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Das Markenzeichen von BSP aus Morbach ist das besondere Profil, das ein Verrutschen verhindert und die Leimfläche vergrößert
© Dinah Urban

Eugen Decker

Potenzial ausgebaut

Ein Artikel von Dinah Urban | 05.04.2018 - 07:42
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Ein Prototyp von Minda legt, beleimt und verpresst die einzelnen Holzschichten seit 2012 zuverlässig im 30-Minuten-Takt
© Minda

Brettsperrholz gewinnt aufgrund seines hohen Vorfertigungsgrades, seiner bautechnischen Eigenschaften und umweltschonenden Produktion seit seiner Markteinführung zur Jahrtausendwende stetig an Beliebtheit. Neben Einfamilienhäusern profitieren vermehrt auch größere Projekte vom noch recht jungen Bauprodukt. Hersteller Eugen Decker, Morbach/DE, setzt seit mittlerweile zehn Jahren auf BSP und investiert sowohl in die Produktionsoptimierung als auch Bearbeitung potenzieller Märkte.

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Sechs Jahre nach der Installation sieht die Anlage noch immer fast wie neu aus und tut zuverlässig ihren Dienst
© Minda

So leistet das Unternehmen etwa Aufklärungsarbeit im Rahmen regional stattfindender Baumessen, holt vermehrt auch den Handel ins Boot und nahm 2016 eine neue Festigkeitssortieranlage in Betrieb, um die gewohnte Qualität der einzelnen Hölzer effizienter gewährleisten zu können. „Bei Forschung und Entwicklung sind wir natürlich auch vorne mit dabei“, erklärt Brigitte Decker-Wilbert. „Es ist so viel zu tun, dass die zehn Jahre seit Produktionsstart im Flug vergingen.“ Vorzeigeobjekte sprechen stets eine deutliche Sprache. Daher freute man sich, 2016 ein besonderes öffentliches Projekt realisieren zu dürfen.

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Den Abbund übernimmt ein Hundegger-Bearbeitungszentrum: Die einzelnen Elemente werden anschließend exakt in Montagereihenfolge kommissioniert und in der Regel mit eigenen Fahrzeugen direkt zur Baustelle geliefert
© Eugen Decker

Ein Dach, über das man spricht

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Das neue Dach des Parlaments im Schweizer Kanton Waadt nimmt dank vorgefertigter Einzelteile aus BSP von Eugen Decker schnell Gestalt an
© Eugen Decker

Abgeordnete des Kantons Waadt/CH können seit Frühling 2017 wieder in ihrem neuen Parlament tagen. Ein Blickfang ist das außergewöhnliche Dach, das „Meisterstück“ des neuen Parlamentgebäudes. Durch einen Brand, der 2002 bei Renovierungsarbeiten ausgelöst wurde, war das ehemalige Parlamentsgebäude vollständig zerstört worden. Nur wenige Innenraumelemente und Fassadenteile konnten gerettet und restauriert werden. Der Große Rat entschied sich nach zahlreichen Diskussionen dafür, ein neues Gebäude am angestammten Standort zu errichten. Am 24. März 2014 erfolgte der Spatenstich. Auf dem Hügel der Cité über Lausanne thront nun das neue Waadtländer Parlament mit dem in der Öffentlichkeit viel diskutierten Dach, dem „Rosebud“ (Rosenknospe). Das 15 m hohe, gedämmte Holzdach ist ohne Sparren konstruiert. Dies machen die verwendeten ED BSP | Brettsperrholz-Elemente möglich. Die massiven, gekreuzt verleimten Bauteile bieten ausgezeichnete Formstabilität und Maßhaltigkeit sowie hervorragende statische Eigenschaften und sind dank großer vorgefertigter Flächen schnell in der Montage.

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Im Inneren staunt man über den sparrenfreien Anblick und kann nach vielen Jahren der Zerstörung endlich wieder tagen © Eugen Decker

Anfang 2016 hat eine zwölf Personen zählende Abordnung des Großen Rates den Betrieb in Morbach besucht, um sich selbst von der Qualität und den Gegebenheiten zu überzeugen. Die Auflage für den deutschen Lieferanten war, dass das Holz aus Wäldern des Kantons Waadt zu stammen habe. Um dies zu gewährleisten, gelangte das Schweizer Holz per Rücketour mit den eigenen Lkw ins Werk zur Verarbeitung. „Gemeinsam mit dem großen Engagement unseres Kunden konnte der Große Rat von unserer Produktionstechnik und Qualität überzeugt werden“, erinnert sich Decker-Wilbert. Somit stand dem Parlamentsdach aus BSP nichts mehr im Wege.