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Die Fassade des LIT ist mit zarten, rot gebeizten Holzlamellen ausgeführt © Graf-Holztechnik

Graf-Holztechnik

8000 m²-Holzbau für die Forschung

Ein Artikel von Holzkurier-Redaktion | 05.07.2020 - 14:38

Das neue Linz Institute of Technology (LIT) Open Innovation Center (OIC) der Johannes Kepler Universität ist ein Forschungs- und Entwicklungszentrum. Dieses soll als Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft fungieren und eine moderne Plattform zur Zusammenarbeit sowie zum Austausch für inter- und transdisziplinäre Forschungsgruppen sein, um Technologie voranzutreiben. Die Idee zum LIT Open Innovation Center ist im Frühjahr 2017 entstanden, um Innovationen zu fördern und vernetzt zu arbeiten.

Die Planung erfolgte durch Architekt Peter Riepl von Riepl Riepl Architekten. Graf-Holztechnik, das auf Holzbau spezialisierte Tochterunternehmen der Leyrer + Graf Baugesellschaft, errichtete das LIT Open Innovation Center im Auftrag der Bundesimmobiliengesellschaft und der Johannes Kepler Universität als Teil-Generalunternehmer. Die Gesamtbauzeit betrug 14 Monate, die Fertigstellung erfolgte im vergangenen Jahr.

Zeitgemäße Architektur

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Graf-Holztechnik errichtet das LIT auf 8000 m2 zur Gänze in Holzbauweise © Graf-Holztechnik

Das Forschungszentrum hat eine Fläche von 8000 m2 und wurde zur Gänze aus vorgefertigten Holzelementen errichtet. Die Basis bildet ein massiver Sockel aus rötlich eingefärbtem Beton. Die darüber liegende Holzkonstruktion entspricht den zeitgemäßen ökologischen Ansprüchen und schafft eine besondere Atmosphäre im Inneren. Die Fassade besteht aus zarten, rot gebeizten Lamellen, die auch die Fenster im Obergeschoss vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen. Nordlicht-Sheds bringen zusätzliches Tageslicht. Großzügige Verglasungen sorgen im Erdgeschoss für Transparenz sowie eine visuelle Verknüpfung von innen und außen.

Beginnend vom Erdgeschoss handelt es sich bei dem Gebäude (ausgenommen die Stahlbeton-Stiegenhäuser) um einen reinen Holzbau, der annähernd zur Hälfte zweigeschossig ausgeführt wurde. Im zweigeschossigen Bauteil setzt man bei der Zwischendecke auf eine Holz-Beton-Verbundlösung. Diese besteht aus Delta-Beam-Trägern, einer Brettsperrholz-Decke sowie bauseitigem Aufbeton.

Komplett in Holzbauweise

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Ansprechende Atmosphäre im Innenraum durch eine gelungene Kombination aus Holz, Glas und Stahl © Graf-Holztechnik

Die Haupttragkonstruktion besteht beim gesamten Projekt aus Holzstützen, darauf aufgelagerten Trägern (Vollholzträger, Fachwerkträger) sowie den erforderlichen Aussteifungsverbänden. Die gesamten Wand- und Sheddachbereiche wurden mittels vorgefertigter Elemente, die tiefer liegenden, rundum laufenden „Rinnenbereiche“ am Dach mit BSP-Elementen ausgeführt. Graf-Holztechnik führt zudem die gesamten Dachdecker- und Spenglerarbeiten durch. Im Auftrag waren darüber hinaus alle Innen- sowie Außenverkleidungen enthalten. Die Dachinnenseite ist mit Akustikplatten in Holz beziehungsweise Herakustikplatten beplankt. Bei den Wänden setzte man innen ebenfalls auf Akustikplatten beziehungsweise Dreischichtplatten. An der Außenseite bestehen die Wände aus einer Trapezblechverkleidung samt vorgehängten Lisenenträgern und Holzfassade. Insgesamt wurden rund 2900 m2 Brettsperrholz-Decken, 2700 m2 Dach- und 2500 m2 Wandelemente sowie 360 m3 Leimholz verbaut.

Kurze Bauzeit durch Vorfertigung

Aufgrund der vorgegebenen Termine gab es laut Graf-Holztechnik eine extrem kurze Planungs- und Ausführungszeit. Die Dach- und Wandaufbauten führte man in Abstimmung mit den Projektbeteiligten entgegen den projektierten herkömmlichen Aufbauten vor Ort mit Dach- und Wandelementen der Graf-Holztechnik aus – aufgrund dessen konnten die vorgegebenen Termine teilweise sogar unterschritten werden.

Dieses Projekt demonstriert und vereint laut dem Holzbauunternehmen auf eindrückliche Weise, was man mit Holz machen kann: Holzstützen, Holz-Beton-Verbunddecken, Vollholz- und Fachwerkträger, Dach- sowie Wandelemente, Brettsperrholz-Decken, Akustikverkleidungen in Holz sowie Holzfassaden.