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Die Kletterhalle ist eine Holzstützenkonstruktion mit 19?m Seitenlänge und mit ihrer Fassade aus Lärchenschindeln ein städtebauliches Symbol für Saalfelden © Meiberger Holzbau

Sportklettern in Holzbauweise

Ein Artikel von DI Anton Sprenger (für Timber-Online bearbeitet) | 04.07.2012 - 14:10
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Die Kletterhalle ist eine Holzstützenkonstruktion mit 19?m Seitenlänge und mit ihrer Fassade aus Lärchenschindeln ein städtebauliches Symbol für Saalfelden © Meiberger Holzbau

Ein Holzkubus mit 19 m Seitenlänge bildet die Hülle für Österreichs jüngste Kletterhalle. „Diese Kletterhalle ist – an einer der Einfahrtsstraßen nach Saalfelden gelegen – ein städtebauliches Symbol. Hier wurden zwei einfache Baukörper über eine Begegnungs- und Erschließungszone verbunden. Das ermöglicht Durch-, Ein- und Ausblicke auf Aktivitäten inner- und außerhalb des Gebäudes“, erklärt Architekt DI Wolfgang Sitka, sitka.kaserer.architekten, Saalfelden. Mit der Wahl des Baumaterials wurde ein Zeichen aus ökologischer Sicht gesetzt. Die geringen Wandstärken seien weitere Vorzüge der Holzbauweise.

Energieautarke Halle

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Erweitert das Sportangebot der Stadt: Halle mit 1700 m?2 Kletterfläche, 14.000 Griffen, Speedwand, Klettersteig sowie Boulderbereich und 170 Routen © Meiberger Holzbau

„Die Kletterhalle erweitert das wetterunabhängige Freizeitangebot für die ganze Familie. Kletterer sind naturverbunden und energiebewusst. Und auch wir wollten nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen ökologisch bauen“, ist Ing. Georg Kysela, Geschäftsführer der Felsenfest Kletterhalle Saalfelden, überzeugt. Der Bau selbst und die Haustechnik sind beispielhaft und zukunftsweisend: „Hochgedämmte Gebäudehülle mit Lärchenschindelfassade, Betonkernaktivierung und Erdwärme für die Raumheizung, thermische Sonnenkollektoren für das Raumwasser und die Installation einer Fotovoltaikanlage in naher Zukunft machen die Halle energieautark“, unterstreicht Kysela.

Wand und Decke in Sichtqualität

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Herzstück der Konstruktion sind Holzstützen aus Brettschichtholz, die mit Zugstangen ausgesteift werden © Meiberger Holzbau

„Die größte Herausforderung war es, eine statische Konstruktion zu entwickeln, die wirtschaftlich ist und die Montage mit komplett vorgefertigten Holzriegelelementen berücksichtigt. Auch die Montagezeit war knapp bemessen“, informiert Walter Meiberger, Meiberger Holzbau, Lofer. So wurden etwa die OSB-Platten für die Wände nicht verkleidet und die Brettsperrholzelemente für das Dach in Sichtqualität ausgeführt. Die Kletterhalle ist eine Holzstützenkonstruktion aus BSH mit Zugstangen als Aussteifung und hochgedämmten Holzriegelelementen, die als thermische Hülle zwischen den Holzstützen montiert wurden.

Holzbau-Engineering als Dienstleistung

Meiberger erarbeitet derzeit Grundlagen für ein Holzbau-Engineering, das es in Österreich noch nicht gibt. „Wir werden mit dieser Dienstleistung noch im Sommer an die Öffentlichkeit gehen“, freut sich Meiberger.