Erfahrungen mit Polytechnik, Weissenbach, gemacht, deshalb haben wir uns wieder für diesen Hersteller entschieden", berichtet Jungwirth."Weiters haben wir noch einige weitere Polytechnik-Anlagen besichtigt, die uns ebenfalls von der Technik und Ausführung überzeugt haben."Richtige Lagerung
Zur Lagerung des Heizmaterials wurde 30 mal 50 m große Halle errichtet, in der 3500 srm Hackgut gelagert werden können. Auch eine Brückenwaage zur Übernahme wurde eingerichtet. Zu 90% wird bereits gehacktes Material gekauft. Bevorzugt wird auf Lieferungen der Teilhaber zurückgegriffen. Insgesamt werden 11.000 t/J verfeuert.Die Feuerung der Biomasseanlage wurde in mehreren Teilen angeliefert und vor Ort mit fast 60 t Schamotte ausgemauert. Das Heizwerk wurde mit einem Ölwärmetauscher ausgeführt. 13.000 l Thermoöl sorgen für den reibungslosen Betrieb der Anlage. Geliefert wurde der Thermoölerhitzer von Maxxtec, Sinsheim/DE. Für die Einhaltung der geforderten Grenzwerte sorgt ein Trocken-Elektrofilter von Scheuch, Aurolzmünster. Die Abgaswerte werden durch ein fix installiertes Rauchgasmessgerät automatisch dokumentiert.
Den ORC-Teil lieferte Turboden, Brescia. Die elektrische Leistung liegt bei 600 kW. Im Thermoölkreislauf herrschen 300° C und 10 bar Druck. Das Thermoöl wird durch das Rauchgas erhitzt und gibt die Wärme an das Silikonöl ab. Der dadurch erzeugte Silikondampf treibt die Turbine mit nachgeschaltetem Generator an. In einem Kondensations-Wärmetauscher wird der Silikondampf wieder verflüssigt und erneut der Verdampfung zugeführt. Die im Silikondampf-Kondensator abgeführte Wärmemenge dient der Heißwasser-Erzeugung für das Fernwärmenetz.
Reibungsloser Betrieb der Anlage
Grafische Darstellung des Biomasseheizkraftwerks mit einer Leistung von 5 MW thermisch und 600 kW elektrisch © Polytechnik
"Mit dem Anschluss an das Fernwärmenetz bekommen die Wärmekunden einen Vollservice für die Heizung, der in den Jahresheizkosten enthalten ist", erklärt Jungwirth.
Auszeichnung erhalten
Über einen guten Absatz und über eine Auszeichnung freut man sich derzeit bei Polytechnik. Anfang 2008 wurden erstmals in Niederösterreich Klein- und Mittelbetriebe mit dem "Neuland Award" von Ecoplus prämiert. Ausgezeichnet wurden jene Unternehmen, die die Chancen des neuen Europas genutzt haben und gleichzeitig den Standort Niederösterreich gestärkt haben. Unter den 250 Bewerbungen konnte Polytechnik den ersten Platz erringen. Man exportiert bereits 90% der Biomassefeuerungsanlagen. "Wir können mit unseren 90 Mitarbeitern in Weissenbach, 30%-ige Umsatzzuwächse verzeichnen", freut sich Geschäftsführer Leo Schirnhofer. Die größten Wachstums-Chancen sieht Schirnhofer in Osteuropa, den baltischen Ländern und den asiatischen Märkten. "Besonders in Japan, Korea und China besteht eine große Nachfrage nach unseren Produkten. "Auch diese Länder haben erkannt, dass das weltweite Energieproblem langfristig nicht ohne Biomasse zu lösen ist."Holzenergie Jahrdorf
Gegründet: 2007Geschäftsführer: Walter Jungwirth
Mitarbeiter: 1 Geschäftsführer, 2 Heizwarte (halbtags) Wärmeleistung: 5 MW
Elektrische Leistung: 600 kW
Brennstoffeinsatz: 11.000 t/J
Polytechnik
Gegründet: 1966Geschäftsführer: Leo Schirnhofer
Umsatz 2007: 34 Mio. €
Exportrate: 90%
Mitarbeiter: 170
Niederlassungen: Ungarn, Frankreich, Schweiz, Polen, Russland Installierte Anlagen: über 2300