Der Klebstoffauftrag auf den Stegen wurde neu konzipiert, was kritische Minuten erspart © Fankhauser
In der Praxis fertigt man den Holzrahmen auf dem Elementbautisch von Woodtec vor und beplankt diesen dann beidseitig mit zwei Holzwerkstoffplatten. Anschließend wird das Element in 0,5 m-Abständen mit Pressrahmen bestückt. Diese verfügen über einen Aufsatz, der den pneumatischen Druck in Presskraft bis 4 t pro Rahmen umwandelt. Diese Kraft verteilt sich homogen über das Element und wird über ein Ventil überwacht und geregelt.
Erfolgreiche Testphase
Die pneumatischen Pressrahmen werden aufgesetzt und zum Pressen des Hohlkastens in Serie an Luftdruck angeschlossen © Fankhauser
Der Vorteil der Pressvorrichtung als Erweiterung zum Elementbautisch von Woodtec sei, dass man diesen auch zur herkömmlichen Holzelementproduktion verwenden kann. Die Testphase brachte auch Verbesserungen. So konnte die Abfolge der Arbeitsschritte durch angepasste Einrichtung (Anbringen der Pressrahmen und deren anschließende Verräumung) erleichtert werden. „Mit diesen Erfahrungen können wir Neukunden besser beraten“, freut sich Fankhauser. Eine weitere Verbesserung wurde beim Klebstoffauftrag umgesetzt. Da die am Markt befindlichen Lösungen für ein effizientes Auftragen des Klebstoffs ungeeignet waren, entschloss man sich bei Woodtec, einen eigenen Klebstoffauftrag zu entwerfen. Dabei konnte man auf eigenes Know-how zurückgreifen, da Woodtec für ihre Vakuumpressen bereits einen halbautomatischen Klebstoffauftrag zur BSP-Produktion konzipiert hatte.
Chance für innovative Holzbaubetriebe
Die Schweizer Pilotbetriebe produzieren ohne Leimbaugenehmigung. „Deutschland und Österreich sind aber ganz klar Zielmärkte und bieten vom Holzhandwerk Know-how und der traditionell gewerblichen Bauweise ein ideales Potenzial für verleimte Bauteile, wie der BSP-Boom bestätigt. Eine Qualitätskontrolle und ein überwachter Produktionsprozess gehören sowieso zum Standard, Genehmigung hin oder her“, meint Fankhauser. „Wir haben genug Erfahrung und Kontakte zu den Instituten, um unsere Kunden voll beim Erhalt einer Leimbaugenehmigung zu unterstützen“, informiert Fankhauser.„Im Januar werden wir eine Anlage mit Pressvorrichtung in Deutschland installieren. Dies bestätigt uns die Marktreife des Produktes. Außerdem werden wir das bisher relativ zeitaufwändige Aufsetzen der Pressrahmen rationalisieren“, ergänzt Fankhauser. Die Pressvorrichtung sei für Betriebe ab 20 bis 30 Mitarbeitern, die 15 bis 20 Wohneinheiten im Jahr produzieren, interessant. Aber auch für kleinere Betriebe sei eine solche Investition denkbar.