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Das erste von Gropyus errichtete Holzhybridgebäude steht in Weißenthurm/DE © Lupo Cordero

Gropyus

Anbruch einer neuen Zeit

Ein Artikel von Günther Jauk | 01.12.2022 - 11:40

Das neunstöckige Wohngebäude wurde in serieller Holzhybridbauweise errichtet, steht in Weißenthurm bei Koblenz/DE und verfügt insgesamt über eine Bruttogeschossfläche von 4193 m2, verteilt auf 54 Wohnungen.

Aufgrund der voll digitalisierten und integrierten Bauprozesse wurde das Bausystem des neunstöckigen Holzhybridgebäudes in Rheinland-Pfalz in einer Rekordzeit von elf Wochen errichtet, bei außergewöhnlich hohen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards, berichtet man bei Gropyus und ergänzt, dass die komplette Digitalisierung der Wertschöpfungskette wiederum eine vollumfängliche Nachvollziehbarkeit aller Prozesse und verwendeten Materialien ermögliche und damit eine sogenannte tiefe Nachhaltigkeit (Deep Sustainability), die insbesondere dem Ressourcenschutz diene, schaffe.

Integrierte Wertschöpfungskette

Bei der Errichtung des Wohnhauses in Weißenthurm kam die integrierte Wertschöpfungskette von Gropyus zum Einsatz: von der Planung, dem Design und den entsprechenden Zulassungen über die Bauphysik, das Bausystem, die Herstellung und Steuerung der Robotik und die Produktion der Module bis hin zum Brandschutz sowie der Integration des eigenen Betriebssystems (BOS). Gropyus wird auch nach dem geplanten Verkauf des Objekts weiterhin am Betrieb beteiligt sein und den Erwerber durch das eigene Betriebssystem unterstützen.

„Wie überall in Deutschland gibt es auch hier bei uns Bedarf für bezahlbaren Wohnraum. Wir freuen uns, dass Gropyus sein erstes Gebäude hier in Weißenthurm errichtet hat – wir sind also eine Art Vorreitergemeinde für die Zukunft des modernen Wohnungsbaus“, sagt Gerd Heim, Stadtbürgermeister von Weißenthurm, und er führt weiter aus: „Gerade die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und hoher Energieeffizienz mit smartem und bezahlbarem Wohnraum ist ein wunderbares Konzept, um der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken.“

Reibungsloser Betrieb der Wohnungen

Gropyus ermöglicht mit seiner BOS-Lösung eine vollständige Übersicht und Kontrolle über den Lebenszyklus des Gebäudes – mit extremer Granularität. Es ermöglicht, Emissionen über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes zu bewertet. Mit einem reduzierten Treibhauspotenzial helfen Gropyus-Gebäude Immobilienverwalter und Mieter, ihre CO₂-Bilanz deutlich zu verbessern. Es hilft auch, Zeit- und Kostenaufwand für Betriebs- und Verwaltungsaufgaben zu optimieren und stellt Bewohnern ein vollständig vernetztes Smarthomesystem zur Verfügung.

Für die zukünftigen Betreiber des Gebäudes hat Gropyus zudem das Asset Management digitalisiert und lässt eine Übersicht und Steuerung der Leistung in Echtzeit zu. „Unsere Gebäude bilden ein homogenes Immobilienportfolio mit ESG-Kompatibilität. Die Gebäude formen eine attraktive Anlageklasse für sich oder können der Portfolioergänzung zur Erreichung von Anlagezielen und regulatorischen Auflagen dienen. Über den Einsatz der Living-as-a-Service-Plattform lassen sich zudem für Betreiber weitere zusätzliche Erträge generieren und gleichzeitig Leistungen und Services anbieten, welche sonst nur Luxusimmobilien vorbehalten waren“, erklärt Udo Cordts-Sanzenbacher, VP Development & Sales.

Neue Standards für Städtebau

Die traditionelle Bauwirtschaft stehe vor einer Zeitenwende, ist man bei Gropyus überzeugt. Es herrsche akuter Wohnungsmangel und der Wohnungsbau erfolge zu langsam, sei nicht ressourcenschonend genug und wenig nachhaltig. Gropyus denkt und liefert Gebäude als schlüsselfertige Produkte. Dies sei eine Abkehr vom klassischen „Projektgeschäft“.

Mit dem integrierten und digitalisierten Ansatz des seriellen Bauens kann das Unternehmen rasch im industriellen Maß skalieren. Das sorgt für Kosten- und Zeitersparnisse. So möchte Gropyus bezahlbaren, modernen, gesunden und inklusiven Wohnraum schaffen – und die Wohnungsbauwirtschaft transformieren. „Wir wollen ‚raus aus der Manufaktur‘, welche die Wohnungswirtschaft heute auszeichnet. Wir wollen schnell und flexibel neuen Wohnraum schaffen, der sowohl nachhaltig als auch bezahlbar und gleichzeitig smart ist“, erläutert Markus Fuhrmann, CEO und Mitgründer von Gropyus, und er ergänzt: „Mit unserem ersten Gebäude konnten wir nun zeigen, was mit unserem Ansatz möglich ist und wie unser Geschäftsmodell funktioniert. Jetzt wollen wir in einem nächsten Schritt deutlich skalieren. Denn nur so können wir der zunehmenden Wohnungsknappheit entgegenwirken.“

Nachhaltigkeit im Fokus

Zero.One weist nur 5 % des Treibhauspotenzials eines Referenzgebäudes auf. Schon in Bau und Errichtung werden durch die Holzhybridbauweise 22 % der grauen Emissionen vermieden. Die in die Fassade integrierte Photovoltaikanlage sorgt zudem dafür, dass das Gebäude im Betrieb energiepositiv ist – so spart jeder Bewohner durch die Nutzung der Wohnungen pro Jahr im Schnitt 1 t CO2 oder 13 % seiner jährlichen Emissionen ein.

Wohnraumkonzepte für alle

„Wir begreifen Nachhaltigkeit umfassend, so werden auch die Umweltauswirkungen jedes verwendeten Materials berechnet, um ein zuverlässiges Bild der CO2-Emissionen über den kompletten Lebenszyklus zu erhalten“, betont Michael Menz, Chief Administrative Officer von Gropyus.

„Außerdem werden wir mit unserem umfassenden Wohnraumkonzept den Ansprüchen Menschen unterschiedlichen Alters, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlechts, Einkommens oder Lebensstils gerecht. Wir entwickeln Gebäude nach den Grundsätzen des ‚universellen Designs‘. Dazu zählen auch Barrierefreiheit und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wünsche und Lebensphasen“, erklärt Menz abschließend.