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Alle erdenklichen Hausformen lassen sich mit der Massivholz-Mauer, die auf Anlagen von Hundegger gefertigt werden, herstellen © Hundegger

Massivbau mal anders

Ein Artikel von Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Schneider | 24.05.2004 - 00:00
Holzbau wird allzu schnell auf Holz-Rahmenbau oder Blockhausbau reduziert. Doch nicht jeder Bauherr ist mit diesen Systemen zu überzeugen und so werden noch immer viele Häuser in Ziegel gebaut. Auch im Hallenbau, wo einfache, stabile und schnell montierbare Wandelemente gefordert sind, fehlt es oft an Alternativen. Um dies zu ändern und den Zimmereien die Möglichkeit anzubieten, neue Geschäftsfelder zu eröffnen, wurde die Massiv-Holz-Mauer entwickelt und patentiert.
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Alle erdenklichen Hausformen lassen sich mit der Massivholz-Mauer, die auf Anlagen von Hundegger gefertigt werden, herstellen © Hundegger

Bedarf ist da. Die Holzbau und Ausbau in Friedrichshafen/ DE vom 6. bis 9. Mai zeigte, dass bei Planern und Architekten Bedarf an ökologisch gefertigten, schnell zu montierenden und leistungsfähigen Holzwänden besteht”, erläuterte Andreas Ludewig, Projektleiter Hundegger, Hawangen/DE.
Bei der Massiv-Holz-Mauer wird durch den Aufbau getrockneter Seitenware zu Wandstärken von 11 bis 34 cm eine massive Wand geschaffen, die die natürlichen, klimaregulierenden Eigenschaften des Holzes aufweist. Luftpolster durch Nuten. Zur Optimierung des U-Wertes werden diese Bretter mit Nuten, die in der Wand ein geschlossenes Luftpolster bilden, versehen und anschließend kreuzweise mit Aluminium-Rillenstiften verbunden. So wird mit geringem Aufwand eine hohe Stabilität und statische Belastbarkeit erzielt, verbunden mit einem U-Wert von 0,2 W/m²K bei einer 34 cm starken Wand.
In Einheit mit der guten Wärme-Speicherfähigkeit des Holzes und den bis zu 65% längeren Auskühlzeiten im Vergleich zu Ziegelwänden ist auf diese Weise die Grundlage für dauerhaft werthaltigen, ökologischen und gesunden Holzbau geschaffen.
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Fenster, Türen und Ausschnitte für Installationen werden am CNC-Portalbearbeitungszentrum (PBA) vorgefertigt © Hundegger

Brandwiderstand F90 B. „Durch den monolithischen Aufbau der Massiv-Holz-Mauer wird nicht nur ein Brandschutzwert von F90 B erzielt, sondern auch bis zu 95% der uns umgebenden Strahlung eliminiert”, zeigt Ludewig die Messergebnisse auf. Haben die Wandelemente im von Hundegger entwickelten Wandmaster die gewünschte Stärke erreicht, werden sie vom CNC-Portalbearbeitungszentrum PBA (in Linie stehend) formatiert, egalisiert und mit den Fenster- und Türöffnungen versehen.
Hier werden auch entsprechend dem Installationsplan die Sanitär- und Elektroleitungen sowie Steckdosen eingefräst, die Aussparungen für Deckenauflagen, Wandverbindungen und Rollläden ausgesägt und die Löcher zur Verschraubung der Wandelemente vorgebohrt.
Der Planer und Architekt unterliegt hier keinerlei Vorgaben. Vom rustikalen, ländlichen Haus, über architektonisch modern geprägte Bauten bis zu Lager- oder Produktionshallen ist alles machbar.
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Montage der vorgefertigten Elemente © Hundegger

Versiegelung der Stirnseiten. Zum Schutz der Wandelemente während Transport und Montage werden alle Stirnseiten mit einem Holzmörtel - ein Gemisch aus Wachs, Sonnenblumenöl und Sägestaub - versiegelt.
Dieser dient zusätzlich als Abdichtung der Luftpolster und unterstützt so die Wärme- und Luftdichtigkeit der Massiv-Holz-Mauer. Die Gutachten zum Brand-, Schall- und Strahlenschutz, statische Werte und Detailzeichnungen zu den Wandanschlüssen können Interessierte im Planungshandbuch finden. Montage durch Zimmereien. Die Montage der Massiv-Holz-Mauer-Wandelemente erfolgt ausschließlich durch Zimmereien, die im Vorfeld am Produkt geschult werden.
Zudem ist ein Richtmeister von MHM-Factory, Nesselwang/DE, vor Ort. Durch den hohen Vorfertigungsgrad ist eine Montagezeit von 2 bis 3 Tagen nötig.