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Haacke-Haus Geschäftsführer Detlef Bühmann, Celle/D © Peters

Frische Brise für Brandenburg und Berlin?

Ein Artikel von Administrator | 29.03.2002 - 16:19
Anlässlich des ersten Expertenforums am 22. März in Neu Plötzin bei Potsdam/D, veranstaltet von der traditionsreichen Firma Haacke-Haus, Celle/D, informierten sich rund 50 Fachleute über Qualitätssicherung sowie Prognosen des Wohnflächenbedarfes.
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Haacke-Haus Geschäftsführer Detlef Bühmann, Celle/D © Peters

Ökologisch und stressfrei. Haacke-Haus, bereits seit über 120 Jahren in Celle mit der Produktion von Dämmstoffen und Holzrahmenhäusern engagiert, konnte seit der Wiedervereinigung über 1000 Häuser in den neuen Bundesländern absetzen. Intention von Hacke-Haus-Geschäftsführer Detlef Bühmann mit dieser Premiere: Die „vielen Wissenslücken” um den nachwachsenden Rohstoff Holz und den Fertighausbau zu schließen („intelligent, ökologisch, modern und stressfrei”).
Energiesparen befördert Kooperation. Dipl.-Ing. Georg Lange, beim Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V., Bad Honnef/D, für Technik, Normung, Umwelt und Forschung zuständig, illustrierte die Veränderungen durch die Energieeinsparverordnung (EnEV). Die 30%ige Absenkung des Verbrauchs an Primärenergie bringe eine „neue Generation” von Häusern hervor und werde die Zukunft des Bauens verändern. Um bauliche und technische Maßnahmen zusammenführen zu können, bedürfe es künftig einer wesentlich verbesserten Kooperation zwischen Planenden und Ausführenden sowie einer konsequenten Überwachung und Qualitätskontrolle.
Eine bauaufsichtliche Überwachung sei vom Gesetzgeber nicht vorgesehen - alle Hersteller von Fertighäusern würden zweimal jährlich auf Einhaltung qualitativer Aspekte kontrolliert. Die Anforderungen der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF), Bad Honnef/D, gingen „weit über die gesetzlichen Grundlagen” hinaus.
Vorteile des Holzrahmenbaues sieht Lange technisch in dem bereits baulich erreichten Wärmeschutz von durchschnittlich 0,2 W/ m²K bei gleichzeitig Platz sparendem Wandaufbau: So weisen massive Bauten einen Anteil von 20 bis 25% Wandfläche an der Grundfläche auf, Holzrahmenhäuser hingegen nicht mehr als 16%.
Während das blower-door-Verfahren effektiv die Luftdichtigkeit prüfe, führen trockene Bauweise und Vorfertigung zu Werkstoffen und Elementen genau definierter Eigenschaften sowie kurzer Fertigungszeiten. Der grundsätzliche Verzicht auf Holzschutzmittel und Formaldehyd-Emissionen von maximal 0,05 ppm machen den Holzrahmenbau zu einem ökologisch verträglichen Produkt.
Sein Ausblick: Die Bewertung eines Hauses werde künftig vermehrt nach dessen Lebensdauer und Energieverbrauch erfolgen, so Lange.
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Irene Iwanow, Institut für ökologische Raumentwicklung, Dresden/D © Peters

Boomt es in Brandenburg? Irene Iwanow vom Institut für Ökologische Raumentwicklung, Dresden/D, erstellte auf der Grundlage von Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung sowie der Entwicklung der Nachfragegruppen eine Prognose der Wohnflächennachfrage in de neuen Bundesländern.
Während Berlin bei den Ein- und Zweifamilienhäusern derzeit 18 Mio. m? und Brandenburg 48 Mio. m? Wohnfläche aufweist, sind es bei den Mehrfamilienobjekten 107 Mio. m? (Berlin) und 36 Mio. m? (Brandenburg).
Als Bestimmungsgrößen bezog Iwanow demographische Daten sowie verhaltensbedingte Einflüsse (Wertvorstellungen und ökonomische Situation) ein. Während die Bevölkerung in den neuen Ländern insgesamt bis 2015 von 8,9 Mio. auf 8,1 Mio. Einwohner zurückgehen soll, steigt sie in Berlin um 1,9%, in Brandenburg sogar um 6,3 % an - insgesamt 70.000 zusätzliche Einwohner.
In verschiedenen Szenarien bezifferte Iwanow den Bedarf an zusätzlicher Wohnfläche bis 2015 für Berlin zwischen 2 und 6 Mio. m? und für Brandenburg zwischen 12 und 20 Mio. m?. Insbesondere in einem „Gürtel um Berlin” (Regionen Havelland-Fläming und Prignitz-Oberhavel) sagte sie bis zu 35% Zuwachs an Wohnfläche voraus. Während der Markt für 3- bis 4-Personenhaushalte weitgehend gesättigt ist, wird sich dieser Zuwachs auf 1- bis 2-Personenhaushalte konzentrieren - bei einer gegenüber heute um bis zu 15% höheren Eigentumsquote.
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Dipl.-Ing. Georg Lange, Bundesverband Deutscher Fertigbau, Bad Honnef/D © Peters