Hochkarätige Redner: Klaus Monhoff (Egger), DI Bibiane Hromas (platou), DI Tom Lechner (LP Architekten), Komm.-Rat Mag. Susanne Kraus-Winkler (Loisium Hotel), Volker Dienst (AIP), DI Arkan Zeytinoglu (Zeytinoglu ZT) (v. li.) © Egger
Zentrale Frage der Veranstaltung war, ob zeitgenössische Architektur Vorteile für Tourismusunternehmen bringen könnte, informiert man. Als Grundtenor der verschiedenen Zugänge kristallisierte sich heraus, dass moderne Tourismusarchitektur als Marketingfaktor Regionen unterstützen kann. „Nur 1 % der heimischen Tourismusbauten kann man als richtig gute Architektur bezeichnen”, fand Studienautorin Bibiane Hromas, Vorsitzende der Plattform pla’tou. „Aber für 88 % der Auftraggeber von zeitgenössischer Architektur hat sich die Investition gelohnt.” Wichtig für Planer sei es, die speziellen Notwendigkeiten von Auftraggebern aus der Tourismusindustrie zu kennen und zu berücksichtigen. „Funktionalität, Wohlfühlcharakter und Lebensqualität für die Beschäftigten dürfen nicht zu kurz kommen”, führte Hromas weiter aus. Arkan Zeytinoglu, Architekt des österreichischen Pavillons auf der Expo 2010 in Shanghai, präsentierte eines seiner Tourismusprojekte: das Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia am Fuße des Nassfeld. „Architektur muss sich rechnen”, brachte es Susanne Kraus-Winkler, Miteigentümerin des Loisium Hotels in Langenlois, auf den Punkt.
Tom Lechner, als Architekt unter anderem für das Österreich-Haus bei den Olympischen Spielen in Turin 2006 verantwortlich, ergänzte: „Echte alpenländische Baukultur findet man heute fast nur noch in geschützten Bereichen wie Freilichtmuseen. Tourismusarchitektur muss einen Mehrwert schaffen und dadurch eine Wertsteigerung des Objektes bewirken, was beispielsweise über das Material möglich ist.”
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass jedes erfolgreiche Produkt seine Berechtigung habe, aber eine Qualitätsdebatte zur österreichischen Tourismusarchitektur wichtig sei.
Letztlich sind es allerdings die Auftraggeber, die entscheiden. Wenn diese mit „guter Architektur” eine höhere Auslastung erzielen können, wird sich auch die Zahl der zeitgenössischen Bauten erhöhen, erfuhr man. Die enge Zusammenarbeit zwischen AIP und Egger, St. Johann in Tirol, besteht seit 2006. Egger unterstützt die Veranstaltungen von AIP in Wien, Graz, Klagenfurt, Bregenz, Innsbruck und Linz.