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50 m lange, gebogene Binder mit durchgängigem Qualitätsmanagement hergestellt © Wiehag

Qualitätsmanagement im Holzbau

Ein Artikel von DI (FH) Cornelia Schneider | 04.07.2006 - 13:30
Mit lückenloser Qualitätssicherung über die Produktionskette agiert Wiehag, Altheim, im Leimbinderbau. Bei der Anlieferung werden die Bretter visuell vorsortiert. Von da geht es in die Trockenkammern und anschließend in die Klimatisierungshalle, wo das Holz seine endgültige Ausgleichsfeuchte von 10 bis 11% erreicht. Nach nochmaliger Feuchtekontrolle erhält jedes Brett seine Material-Begleitnummer und ist so nachverfolgbar.
Elf Laser tasten das Brett ab und geben zusammen mit UV-Licht und Kamera genaue Information über Lage, Krümmung in allen Achsen, die Positionierung von Ästen und Buchsigkeit des Brettes. Eine Röntgenzelle bestimmt die Rohdichte und den Holz-Aufbau und ermittelt die von außen unsichtbaren Astverläufe. Jede Fehlerstelle wird markiert, ausgeschnitten und die Bretter anschließend nach Festigkeitsklassen sortiert. Die Anlage ermöglicht eine Qualitätsoptimierung und damit die Produktion der höchsten Festigkeitsklasse, die man bei BSH überhaupt herstellen kann.
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50 m lange, gebogene Binder mit durchgängigem Qualitätsmanagement hergestellt © Wiehag

Der Leim wird bei Wiehag bei den Keilzinken aus Sicherheitsgründen immer beidseitig aufgetragen. Nach der Durchlaufpresse erhält jede Lamelle eine Codierung (Einprägung) über ihre gesamte Länge. So sind der Hersteller, das Fertigungsdatum und die Festigkeitsklasse jederzeit ablesbar.
Die Verleimung gebogener Leimbinder erfolgt bei Wiehag in einem CNC-gesteuerten Pressbett, das die Fertigung von Bauteilen bis 50 m Länge und 31 m³ Volumen ermöglicht. Stellböcke über die gesamte Pressbettlänge sichern die exakte Krümmung des Leimbinders. Sie werden von einem Roboter vollautomatisch nach dem Krümmungsverlauf gerichtet. Die größte Binderhobelmaschine Europas sorgt anschließend für eine gute Oberflächenqualität.
Sicherheit bei Tragwerks-konstruktionen umfasst viele Komponenten. Erst dieser Qualitätsproprozess macht es möglich, im internationalen Geschäft erfolgreich Projekte abzuwickeln. Wiehag realisierte 1966 mit der Messe Klagenfurt die größte Halle Europas, heute können die Oberösterreicher auf Projekte wie den Elmpark in Dublin/IE verweisen.