11054698472755.jpg

Günter Klopf, Franz Kühböck und Johann Mitterlehner vor der ProfiPress 3500 (v. l.) © Nöstler

Möbel-Plattenpresse

Ein Artikel von Administrator | 26.03.2002 - 00:00
11054698472757.jpg

Das Flachbettmagazin bei der Beschickung der ProfiPress 3500 © Nöstler

Rationelle Fertigung, ein Mann zur Bedienung, Länge bis 3,5 m, automatische Beleimung, kurze Presszeiten durch Hochfrequenz - das sind die Rahmendaten der neuen Plattenverleimpresse ProfiPress 3500 von Dimter, Illertissen/D. Im November ging diese Anlage in der Möbelfabrik Pabneu, Pabneukirchen, in Betrieb.
11054698472755.jpg

Günter Klopf, Franz Kühböck und Johann Mitterlehner vor der ProfiPress 3500 (v. l.) © Nöstler

Bis 3,5 m Länge möglich. Die Lamellen können mit einer Länge von 450 bis 3500 mm zu einer Platte verleimt werden. Der Bediener legt die Stäbe, die bereits vorher nach der Farbe vorsortiert wurden, auf die Flachmagazinbeschickung. Mit einer fluoreszierenden Kreide wird das Plattenende gekennzeichnet. So erkennt die Anlage automatisch, wo beleimt werden soll.
Nach dem Auftrag des Weißleims - geliefert von Synthesa, Perg - mittels eines Extruders, werden die Lamellen bis zum automatisch positionierbaren Längenanschlag transportiert. Sollen kürzere Platten produziert werden, kann die Presse auch mehrbahnig beschickt werden. Der Anschlag ist variabel, damit auch die Herstellung von verschiedenen Plattenlängen möglich ist. Nach der Bestückung fährt der Anschlag automatisch auf die 1. Position zurück. Druckeinheiten von oben halten die Lamellen beim Einfahren eben. Ein Schieber fördert die beleimten Lamellen in den Pressbereich. Der Gegendruck am Pressbettende bleibt erhalten und sorgt für den Vorpressdruck beim Einschieben. Eine durchgehende Platte fährt vertikal von unten in Position und erzeugt den Verleimdruck auf die Fuge.
11054698472756.jpg

Die beleimten Lamellen werden bis zum automatisch positionier-baren Anschlag transportiert © Nöstler

Presstechnik zum Patent angemeldet. Der Verleimdruck vorn wird mit einer Druckplatte erzeugt. Von hinten werden die Platten von einzelnen, gefederten Bremselementen gehalten. So garantiert Dimter einen absolut gleichmäßigen Pressdruck in der Leimfuge - unabhängig von der Holzdicke. Bei der Endlosverleimung verläuft die Leimfuge exakt parallel zum Sägeschnitt. Es ist auch möglich, unterschiedliche Lamellenbreiten gleichzeitig zu verleimen. Verleimbeispiel Ahorn. Bei Lamellen mit einer Holzstärke von 30 mm erreichen die Oberösterreicher bei Ahorn mit der Hochfrequenzanlage eine Presszeit von 200 sec inklusive einer Abkühlzeit von 20 sec. Wird die Profipress mit 750 mm langen Stäben 3-bahnig beschickt, wird ein Druck von 110 bar aufgebracht. Der Bremsdruck von hinten beträgt 180 bar. Bei Bedarf kann der Druck beim Pressen manuell verändert werden.
Während der Heizzeit wird der Druck ständig überwacht und geregelt. Währenddessen wird die neue Lage zusammengestellt. Nach Ende der Aushärtzeit fährt die Druckplatte wieder in die abgesenkte Position und die nächsten zu verpressenden Lamellen werden eingeschoben.
Technische Daten
Lamellenbreite: 30 bis 150 mm
Plattendicke: 11 bis 60 mm
Plattenlänge: 450 bis 3500 mm
Plattenbreite: variabel
Holzarten: alle Laub- und Nadelhölzer
Heiztemperatur:
bis 85° C bei Wasser
bis 140° C bei Thermoöl
Hochfrequenz: 15 bis 120 kW
Einsparungen mit der Presse. Mit der neuen ProfiPress 3500 wird nur ein Bediener bei der Anlage gebraucht. Zuvor wurde mit einer Presse eines italienischen Herstellers produziert - hier waren 2 Mitarbeiter bei der Beschickung und Herstellung zur fertigen Platte notwendig.
Pro Jahr verarbeitet Pabneu insgesamt 5400 m³ Schnittholz, wobei Buche und Ahorn die häufigsten Holzarten sind. Das Laubholz wird großteils aus dem Osten (Ungarn, Polen) bezogen. Das Nadelholz, hauptsächlich Fichte und etwas Kiefer, stammt aus Österreich.
Das Schnittholz wird frisch zugekauft und in den eigenen Kammern von Vanicek, Hartberg, getrocknet. Kapazität: 540 m³. Mit einer Schrägabstapelung von Reinhardt, Rottweil/D, werden die Schnittholzpakete vereinzelt und gekappt. Ein Querförderer transportiert die Bretter zu der Raimann-Vielblattkreissäge KS 310 BV. Mittels Laserpositionierung schneidet der Bediener laut Schnittliste die benötigten Lamellen heraus. 3 Kreissägeblätter sind fix, eines lässt sich variabel verstellen. Ein Steigförderer transportiert die Lamellen zur Optimierungskappanlage Opticut 304 von Dimter.
Nur beste Qualität. Hier werden die Holzunregelmäßigkeiten von 2 Mann mit einem fluoreszierenden Stift gekennzeichnet und anschließend automatisch nach Schnittlisten optimiert und ausgekappt. Sortiert wird nur nach A-Qualität in 11 Auswurfboxen. Der Rest ist Ausschuss. Daraus versucht man, nach Möglichkeit Anleimer oder Leisten auszuformen. Die Lamellen gelangen zur Weinig-Hobelanlage und werden danach zu fertigen Platten nach Farbe und Sortierung zusammengelegt. Von dort aus werden sie zur ProfiPress gebracht.
Die Vielblattkreissäge sowie die Optimierungsanlage wurden vor 2 Jahren installiert. „Damit haben wir eine Ausbeutesteigerung um annähernd 20% erreicht”, berichtet Johann Mitterlehner, zuständig für die Produktion bei Pabneu.