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Decken-Tragsystem O´portune aus hochkant vernageltem Schnittholz © CBS-CBT

Holzbau und mehr

Ein Artikel von DI Jan Horacek | 19.02.2005 - 00:00
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Decken-Tragsystem O´portune aus hochkant vernageltem Schnittholz © CBS-CBT

Grundgedanke der Unternehmens-Gruppe CBS-CBT (Concept Bois Structure und Concept Bois Technologie), St. Sulpice/CH, ist es, den Holzbau durch einfache und optimierte Tragsysteme und Technologien gezielt zu fördern und weiterzuentwickeln”, erklärt CBS-CBT-Abteilungsleiter Dr. DI Klaus Kreher. „Die Systeme mit gezielt eingesetzten Holzqualitäten sollen auch von kleinen Zimmereien kostengünstig hergestellt werden können.” Systeme für Hallen. Für den Bau von Industriehallen und landwirtschaftlichen Gebäuden wurde das Tragsystem Ariane entwickelt. Das Fachwerksystem aus verschraubten oder genagelten Brettern kann bis zu 55 m überspannen.
Bei Knoten und Auflager sind Furnierschichtholz-Verstärkungen angebracht.
Aus drei-, fünf-, oder siebenlagigen Stützen und Trägern ist das System Noétech aufgebaut. Die Bretter sind dabei versetzt miteinander verschraubt, so dass einfache Verbindungen bei erhöhter Steifigkeit möglich sind.
Mit diesem System kann laut Kreher ein Quadratmeterpreis für die komplette Struktur von 40 bis 50 € erreicht werden.Holz und Verbund. Ein reines Holz-Deckentragsystem ist O´portune. Es besteht aus hochkant versetzt vernagelten oder verschraubten Brettern. „Durch diese Anordnung erhöht sich das Flächenträgheitsmoment”, so Kreher. „Bei Brettern mit einem Querschnitt von 75 auf 225 mm kann so eine statische Höhe von 375 mm erreicht werden.”
D-Dalle und Solivum sind hingegen Deckentragsysteme aus einem Holz-Beton-Verbund. Dabei nimmt der Beton vorwiegend Druck- und das Holz Zugkräfte auf. Weiters bietet die höhere Masse Vorteile beim Schallschutz. Bei D-Dalle handelt es sich um eine durchgehende Holz-Beton-Decke wohingegen Solivium aus miteinander verbundenen Holz-Betonstegen besteht.Wand mit W-Profil. Wenus heißt eine konstruktive selbsttragende Lösung für Decke und Wand. Ein Element ist auf zwei Schienen aus LVL oder Vollholz aufgebaut. Diese dienen als Positionslehre für getrocknete und gehobelte Bretter.
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Dr. DI Klaus Kreher © DI Jan Horacek

Bestimmung der Holzqualität. Neben der Bauelemente-Sparte bilden bei CBS-CBT Ultraschall-Messgeräte das zweite Standbein. Das Handheld-Messgerät Silyatest Duo kann zur Untersuchung der Tragfähigkeit von Balken eingesetzt werden. „Auch bei stehenden Bäumen. So wurden die geeigneten Stämme für das Expo-Dach in Hannover/DE im Wald mit diesem Gerät ausgewählt”, erläutert Kreher. Der Handheld kann weiters zur Untersuchung von Verklebungen sowie der Bestimmung der Resttragfähigkeit von historischen Holzkonstruktionen eingesetzt werden.
Durch Messung in Längsrichtung kann das Holz europäischen Festigkeitsklassen zugeteilt werden. Dazu muss die Länge und Holzfeuchte eingegeben werden.Industrielle Festigkeitssortierung. Für den industriellen Gebrauch wurde die Messanlage Sylvamatic entwickelt. Gemessen wird die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Schallwellen im Holz mittels zwei Sonden im Querdurchlauf. „Mit ihr können etwa Lamellen für BSH-Träger nach der EN 338 festigkeitssortiert werden”, so Kreher. „Dies wird hinsichtlich zukünftiger neuer Normen an Bedeutung gewinnen.”
CBS-CBT-Facts
Gegründet: 1996
Geschäftsführer und Inhaber: Dr. Jean-Luc Sandoz
Mitarbeiter: 15
Umsatz: 1,5 Mio. €
Arbeitsgebiete: Ingenieurbüro für Holzbau, Tragsysteme, Ultraschall-Messgeräte zur Qualitätsbestimmung, Forschung und Entwicklung, Lehre