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Getreide-Speicher am alten Hafen in Wismar sind ab 2007 Bestandteil der Holzstadt, in unmittelbarer Nähe: KNT, Egger und Hüttemann © Schneider

Holzstadt Wismar

Ein Artikel von Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Schneider | 15.07.2004 - 00:00
Der Investorengruppe um Peter Leibold, Geschäftsführer KNT, Wismar/DE, präsentierte Architekt Konrad von Viereck seine Vorstellungen zum Projekt „Holzstadt am Alten Hafen”. Das Büro für Architektur und Szenographie Bellprat, Winterthur/CH, hat den Zuschlag für die Entwicklung des Masterplans und 3 Themen-Pavillons erhalten. Die Investitions-Summe beträgt 50 Mio. €. Bellprat hat bereits an der Autostadt in Wolfsburg/DE mitgewirkt.
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Getreide-Speicher am alten Hafen in Wismar sind ab 2007 Bestandteil der Holzstadt, in unmittelbarer Nähe: KNT, Egger und Hüttemann © Schneider

Eintritt durch Holztor. Den Zugang zur Holzstadt, die rund um die alten Getreide-Speicher der Hansestadt Wismar angesiedelt sein wird, bildet ein Holztor, das in unmittelbarer Nähe zum Wassertor entstehen soll. Die Gestaltung dieses Tors wird mit einem Ideen-Wettbewerb unter Studierenden und Absolventen der Fachbereiche Architektur, Kunst und des Bauingenieurwesens mit einem Preisgeld von 10.000 € ausgeschrieben. Neben anderen sitzen Anne Leibold, KNT-Geschäftsführerin, Michael Menz, Geschäftsführer Finnforest Deutschland, Bremen/DE, Karl Moser, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Holzforschung, Aichach/DE, in der Jury der Sachpreisrichter.
Die Errichtung des Themenparkes Wunderwelt Holz soll jährlich über 600.000 Besucher aus Deutschland, den angrenzenden Ländern und Skandinavien anlocken. Geplant ist ein 4-Sterne-Hotel, der Bau eines Veranstaltungszentrums, das ganzjährig touristisch betrieben werden soll und 100 Arbeitsplätze sichert.Werkstoff Holz Publikum näher bringen. Ein Panoramaweg soll an verschiedenen Baumarten sowie einem gläsernen Baum vorbeiführen. Im Science Center/Holzlab werden Ergebnisse aus der Holzforschung vorgestellt.
Ein Holz-Sensorium, Holzturm mit Wasseraufzüge und Rutsche, Panoramablick sowie ein 360°-Kino sind ebenfalls in Planung. Hinzu kommen ein Spielplatz und ein historischer Hansehafen, wo die jetzigen Erbauer der nachfolgend beschriebenen Holzkogge neue Arbeit finden werden. Fertigstellungstermin: Mai 2007.Poeler Kogge. Nach 4-jähriger Bauzeit wurde die Poeler Kogge in baltischer Bauart zu Pfingsten am alten Hafen in Wismar zu Wasser gelassen. Die Schiffstaufe auf den Namen Wissemara nahm Anne Leibold vor.
Die Konstruktion folgt dem Wrackfund eines spätmittelalterlichen Handelschiffs aus dem Jahre 1354, das 1999 vor Timmendorf/DE in der Wismarbucht geborgen wurde. Am Nachbau, der durch den Förderverein Poeler Kogge unter dem Vorsitz von DI Reinhart Kny ins Leben gerufen wurde, waren 120 Personen beteiligt. Auch die Details sind Original getreu: Die Kiefer-Planken des Schiffes wurden durch 16.000 Hand geschmiedete Eisennägel miteinander verbunden. Auf der Kogge werden nun die Innenausbau-Arbeiten vorgenommen, bevor die Wissemara im Sommer 2005 zum ersten Mal in See sticht.Schmuckstück am Alten Hafen. Einen neuer Blickfang am Alten Hafen stellt ein aufwändig renoviertes Fachwerkhaus dar. Das Gebäude aus dem Jahre 1660 erhob sich damals als Teil der Wehranlage über die Stadtmauer.
Das 2-geschossige Haus ruht auf 2 Tonnengewölben, durch die die Grube in den Alten Hafen fließt. Im Mittelalter wurden in die Gewölbe Tore eingesetzt, die beim Ausbruch eines Stadtbrandes geschlossen werden konnten, um das Wasser zu stauen.
Das Gebäude ist mit einem auskragenden Obergeschoss, 2 Erkern und einem Satteldach versehen. Die aufwändige Rekonstruktion wurde 2002 begonnen. Die Fassaden wurden dabei verformungsgetreu vermessen, sämtliche Konstruktionspunkte des Fachwerk-Holzes kartiert sowie die Material-Eigenschaften und die Farbe dokumentiert.