22. März
Am 15. März hat die deutsche Niederlassung Windhager Zentralheizung, Gersthofen/DE, am Amtsgericht Augsburg ebenfalls einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH, bestellt. Der Geschäftsbetrieb wird laut Stemshorn fortgeführt und nach einer Investorenlösung gesucht. So werden unter anderem Gespräche mit BWT sowie anderen Branchenteilnehmern geführt.
Der Hauptgrund für die Insolvenz sei „die negative Marktentwicklung der vergangenen eineinhalb Jahre in Deutschland“, berichtet unter anderem baulinks.de.
Neben Gersthof hat das deutsche Tochterunternehmen Standorte in Bissendorf in Niedersachsen sowie Wiedemar in Sachsen. 92 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.
29. Februar
Die Wettbewerbsbehörde hat der Übernahme von Windhager durch die BWT-Konzernmutter zugestimmt. Die beiden insolventen Windhager-Unternehmensteile am Stammwerk in Seekirchen werden ab März Teil des BWT-Konzerns und firmieren unter HIDU (Windhager Produktion und Technik) sowie BHT ‒ Best Heating Technology (Windhager Vertrieb und Service), berichtet unter anderem tga.at. Der Markenname Windhager soll erhalten bleiben.
Von den 440 Mitarbeitern in Seekirchen erhielten 90 mit Ende Februar ihre Kündigung. Die verbleibenden Mitarbeiter sollen laut salzburg.orf.at neue Arbeitsverträge bekommen.
1. Februar
Die FIBA Beteiligungs- und Wasseraufbereitungsanlagen, Muttergesellschaft des Wasseraufbereitungsunternehmen BWT (Best Water Technology), Mondsee, will das Stammwerk übernehmen. Das Insolvenzgericht habe die Übernahme bereits gebilligt, es fehle noch die Zustimmung der Wettbewerbsbehörde, erklärt Insolvenzverwalter Helmut Hüttinger.
Gemäß sn.at ist ein sogenannter Asset Deal geplant, bei dem ein Investor die einzelnen Vermögenswerte, wie Liegenschaften, Anlagen, Maschinen sowie Rechte und Patente, einzeln erwirbt. Der Name Windhager soll erhalten bleiben und möglichst viele Mitarbeiter sollen übernommen werden, heißt es weiter. Die seit November 2023 ausstehenden Löhne und Gehälter der 440 Mitarbeiter werden im Laufe der Woche ausbezahlt.
Auch für das Werk im oberösterreichischen Pinsdorf wird ein Käufer gesucht. Der Sachwert werde auf 47,8 Mio. € geschätzt, das Auftragsvolumen belaufe sich auf 56 Mio. €, wie sn.at berichtet. Ein Sachverständiger geht davon aus, dass bei einem Verkauf mit einem Abschlag von 20 bis 30% zu rechnen sei, da aufgrund des Rohbaus Änderungen an der Baustruktur Mehrkosten verursachen und den Verkaufserlös mindern können.
Es gibt Gespräche mit Unternehmen aus der Logistikbranche. Zudem sind zwei Pfandrechte eines österreichischen Kreditinstituts in Höhe von 52,6 Mio. € auf das Grundstück hinterlegt.
Windhager selbst hoffe, mit dem neuen Investor sowohl eine Lösung für das Pelletsheizungswerk in Seekirchen als auch das Wärmepumpenwerk in Pinsdorf zu finden, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Andreas Weissenbacher, Geschäftsführer bei BWT, zeigt sich diesbezüglich gesprächsbereit. Das Bieterverfahren ist aber noch nicht abgeschlossen.
18. Januar
Im Fall der Windhager Logistik wird laut dem KSV1870 das Liquidationsverfahren eingeleitet. Es wird keine Sanierung angestrebt. Das Werk und die Liegenschaft in Pinsdorf sollen verwertet werden. „Alle Arbeiten an dem rund 91 Mio. € teuren und zu 85% fertiggestellten Bauprojekt“ wurden bereits beim Insolvenzantrag gestoppt, berichtet unter anderem oe24.at.
Insolvenzverwalter ist Helmut Hüttiger sowie im Fall der Windhager Logistik Johannes Hirtzberger. Die erste Gläubigerversammlung wird am 29. Januar stattfinden. Ein vom Unternehmen eingebrachter Sanierungsplanantrag sieht eine Quote von 20% innerhalb von zwei Jahren vor.
8. Januar
Die beiden österreichischen Unternehmen Windhager Zentralheizung Technik und Windhager Zentralheizung sind von der Insolvenz betroffen und beschäftigen zusammen rund 400 Mitarbeiter. Laut dem KSV1870 belaufen sich die Passiva beider Unternehmen auf 86 Mio. €, während die Aktiva knapp 24 Mio. € betragen. Die Anzahl der Gläubiger beträgt etwa 354 für die Produktionsgesellschaft und 150 für die Vertriebs- und Servicegesellschaft. Die Auslandsbeteiligungen in Deutschland, der Schweiz und in Italien sind nicht vom Insolvenzantrag betroffen. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass ein Folgeantrag für das sich in Errichtung befindende Werk für Wärmepumpen samt Logistikzentrum in Pinsdorf zu erwarten sei, wie Windhager-Geschäftsführer Stefan Gubi von salzburg.org.at zitiert wird.
Der Salzburger Heizexperte hatte in den vergangenen 18 Monaten aufgrund der negativen Marktentwicklung und steigender Pelletspreise mit Auftragseinbußen zu kämpfen, besonders in der DACH-Region mit einem Rückgang von bis zu 70%. Dies geschah parallel zu den hohen finanziellen Anforderungen aufgrund des Neubaus in Pinsdorf. Bereits im Sommer 2023 hatte das Unternehmen für 179 Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt.