Alles was wir produzieren, veredeln wir auch”, betont Jörn Kimmich, Geschäftsführer Binderholz, Kösching/DE. Unter diesem Motto werden die im Säge- und Hobelwerk anfallenden Späne vollständig in der Pelletieranlage verarbeitet. Das Werk hat eine Kapazität von 150.000 t/J. Produziert wird seit Februar des Vorjahres. „Die Nassspanhammermühle RE-HM 600 x 2000, die für die Verarbeitung des Hackguts zu Sägespänen zuständig ist, wurde heuer im Frühjahr installiert und verfügt über eine durchschnittliche Leistung von 14 t/h atro”, erklärt Kimmich.
Vier Pressen und ein Bandtrockner
Für die Produktion stehen vier Pelletierpressen und ein Bandtrockner zu Verfügung, wobei die Pressen eine Leistung von 4,5 t/h und der Trockner eine Wasserverdampfungsrate von 10,5 t/h aufweisen. Es gibt einen Nassspan- und zwei Trockensilos sowie zwei Pelletsilos mit einem Fassungsvermögen von je 3000 t.„Das Sägewerk in Kösching schneidet heuer zwischen 800.000 und 900.000 fm ein”, führt Kimmich aus. Die Sägespäne und das Hackgut, die bei der Schnittholzproduktion anfallen, werden über Rohrgurtförderer zu den Nassspansilos transportiert. Das Hackgut geht direkt auf die Hammermühle und wird danach gemeinsam mit den Sägespänen über den Rohrgurtförderer RE-RGF zum Pelletswerk transportiert.
„Von dort aus geht es zum Bandtrockner, der die Wärme über die eigene Kraft-Wärme-Kopplung bezieht, die wiederum mit Biomasse befeuert wird”, berichtet Kimmich. Im Bandtrockner werden die Späne auf 10 % Wassergehalt getrocknet und danach in den Trockenspansilos zwischengelagert.
Vor dem Pressen werden dem Material Wasser und Bindemittel zugefügt und auf einer Hammermühle nochmals zerkleinert, um eine gleichmäßige Partikelgröße zu erhalten. In zwei Reifebunkern werden die Späne für 15 Minuten gelagert, bevor das Material gleichmäßig auf die vier Pressen verteilt wird. Die fertigen Pellets werden im nächsten Schritt gekühlt und gesiebt.
Die Pellets werden entweder lose verkauft oder in 15 kg-Säcke abgesackt. Vor der Verladung oder Absackung werden die Pellets abgesaugt und abgesiebt. Produziert wird ausschließlich DINplus und nach Önorm. „Die Absackanlage verfügt über eine Kapazität von 18 t/h”, führt Kimmich weiter aus. Der Verkauf wird über Händler abgewickelt. Die Pellets werden in Italien, Österreich und Deutschland vertrieben, heißt es. Die abgesackte Ware wird auf Einwegpaletten gestapelt, welche aus Schnittholz-Ausschussware bei Binder eigens gefertigt werden.
In Kösching gibt es ein eigenes Labor, in dem die Qualität regelmäßig überprüft wird, heißt es. Es werden Proben direkt nach dem Pressen und bei der Verladung genommen. „Nur so kann die Qualität sichergestellt werden”, sagt Kimmich.
Die Hammermühle, Siebe und alle Förderwege sind mit einer Absauganlage ausgestattet. Somit kann der dort abgesaugte Holzstaub der Pelletsproduktion wieder zugeführt werden. Die komplett automatische Anlage wird über die Leitwarte gesteuert. „Über die Visualisierung kann die Produktionsstätte überwacht und gesteuert werden.”
Zweite Ausbaustufe
Bei der Planung des Werkes wurde bereits eine zweite Ausbaustufe vorgesehen. „Eine Erweiterung ist jederzeit problemlos möglich: Es können nochmals vier Pressen auf derselben Produktionsebene und ein zweiter Trockner auf den ersten gesetzt werden. Der Zeitpunkt der Vergrößerung ist primär von der Nachfrage abhängig”, erläutert Kimmich. Binderholz verfügt über weitere Pelletswerke in Fügen, Jenbach und St. Georgen. Die Gesamtkapazität liegt laut Unternehmensangaben bei 300.000 t/J.Binderholz in kösching
Gründung: 2005Geschäftsführer: Matteo Binder, Jörn Kimmich, Harald Spanring
Mitarbeiter: 175
Produkte: Schnittholz, Hobelware, Pellets, Ökostrom