Etwas versteckt auf halbem Wege zwischen Dresden/DE und Görlitz/DE gelegen und in silbergrauer und anthrazitfarbener Industriearchitektur eher zurückhaltend gestaltet, bietet die Pelletsproduktion Sachsen, Löbau/DE, eines der modernsten deutschen Werke für Holzpellets.Während die Ortsschilder der Region den Reisenden in sorbischer und zugleich in deutscher Sprache informieren, setzt auch die Strategie von Woodox Management, Leipzig, im partnerschaftlichen Verbund zuständig für Vertrieb und Marketing, auf mehrfache Sicherheit bei Versorgung und Qualität und will so die Marktführerschaft erreichen.
Ausgefeilte Strategie
Was macht den Markt für Holzpellets so interessant? DI Christian Schimik, einer der beiden Geschäftsführer von Woodox, begeistert sich für das kräftige Wachstum mit anhaltenden jährlichen Zuwachsraten zwischen 15 und 20 %. Die Branche komme ohne permanente Subventionen oder Steuerbefreiungen aus und passe zudem gut zu den politischen Zielen der EU-Mitgliedsstaaten.Und welche Wünsche hat der Konsument? Woodox-Geschäftsführer Mag. Gerhard Kroker beauftragte vorab ein namhaftes Marktforschungsinstitut mit dieser Frage. Ergebnis: Kunden von Holzpellets erwarten vor allem Versorgungssicherheit und anhaltend hohe Qualität.Dreifache Garantien
Volle Konzentration
Als erste Station findet sich eine komplette Rundholzanlage mit Vereinzelung und Rotorentrinder Cambio 460, geliefert von MH Maschinen, Rechtmehring/DE. Radlader verteilen nebenan in der überdachten Lagerhalle die angelieferten Späne oder Hackschnitzel direkt auf zwei Zugböden mit jeweils fünf einzeln verschiebbaren Elementen. Während ein energiesparender Hochleistungshacker RE-TH 650/1050/9 das Rundholz zerkleinert, trennt ein Rollsichter von Rudnick & Enners, Alpenrod/DE, das Rohmaterial in drei Fraktionen: Über-, Grob- und Feinkorn. Das Grobkorn - entsprechend etwa dem Format von Hackschnitzeln - bringt anschließend eine Nass-Spanmühle RE-HM 600 x 2000 von Rudnick & Enners auf die richtige Größe.
Ein Bandtrockner in den Ausmaßen eines Mehrfamilienhauses von Stela Laxhuber, Massing/DE, trocknet die Späne mit Heißluft aus dem eigenen Biomasse-Heizkraftwerk von rund 50 % auf 10 % Holzfeuchte, bevor sie im 800 t fassenden Trockenspansilo zwischenlagern. Nach Zugabe von 1 % Stärke erfolgt die Fraktionierung durch eine zweite Hammermühle. Die Späne wandern für 20 bis 30 Minuten zwecks Homogenisierung in den Reifebehälter. Per Förderer erreichen sie danach eine von drei Pelletspressen von California Pellet Mill (CPM), Amsterdam. Noch bis zu 150° C heiß, fallen die frischen Holzpellets aus dem Kollergang und werden auf Raumtemperatur gekühlt. Besonderheit in Löbau: Nur dieses Werk verfügt über eine Absackungslinie. Diese absolviert bis zu 1500 Säcke zu je 15 kg. Dies entspricht rund 80 % der Produktion. Verschweißt und per Roboter palettiert, umwickelt ein Haubenstretcher die Pakete versandfertig mit Folie.
Doppelte Energiequelle
Gigantische Märkte locken
Nach den Perspektiven befragt, zeigen sich Kroker und Schimik offen für weitere produzierende Partner - diese sollten mehrfache Garantien für Versorgungssicherheit und Qualität bieten können. Während Kroker auf dem europäischen Markt einen Anteil von rund 20 % erreichen möchte, erwartet sich Schimik über die Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern „gigantische Potenziale” auf dem Contracting-Markt.Woodox Management
Gründung: November 2007Geschäftsführer: Mag. Gerhard Kroker, DI Christian Schimik
Standorte: Löbau/DE, Oranienbaum/DE, Heidegrund/DE
Kerngeschäft: Handel mit Holzpellets, Entwicklung und Management von Pellets- und Heizkraftwerken
Produktion: 500 t täglich pro Werk
Unternehmenssitz: Leipzig/DE
Ausrüster
Dampf-Turbine: Turboden, Brescia/ITFeuerung/Kessel: Kohlbach, Wolfsberg
Holz-Zerspanner: Rudnick & Enners,Alpenrod/DE
Bandtrockner: Stela Laxhuber, Massing/DE
Pelletspressen: CPM, Amsterdam
Entrindung: MH Maschinen, Rechtmehring/DE