Weinberger-Holz kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die Unternehmensgründung erfolgte 1854, also genau vor 170 Jahren. Um die Holzernte der eigenen Land- und Forstwirtschaft zu nutzen, wurde ein Sägewerk gebaut. Inzwischen betreibt Weinberger-Holz zwei Produktionswerke: eines am Stammsitz in Reichenfels, das zweite in Abtenau. In beiden werden rund 70 Mitarbeiter beschäftigt.
„Wir sind mit dem Blockhausbau groß geworden“, bestätigt Johann A. Weinberger, Geschäftsführer Weinberger-Holz. Bereits Mitte der 1980er-Jahre wurden von Weinberger-Holz die ersten Blockhausbohlen ausgeliefert. Blockhäuser haben sich über Jahrhunderte bewährt. Sie besitzen aber einen Nachteil, wie Weinberger erklärt: „Blockhäuser ohne kreuzweise Verklebung haben in der ersten Heizperiode Setzungen. Das heißt, die Wandhöhe reduziert sich geringfügig. Im traditionellen Blockbau mussten diese Setzungen konstruktiv mitgeplant werden – je nach Anspruch an Bauphysik und Ästhetik mit teils hohen Kosten und Aufwand. Das entfällt mit dem Einsatz unserer innovativen Bilam forte Blockbohle.“
Herausforderung angenommen – CE-konform gemeistert
Gemeinsam mit der Holzforschung Austria, Mitglied des Forschungsnetzwerks Austrian Cooperative Research (ACR), wurde ein Projekt gestartet. Projektziel war die Entwicklung von form- und volumenstabilen Blockhausbohlen. Diese Blockhausbohlen sollten sich in einem industriellen Prozess herstellen lassen. Zudem mussten sie die technischen Zulassungskriterien zur europaweiten Vermarktung (ETA) erfüllen. Entstanden ist die dreischichtig aufgebaute Blockhausbohle „Bilam forte“. Diese besteht aus zwei vertikalen Außenlamellen und einer orthogonal angeordneten Massivholzplatte als Mittelschicht. Bilam forte wird aus heimischer Fichte und/oder Kiefer gefertigt. 2013 wurden dafür Weinberger-Holz und die HFA mit dem ACR-Kooperationspreis ausgezeichnet. Dank dieser Produktentwicklung können mehrstöckige Blockhäuser mit großflächigen Glasfenstern und Terrassentüren errichtet werden. Zudem sind Bauteilanschlüsse an Mauerwerk, Kamine und betonierte Liftschächte etc. problemlos möglich.
Seit 2013 wird Bilam forte von Weinberger mit CE-Konformitätserklärung angeboten. So wurde der rechtliche Grundstein für den europaweiten Vertrieb von Bilam forte gelegt. In einer weiterführenden Forschungszusammenarbeit wurde das Produkt inzwischen zu „Primolam“, einem flächigen Wand- und Deckenelement, weiterentwickelt. Primolam ist ebenfalls mit einer CE-Konformitätserklärung erhältlich. „Es kommt bereits in Mehrfamilienhäusern und exklusiven Chalets im gesamten europäischen Raum erfolgreich zur Anwendung. Wir verkaufen die Bauteile aber auch nach Polen, Spanien oder Frankreich“, beobachtet Weinberger. Weinberger-Holz konnte sich damit als Marktführer für setzungsfreie Blockhäuser etablieren.