Das Ifo Institut, München/DE, geht laut welt.de davon aus, dass der Wohnungsbau in Deutschland weiter zurückgeht. „Die Prognose ist mit Unsicherheiten behaftet, aber es ist ziemlich klar, dass wir spätestens 2026 unter die 200.000er-Marke rutschen werden“, wird ifo-Baufachmann Ludwig Dorffmeister auf welt.de zitiert. Diese Situation sei nicht auf Deutschland beschränkt. Laut Euroconstruct-Prognose wird die Zahl der Wohnungsneubauten in den 15 westeuropäischen Ländern ebenfalls stark zurückgehen.
Maßgeblich für die ifo-Prognose ist der Einbruch der Bauanträge und Wohnungsbaugenehmigungen: Im Mai wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 17.800 Bauanträge genehmigt (s. Beitrag „Zahl der Baugenehmigungen weiterhin niedrig“). Das sind fast 44% weniger als im Mai 2022.
Der Wohnungsneubau spürt laut welt.de die negativen Folgen der hohen Inflation und des Zinssprungs. „In Deutschland sind darüber hinaus aber die Baukosten völlig aus dem Ruder gelaufen und verhindern eine Erholung des Marktes“, erklärt Dorffmeister. Die Baupreise dürften in den nächsten Jahren noch weiter steigen. Der Baukostenindex des Statistischen Bundesamts zeigt, dass sich die vormals stark gestiegenen Materialkosten stabilisieren. Allerdings ziehen die Arbeitskosten in großen Schritten nach. Der Tarifabschluss für das Bauhauptgewerbe werde in den kommenden Jahren weitere Kostenzuwächse zur Folge haben, heißt es auf welt.de.