Seit wenigen Monaten ist Fågelfors Pellets Teil von Bergs Timber. Für die schwedische Holzindustrie, die mehrere Sägewerke in Skandinavien und im Baltikum betreibt, ist dies die bislang erste Pelletsproduktion in Schweden. „Es war für uns die optimale Gelegenheit, in diesen Markt einzusteigen“, begründet der technische Leiter, Roger Eckerstig, diese Entscheidung. Nur 20 km von Fågelfors entfernt betreibt Bergs Timber ein Sägewerk und war seit der Inbetriebnahme der Pelletierung in Fågelfors vor rund 15 Jahren ein wichtiger Rohstofflieferant. Aber von Anfang an:
Noch vor 15 Jahren war Fågelfors einer von drei Sägewerksstandorten von Lars-Ola Svensson. 2005 investierte Svensson dann erstmals in ein Brikettierwerk sowie eine Pelletsmühle und legte 2009 seine letzte Sägelinie still. 2014 erweiterte er dann die Pelletskapazitäten auf über 60.000 t/J.
2017 zerstörte ein Feuer die gesamte Pelletierung, woraufhin Svensson sich rasch für einen kompletten Wiederaufbau entschied. Im Februar 2018 startete die Installation, die man im Frühling 2019 abschloss. Seither verfügt der Standort über 90.000 t/J Kapazität. Im Juli 2019 erfolgte dann der Verkauf an Bergs Timber – seither ist Svensson als Verkäufer im Unternehmen tätig.
Bewährte Anlagenkomponenten
Wie bereits bei den vergangenen Pelletsprojekten war Ulf Nygren von Uny-Konsult auch 2018 federführend an der Planung und Umsetzung beteiligt. Die Pelletieranlage stammt abermals von Salmatec, Salzhausen/DE – Nygren vertritt das Unternehmen in Schweden. Zum Salmatec-Lieferumfang zählen der Pelletskühler samt Abluftsystem, der Vorbehälter, die Konditioniereinrichtung, die Hammermühle, diverse Fördereinrichtungen sowie zwei Maxima-Ringmatrizenpressen mit jeweils zwei 160 kW-Motoren. Eine dritte Presse derselben Bauart konnte vor den Flammen zumindest teilweise gerettet und von Salmatec in Salzhausen vollständig wiederhergestellt werden.
Anders als bei der ersten Pelletierung in Fågelfors 2005 standen 2018 die zentralen Maschinenlieferanten von Anfang an fest. Torgny „Tagge“ Lönn, der seit 1983 in Fågelfors arbeitet und seit über zehn Jahren für die Pelletierung verantwortlich ist, formuliert es folgendermaßen: „Salmatec ist der Volvo unter den Pelletspressen. Wir hatten noch nie Probleme damit, weshalb für uns auch kein anderer Hersteller infrage kam.“
Zuverlässig und sicher
Die Pressen verfügen über einen geräuscharmen, einstufig betriebenen Keilriemenantrieb, der für eine energieeffiziente und gleichmäßige Kraftübertragung sorgt. Kernstück der Presse ist die großzügig dimensionierte Pendelrollenlagerung des Rotors. Diese gibt der Maschine auch bei höchster Beanspruchung genügend Reserven. Die Pressentür ist über den gesamten Pressenraum aufzuschwenken und ermöglicht so einen optimalen Zugang zu den Presswerkzeugen. Für den nötigen Druck in der vertikal arbeitenden Ringmatrize sorgen drei Koller.
Wie alle Maxima-Pressen hat Salmatec auch diese mit umfangreichen Serien- und Sicherheitsausstattungen versehen. Dazu gehören etwa die Überlastklappe, Permanentmagnete und Überlastkupplungen sowie eine Temperaturüberwachung.
Die Sicherheitsstandards, vor allem hinsichtlich des Brandschutzes, waren bei der gesamten Planung ein zentrales Thema. „Um ein weiteres Feuer in jedem Fall zu vermeiden, haben wir das gesamte Areal mit Feuermeldern und Sprinklern ausgestattet“, berichtet Lönn.
Richtige Entscheidungen
Bergs Timber vertreibt die in Fågelfors produzierten Presslinge auch weiterhin unter dem Markennamen „Fågelfors Pellets“. Dieser ist laut Eckerstig bestens bekannt. Neben dem gut laufenden Geschäft mit Sackware ortet Eckerstig in Schweden einen wachsenden Markt für lose Pellets – diese seien vor allem für Gewerbebetriebe interessant. Noch in diesem Jahr möchte das Unternehmen seine Kunden deshalb auch mit loser Ware mithilfe von Tanklastwagen beliefern.
Ein halbes Jahr nach der Übernahme und zwei Jahre nach der Inbetriebnahme der neuen Anlagen zeigen sich Eckerstig und Lönn gleichermaßen zufrieden – man habe in das richtige Produkt, den optimalen Standort und die besten Anlagen investiert.