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Atemberaubende Holzbaukunst zeigt das Veitscher Pilgerkreuz, welches Kohlbacher in nur 6 Wochen errichtete © Heidelbauer

Aussichtsreiches Holzkreuz

Ein Artikel von Administrator | 10.05.2004 - 00:00
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Atemberaubende Holzbaukunst zeigt das Veitscher Pilgerkreuz, welches Kohlbacher in nur 6 Wochen errichtete © Heidelbauer

Seit dem 2. Mai erhebt sich oberhalb der Mürztaler Marktgemeinde Veitsch ein riesiges Holzkreuz, das schon aus 10 km Entfernung erkennbar ist. „Da gehen einen nicht nur die Augen, sondern auch das Herz auf”, so Landeshauptfrau Waltraud Klasnic bei der Kreuzsegnung durch Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari am 2. Mai. Geistiger Vater ist Alois Paar, der bereits 1991 die Pilgerkreuz-Idee hatte.
Da sich sowohl die beiden Weitwanderwege E4 (Gibraltar-
Peloponnes) und E6 (Finnland-Ägäis) als auch der Marizeller Wallfahrtsweg schneiden, wollte man ein sichtbares Zeichen für den Frieden mit einer atemberaubenden Architektur setzen.Planung bis Montage in einer Hand. Mit Unterstützung des Landes Steiermark, der Gemeinde Veitsch, des Unternehmens Kohlbacher, Langenwang, des EU-Förderungsprogrammes Leader+, der RHI Veitsch und regionalen Waldbauern konnten die Gesamtkosten von 750.000 € aufgebracht werden. Die bauliche Umsetzung des Vorhabens erfolgte durch den Holzbauspezialisten Kohlbacher. Neben der technischen Herausforderung reizte die Möglichkeit, wirtschaftliche und touristische Impulse für die Region zu setzen, so die Geschäftsführer Hubert und Bernd Kohlbacher.
Über 2 neu angelegte Forststraßen mit 1,5 km Gesamtlänge wurde das Baumaterial und die -maschinen angeliefert. In nur 6 Wochen (15. März bis 26. April) war das 40 m hohe Holzkreuz trotz widriger Wetterverhältnisse (Schnee, Wind) eine Woche früher als vorgesehen aufgestellt. Planung, Holzeinschnitt, Transport, Fertigung, Montage und Aufstellung erfolgte durch Kohlbacher.Vorgefertigte Würfel schnell montiert. Für Hauptkonstruktion und Fassadenroste wurden 200 m? Schnittholz aus 380 fm Lärchenholz verwendet. Leimbinder dienen als Stützen und bis zu 6 m lange keilgezinkte Latten als Front-Verkleidung. Das Bauwerk besteht aus 12 vorgefertigten Würfeln. Diese wurden vor Ort zusammengebaut und bilden eine stabile Holz-Stahl-Verbindung. Die Knotenverbindungen und Aussteifungsverbände bestehen aus beschichtetem Stahl.
Die Fertigung pro Würfel dauerte einen Tag. Mittels Kran hob man sie aufeinander. An jeder Ecke befand sich ein Montagearbeiter, der die Konstruktionsteile einrichtete und verschraubte.Herausforderung Querausleger. Ein besonderes Kriterium war der Einbau der beiden Querauslegerteile mit einer Gesamtlänge von 22 m, so Hubert Kohlbacher. Um eine gleichmäßige Gewichtsverteilung zu gewährleisten, mussten der linke und rechte Kasten am gleichen Tag befestigt werden. Da das Kreuz winddurchlässig ist, muss es nicht abgestützt werden. In der Kreuzmitte befindet sich ein Metallgeflecht.
Weiters wurde für die Fundamentierung des Bauwerks 180 m? Beton verwendet, wobei das Grundmaß des Kreuzes 6 mal 6 m beträgt.Begehbares Kreuz mit Aussicht. Durch die Errichtung einer Stiegenanlage mit 160 Stufen ist das Kreuz im Inneren bis auf eine Höhe von 27 m begehbar. Entsprechend der christlichen Schöpfungsgeschichte sind 7 Kammern eingerichtet und künstlerisch gestaltet.
Im Kreuzungspunkt der „Arme” befindet sich ein Meditations- und Andachtsraum, der auch für Trauungen genutzt werden kann. Außerdem dient die oberste Ebene mit 85 m? als Aussichtsplattform mit Blick ins Mürztal.
Von der Veitscher Kirche führt ein Wandersteig zum Pilgerkreuz (Gehzeit 10 bis 15 Minuten). Mittels Shuttel-Bus können größere Gruppen zur Andachtsstätte gebracht werden.
Pilgerkreuz-Facts
Ideenträger: Alois Paar
Finanzierung: Land Steiermark, Gemeinde Veitsch, Unternehmen Kohlbacher, EU-Förderungsprogrammes Leader+, RHI Veitsch und regionale Waldbauern
Kreuzhöhe: 40,5 m
Holzeinsatz: 200 m³ Lärchen-Schnittholz
Besonderheit: weltgrößte Holzkreuz, innen begehbar mit 7 Kammern, Meditations- und Andachtsraum, Aussichtplattform 27 m über Niveau mit 85 m² Fläche
Gesamtkosten: 750.000 €
Errichtungsfirma: Kohlbacher, Langenwang
Endausbauzeit: 6 Wochen