Erste Station auf der Reise durch das CLT-Werk: Aufgabe mit Querpuffer, die Pakete werden mittels Barcode eingelesen © DI (FH) Martina Nöstler
Der Lieferung von Kallfass beginnt bei der Rohwarenaufgabe: Die Pakete werden auf einem Pufferquerförderer bereitgestellt. Ein Scanner liest den Barcode auf den Schnittholzpaketen in das System ein. „Damit erfolgt ein Datenabgleich mit dem Leitsystem von ESA“, erklärt Haist. Ein Paternoster bringt die Rohware in den ersten Stock. Das Besondere hierbei: Sämtliche Maschinen sind nicht – wie sonst üblich – auf eine Stahlunterkonstruktion gesetzt, sondern auf CLT. Damit tritt man bei Stora Enso Building and Living den Beweis an, wie stabil und robust das Produkt ist.
Mehr als 50 Takte pro Minute
Schritt für Schritt zu CLT: lagenweise Entstapelung mit Vakuumhebegerät, Beurteilung, Kappung, Zuführung zur Keilzinkung (von hinten nach vorne) © DI (FH) Martina Nöstler
Die Dimter-Presse liefert 1,5 lfm Platte pro Minute an die Kallfass-Mechanisierung. Bis hier ist die Produktion in sich geschlossen, es gibt also keine Zwischenlager, aus denen die Ware entnommen wird. „Vom Leitsystem erhalten wir die Information, ob es sich um eine Längs- oder Querlage handelt“, erklärt Haist. Das ist entscheidend für den weiteren Ablauf.
Zuerst die Längslage
Die verleimten Platten werden hinter der Presse wieder von Kallfass übernommen ? hier erfolgt die Splittung in Längs- und Querlage © DI (FH) Martina Nöstler
Die bis zu 16 m lange Längslage wird durch die Längslagen-Kappsäge gefördert und – in Produktionsrichtung links – vor der Bürkle-Presse platziert. Um das CLT zusammenzusetzen, ist jetzt eine Querlage erforderlich.
Jetzt die Querlage
Die auf die geforderte Länge geschnittenen Querlagen werden gestapelt und von einem Kran in das Zwischenlager gehoben © DI (FH) Martina Nöstler
Eine Wendevorrichtung bringt die Platten bei Bedarf in die richtige Lage. Sie werden gegen einen Anschlag gefahren, der auf die entsprechende Plattenlänge, beispielsweise 12,3 m, eingestellt ist. Ist diese Länge erreicht, wird die Platte gekappt. Das Reststück ist wieder der Anfang der nächsten Platte, „sofern die geforderte Stärke passt“ (Haist).
Vereinigung zu CLT
Die Querlage wird nun – wie auch die Längslage – vor der Bürkle-Presse bereitgestellt. Abwechselnd von links und rechts, werden die Längs- und Querlagen zu einem Presskuchen zusammengestellt, bis die geforderte Gesamtstärke erreicht ist. Dann geht es für 20 Minuten in die Presse. Es können auch mehrere CLT-Platten übereinander in die Presse gelangen. In diesem Fall wird bei der Beleimung ein Vorgang ausgelassen. Während Presskuchen Nummer eins in der Presse verweilt, wird bereits der nächste vorbereitet. Damit ist eine kontinuierliche Produktion gewährleistet.Der letzte Feinschliff
Der Feinschliff: Um die überdimensionalen CLT-Platten auszubessern, werden sie aufgestellt, eine Hebebühne bringt den Mitarbeiter auf ?Augenhöhe? © DI (FH) Martina Nöstler
„Aufgrund der großen CLT-Dimension ist das eine praktische Lösung“, ist Haist überzeugt. Nach der Ausbesserungsaktion, die ausschließlich auf einer Seite erfolgt, werden die Platten noch geschliffen und auf zwei Portalbearbeitungszentren in Form gebracht.
Wundersäge
Die CLT-Reststücke, die aufgrund der Fenster- und Türenauslässe entstehen, gelangen zur Restholzentsorgung. Um die mitunter großen Teile in „mundgerechten“ Happen für den Hacker vorzubereiten, hat Kallfass eine Kappsäge geliefert, die von den Mitarbeitern bei Stora Enso auf den Namen „Wundersäge“ getauft wurde.Mit einem Sägeblatt mit 1,2 m Durchmesser längt sie die Reststücke auf 700 mm ab. „Das klingt zwar recht einfach, kein anderer Lieferant war aber willens, so eine Säge zu konstruieren“, meint Haist abschließend.
Kallfass
Gegründet: 1949Geschäftsführer: DI Ernst Kallfass
Standort: Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE
Umsatz: 20 Mio. €/J
Mitarbeiter: 100
Produkte: Stapel- und Entstapelanlagen, Mehrfach-Abläng-anlagen, Sortierwerke, Hobelmechanisierungen, Leimholzwerke, Mechanisierungen für BSP-Werke
Export: 70 %