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Premiere zum 110-jährigen Firmenbestehen: Jubiläumshaus in charakteristisch norddeutscher Farbgebung im Celler Musterhauspark © Peters

Hölzerne Stadtvillen

Ein Artikel von Administrator | 27.05.2002 - 19:59
Stilistische und funktionale Elemente zitieren deutlich die norddeutsche Formensprache: neben den Farben Weiss - für das Fachwerk - und Rot - für den Backstein - weisen Krüppelwalmdächer, Sprossenfenster, horizontal geteilte „Klöntüren” sowie von außen belüftete Speisekammern auf Bewährtes hin.
Detlef Bühmann, Geschäftsführer des renommierten Unternehmens Haacke, Celle/D, setzt dabei deutlich auf die ökologischen Vorteile individueller Fertighäuser in Holztafelbauweise: Neben einem vollständig aus natürlichen Baustoffen gefertigten „Gesundheitshaus” beteiligt sich der Hersteller mit erfrischenden, urbanen Entwürfen an einem 3-Liter-Forschungsprojekt.Integriert planen. Objekte von der Stange können Bauherren hier nicht erwerben: 8 Hausreihen - keine Typenhäuser - dienen der Orientierung für individuell geplante Objekte. Eine integrierte Planung zieht sich vom CAD-gesteuerten Abbund über den Einbau gummigelagerter Installationen bis zur Montage - ständig kontrolliert von der amtlichen Materialprüfanstalt für Bauwesen an der Technischen Universität Hannover/D.
Jeweils 1500 m³ chemisch nicht behandelte, getrocknete und gehobelte Schnittware aus dem Bayerische Wald, dem Schwarzwald und dem Sauerland erreichen jährlich die beiden Produktionsstandorte. Während Rahmen und Ständer der Wandkonstruktion aus Fichten- und Tannen-KVH bestehen, finden Lärche und Douglasie Verwendung für die Schwellen. Das Material für die Beplankung - OSB und Spanplatte - liefern Kunz, Gschwend/D, und Glunz, Hamm/D. Auch die Innenbeplankung erfolgt werksseitig per Gipskarton.Dauerhaft verkleiden. Während für die Wärmedämmung standardmäßig Mineralwolle eingesetzt wird, erhält das seit 4 Jahren angebotene „Natur”-Haus Zellulose und Jute sowie eine variantenreiche, horizontal oder vertikal orientierte Außenverschalung aus Kernhölzern.Die klassisch nordische Fassade komplettieren bei 1200° hartgebrannte, über schwalbenschwanzförmige Vertiefungen mit Polystryrolschaum zu Elementen verbundene Algoramik®-Isolierklinker. Diese blühen nicht aus, ziehen kein Wasser und lassen sich nur mit Diamantwerkzeugen bearbeiten - herkömmliche Videabohrer verglühen.
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Premiere zum 110-jährigen Firmenbestehen: Jubiläumshaus in charakteristisch norddeutscher Farbgebung im Celler Musterhauspark © Peters

Wissenschaftlich sparen. Als einziges Unternehmen der Fertighausbranche beteiligt sich Haacke an einem Demonstrationsvorhaben: 50 industrielle Partner, koordiniert von der W&H-Bauentwicklungsgesellschaft, Munster/D, verwirklichen in Celle 11 „Ultra-Niedrigenergie-häuser” verschiedener Bauweise. Während die 170 m² des Haacke-„StadtHauses” bereits bewohnt werden, soll die gesamte Siedlung bis zum Herbst bezogen sein - dann erfolgt durch das Fraunhofer Institut für Bauphysik, Stuttgart/D, für 2 Heizperioden die messtechnische Bewertung unter realistischen Bedingungen.
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Stadtvillen-Element mit Stülpschalung aus Lärche und diffusionsoffenen Folien © Peters

Kubische Grundform. Das zweite Objekt, eine nahezu kubische „StadtVilla”, entworfen von Reichel + Stauth, Braunschweig/D, mit Wohnflächen zwischen 140 und 210 m², erreicht mit Vollholzquerschnitten, Mineralwolledämmung, Putzsystem aus Lignin gebundenen Hartfaserplatten, 3-fach verglasten Holzfenstern, vollsparrengedämmtem Dach sowie unterseitig gedämmtem Boden mit U-Werten von 0,15 W/ m²K den 3-Liter-Standard. Ein „integrales Kompaktgerät” dient der zentralen Be- und Entlüftung, der Heizung sowie Warmwasser-Bereitung. Individualisieren lässt sich die Villa modulartig mit Wintergärten, Erkern oder Carports.
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Kubisch anmutende Grundform mit raumhoher Verglasung und Zeltdach: Richttag der ersten Celler „StadtVilla“ in den „Fuhseauen“ © Peters

Haacke-Facts
• gegründet 1879 von Senator Albert Haacke
• Produktionsstandorte: Celle und Neu Plötzin/D
• Fertighäuser in Holzrahmenbauweise, 8 Baureihen, 15 Musterhäuser an norddeutschen Standorten
• Wärmedämmstoffe aus natürlichen Materialien wie Kieselgur, Kork und Stroh (CELLCO®)
• Sanierung historischer Fachwerkgebäude
• Isolierklinker Algoramik®