Holzwerke Weinzierl

Pellets nachhaltig verpackt

Ein Artikel von Martina Nöstler | 29.10.2024 - 15:33

Nachhaltigkeit ist eines der Grundprinzipien der Holzwerke Weinzierl, Vilshofen/DE. Für eine möglichst hohe Wertschöpfung und eine bestmögliche Ausnutzung der Ressourcen produziert man daher seit rund 15 Jahren Pellets. Diese Produktion wurde sukzessive ausgebaut – mittlerweile sind fünf Pressen in Betrieb. Den Ausstoß beziffert Sebastian Wimmer, Leiter Pelletsproduktion und Kraftwerke bei den Holzwerken Weinzierl, mit 200.000 t/J. Rund 70 % der Menge werden in der Region lose verkauft. Die restlichen 30 % gelangen abgesackt auf den Markt. Dafür haben die Holzwerke Weinzierl zwei Absackanlagen im Zweischichtbetrieb im Einsatz.

„Wir haben zu Verpa aufgrund der Verpackung im Schnittholzbereich schon lange Kontakt und waren bei der Entwicklung der Folien für die Pellets von Anfang an dabei“, erläutert Wimmer. Verpa mit Hauptsitz in Weidhausen/DE kommt eigentlich aus der klassischen Verpackungsindustrie, wie etwa für Getränke. Die Produktionskapazität der PE-Folien beziffert Verpa-Key Account Manager Philipp Leppich mit rund 65.000 t/J. Das Unternehmen beschäftigt 600 Mitarbeiter an vier Standorten in Deutschland, Polen und Tschechien. „Wir haben über 40 Jahre Erfahrung bei der Produktion von Verpackungsfolien. Mittlerweile ist auch die Pelletsbranche ein wichtiges Standbein für uns, das wir weiter ausbauen wollen“, sagt Leppich.

55 %-Regel

„Ein weiterer Grund, dass wir auf die Verpa-Folien umgestiegen sind, war eine angedachte Vorschrift in Italien, dass die Folien zu 55 % aus wiederverwertetem Kunststoff bestehen müssen“, erinnert sich Wimmer und schmunzelt: „Die Regel ist zwar letztlich nicht in Kraft getreten, die Verpa-Folien sind natürlich geblieben.“ Rückblickend hat sich diese Entscheidung als richtig erwiesen: „Wir haben keinerlei Reklamationen bezüglich aufgeplatzter Säcke“, verdeutlicht der Produktionsleiter und führt weiter aus: „Insgesamt haben wir bereits rund 15 Mio. lfm Folie von Verpa verwendet – und wir sind zu 100 % reklamationsfrei. Das ist bei Sackware extrem wichtig. Müssten wir ständig Gutachter zu Reklamationen – beispielsweise nach Italien – schicken, würde uns das teuer zu stehen kommen.“ Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Verpa-Vertreter Arnd Heidsiek nur wenige Kilometer von Vilshofen entfernt sein Büro hat. „Diese örtliche Nähe ist unschlagbar. Bei technischen Fragen sind die Reaktionszeiten seitens Verpa äußerst kurz“, weiß Wimmer aus Erfahrung.

„Die Folie ist mit einem leicht zu siegelnden Material ausgestattet. Damit erreichen die Anwender eine schnelle Belastbarkeit und es gibt schon bei der Produktion keine Probleme mit aufgeplatzten Schweißnähten“, informiert Dominik Höhn, Entwicklung und Anwendungstechnik bei Verpa.

Von 80 auf 60 μm

Zu Beginn starteten die Holzwerke Weinzierl mit einer 80 μm starken Verpa-Folie. Um hier der Nachhaltigkeit gerechter zu werden und Ressourcen zu schonen, hat man die Folienstärke mittlerweile auf 60 μm reduziert. Das bedeutet eine Materialeinsparung von 35%, was den CO2-Fußabdruck erheblich verringert. „Unsere Verpackungsfolien sind zu 100 % recyclingfähig“, betont Leppich. Darauf setzen auch die Holzwerke Weinzierl: Reststoffe werden mit einer Ballenpresse gebündelt, von Verpa abgeholt und in unternehmenseigenen Recyclinganlagen für andere Produkte wieder aufbereitet. Das schont die Umwelt und reduziert gleichzeitig die Entsorgungskosten für die Anwender. „Diese Wertstoffe sind für uns enorm wichtig, um unsere eigenen Kreisläufe zu sichern“, informiert Leppich. Bei Polyethylenfolie ist das Recycling beliebig oft möglich.

Trotz der verringerten Folienstärke von 60 μm lassen sich die Paletten problemlos lagern, verweist Höhn abschließend bei der Besichtigung auf einen Stapel mit drei Paletten übereinander.

Holzwerke Weinzierl

Gegründet: 1935

Geschäftsführer: Hans Weinzierl, Hans Weinzierl sen.

Mitarbeiter: 140

Areal: 22 ha

Einschnitt: 650.000 fm/J

Produkte: Schnittholzdimensionen für KVH, BSH und Export, Verpackungsholz, Pellets

Pelletsproduktion: 200.000 t/J, rund 30 % davon verkauft in Säcken

Export: rund 40 %